Gesundheit.
Die Grippewelle steht wieder einmal vor der Tür beziehungsweise ist da - und offenbart ein Land, das sich in Geimpfte und alle anderen teilt. Die einen sind guten Mutes, gegen die virale Bedrohung gerüstet zu sein, der Rest hofft, die nächsten kritischen Wochen ohne Infektion zu überstehen. Zwei Aspekte finden dabei wenig Beachtung:
1. Die Grippeimpfung schützt nur etwa 45 Prozent der Geimpften, am schlechtesten die Risikogruppen der Jüngsten und der Ältesten.
2. Die Möglichkeit, die Viren auf dem Übertragungsweg in der Luft unschädlich zu machen! Dafür genügt es, die Luftfeuchtigkeit im Winter auf 40 bis 60 Prozent zu halten. Bei dieser mittleren Raumluftfeuchte werden die Grippeviren in kürzester Zeit inaktiviert und verlieren ihre Ansteckungsfähigkeit - ein natürlicher Infektionsschutz, frei von Nebenwirkungen.
Die Schutzwirkung der Luftfeuchtigkeit löst sich im Wortsinne in nichts auf, sobald die Heizungen laufen und in der erwärmten Raumluft der Wassergehalt auf 30 Prozent und weniger abfällt. Die Viren behalten dann ihre volle Infektionsfähigkeit über lange Zeiträume. Die Ansteckungsgefahr verstärkt sich zusätzlich dadurch, dass die Schleimhäute austrocknen, so ihre natürliche Schutzwirkung verlieren und sich in ein Einfallstor für virale Ansteckungen verwandeln.
Bei niedriger Luftfeuchte steigt das Risiko einer Grippeinfektion deutlich
"Während der Heizperiode ist die Raumluft in den meisten Gebäuden viel zu trocken. Mitunter wird ein Niveau von 20 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit oder sogar weniger erreicht. Das ist eine Trockenheit, wie sie für Wüsten typisch ist und auch in Flugzeugen regelmäßig auftritt. Symptome wie gerötete Augen und einen kratzigen Hals kennt jeder. Gefährlicher aber ist das höhere Infektionsrisiko", erklärt Dr. med. Walter Hugentobler. In solchen staubtrockenen Umgebungen schweben Viren in kleinsten, unsichtbaren Tröpfchen (wenige Mikrometer und kleiner) konserviert und infektiös stunden- und tagelang durch die Raumluft. Gerade in Großraumbüros, aber grundsätzlich überall, wo große Menschenansammlungen die Regel sind, können sie je nach Luftströmung weite Strecken zurücklegen und viele Personen anstecken. Selbst im entlegensten Trakt eines geschlossenen Gebäudes sind Personen von einer Infektion via Mikrotröpfchen bedroht, wenn der Bereich an derselben Lüftungsanlage angeschlossen ist.