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Abschied mit Farbe, Herz und Kreativität – Frank Plorin geht in den Ruhestand

Frank Plorin verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand – ganz aufhören will er aber nicht.

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Barsinghausen. Frank Plorin, 1959 in Flensburg geboren, ist seit 1995 und seit 2013 auch in Festanstellung Leiter der Kunstschule NOA NOA in Barsinghausen. Nach dem Studium der Freien Kunst an der Fachhochschule Hannover arbeitete er zunächst als freischaffender Künstler, bevor er 1995 begann, künstlerische Beteiligungsprojekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu organisieren. Bei NOA NOA war er für Projektanträge, Öffentlichkeitsarbeit und zahlreiche kreative Angebote wie die Erfinderwerkstatt, Schrottschweißen, Bühnenbilder und Betonskulpturen verantwortlich. Nun verabschiedet sich Plorin in den wohlverdienten Ruhestand – ganz aufhören will er aber nicht.

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Von Hannover nach Barsinghausen – Kunst mit direktem Draht zu den Menschen

„Als ich damals in Barsinghausen anfing, hat mir das so viel Spaß gemacht, dass ich von Hannover hergezogen bin“, erinnert sich Frank Plorin. Besonders das Persönliche und Direkte habe ihn begeistert: „In Barsinghausen kennt man sich – Projekte lassen sich schneller umsetzen.“ Unvergessen bleibt ihm ein Theaterprojekt, bei dem der damalige Kontaktbeamte der Polizei Barsinghausen, Uwe Müller, mit einem echten Streifenwagen aushalf. „Da wurde die böse Hexe in Handschellen abgeführt – mit Blaulicht! So etwas war nur hier möglich.“

Auf der Suche nach Raum für Kreativität

Großes Engagement zeigte Plorin auch bei der Suche nach geeigneten Räumen für die Kunstschule. „Die Räume in der Schulstraße wurden zu klein. Wir wollten dann in die KUBA, doch das klappte nicht“, erinnert er sich. Schließlich entstand gemeinsam mit dem Kunstverein die Idee eines soziokulturellen Zentrums in der alten Krawattenfabrik. Mit viel Einsatz, Fördergeldern und Unterstützung konnte 2019 Richtfest gefeiert und 2021 schließlich die Eröffnung gefeiert werden. Aus der Zusammenarbeit von Kunstschule und Kunstverein entstand der Kulturverein Krawatte als gemeinsames Dachprojekt.

30 Jahre Engagement für Kunst und Inklusion

„Besonders beeindruckend fand ich die inklusiven Theaterprojekte, bei denen Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam auf der Bühne standen“, erinnert sich Plorin zurück. Auch die Mosaikprojekte, die mittlerweile an vielen Orten in Barsinghausen zu sehen sind, liegen ihm am Herzen. Das bekannteste ist wohl das Wohnzimmer im Freien auf der Halde. „Es ist schön zu sehen, wie Kinder und Jugendliche mit Begeisterung und Kreativität bei der Sache sind.“

Abschied, aber kein Stillstand

Trotz Ruhestand will Plorin der Kunstschule verbunden bleiben: „Ich werde weiterhin Kurse geben, aber nicht mehr in vollem Umfang und ohne organisatorische Aufgaben. Den Papierkram werde ich sicher nicht vermissen“, sagt er mit einem Schmunzeln.

Kunst braucht Raum und Aufmerksamkeit

Für die Zukunft wünscht sich Plorin mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für Kunst und Kunstvereine. „Musik ist oft lauter, Kunst dagegen wirkt still – aber sie bewegt. In einer Kunstschule darf man ausprobieren, kreativ sein, Fehler machen. Es gibt keine Noten und kein Falsch – das ist das Schöne daran.“ Auch die finanzielle Unterstützung müsse stimmen, um solche Angebote langfristig zu sichern.

Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die Leitung gibt es derzeit noch nicht, doch Plorin ist zuversichtlich: „Ich bin sicher, dass sich jemand findet, der die Arbeit mit derselben Leidenschaft fortführt.“