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„Es ist ein Geben und ein Nehmen“ – Infoabend zum neuen Vorbereitungskurs fürs Ehrenamt im Hospiz Barsinghausen

Hanna Röwer (v.l.), Psychologin, Cordula Kennedy, Milena Köster, Leitung. Quelle: Evangelisches Hospiz Barsinghausen.

Barsinghausen. Seit fast anderthalb Jahren hat das Evangelische Hospiz in Barsinghausen nun geöffnet. Im ehemaligen Anna-Forcke-Stift bietet es schwerkranken Menschen und ihren Liebsten in der letzten Lebensphase einen geschützten Ort, an dem Schmerzen gelindert, Bedürfnisse ernst genommen und Lebensqualität bewahrt werden. Neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung ist dabei die menschliche Zuwendung entscheidend – und genau hier leisten Ehrenamtliche einen unverzichtbaren Beitrag. „Ein Hospiz funktioniert nur durch das Engagement der Ehrenamtlichen. Sie machen den Unterschied“, betont Milena Köster, die Leitung der Einrichtung.

Aktuell engagieren sich rund 20 Ehrenamtliche im Hospiz am Rande des Deisters. Die Aufgaben der Ehrenamtlichen sind dabei ebenso vielfältig wie die Menschen, die sich engagieren. Sie reichen von der Begleitung der Gäste – Gespräche führen oder auch schweigen, je nachdem, was gerade gebraucht wird – bis zur Unterstützung der Angehörigen, indem sie eine Pause ermöglichen oder ein offenes Ohr bieten. Ebenso wichtig ist die Mitgestaltung des Hospizalltags: Ehrenamtliche begleiten Mahlzeiten, organisieren kleine Aktivitäten oder gestalten Rituale mit, etwa zu Festtagen oder bei Andachten. Darüber hinaus bringen sich viele mit praktischen Fähigkeiten ein, sei es durch Mithilfe in der Küche, bei der Gartengestaltung oder mit handwerklichem Talent, um das Hospiz als liebevollen Ort mitzugestalten.

Wie viel Zeit man investiert, entscheidet jeder selbst. Die Ehrenamtlichen sind dabei fester Bestandteil des Hospizteams. „Wir sind während unseres Einsatzes nie allein – es gibt immer jemanden, mit dem man sich austauschen kann“, erzählt Cordula Kennedy, die seit Mai 2024 ehrenamtlich im Hospiz tätig ist. Bei Fragen oder Unsicherheiten stehen Pflegekräfte und Leitung jederzeit unterstützend zur Seite. Außerdem sei das Ehrenamt auch eine persönliche Bereicherung: „Seit ich hier tätig bin, hat sich mein Blick aufs Leben verändert. Ich bin achtsamer geworden und schätze kleine Dinge mehr.“

Auch sie glaubte vor ihrem Engagement an den weitverbreiteten Irrglauben, dass man für ein Ehrenamt im Hospiz besonders viel Lebenserfahrung oder ein „starkes Nervenkostüm“ brauche. Viel wichtiger sei jedoch die innere Haltung, betont Hanna Röwer, die seit Oktober letzten Jahres als Psychologin im Hospiz tätig ist und die Ehrenamtlichen begleitet. „Es ist einfach ein großer Unterschied, ob man einen geliebten Menschen verliert oder einem sterbenden Gast einen letzten Wunsch erfüllen kann“, erklärt Frau Röwer. Die Arbeit im Hospiz sei daher nicht pauschal traurig – im Gegenteil: sie kann zutiefst erfüllend sein.

Vorbereitung auf eine besondere Aufgabe

Wer sich regelmäßig ehrenamtlich im Hospiz engagieren möchte, sollte gut vorbereitet sein – fachlich und emotional. Denn die hospizliche Haltung ist die Grundlage für die Begleitung: Sie bedeutet, Menschen mit ihren ganz persönlichen Geschichten, Bedürfnissen und Ängsten offen und ohne Urteil zu begegnen – ohne zu drängen, sondern einfach da zu sein. „Diese Haltung ermöglicht es, den Gästen wirklich zu begegnen und sie in ihrer letzten Lebensphase würdevoll zu begleiten“, erklärt Frau Köster, die selbst während ihres Studiums als Ehrenamtliche in einem Hospiz tätig war.

Im August 2025 startet daher ein neuer Vorbereitungskurs für das Ehrenamt im stationären Hospiz. Geleitet von einer externen Kursleitung, beschäftigt sich der Kurs an acht Abenden und einem Samstag mit vier zentralen Themen: einer offenen Haltung gegenüber Gästen und Angehörigen, der Kommunikation im Hospizalltag, dem Umgang mit eigener Trauer und Sterblichkeit sowie der Entwicklung von Strategien zur Selbstfürsorge.
„So möchten wir sicherstellen, dass unsere Ehrenamtlichen wissen, was auf sie zukommen kann, und gut damit umgehen lernen. Dann kann das Ehrenamt eine positive Erfahrung werden“, so Frau Röwer, die den Kurs mitbegleiten wird.
Der Vorbereitungskurs beginnt am 21. August 2025 und läuft bis Ende Februar 2026. Insgesamt stehen vorrausichtlich acht Plätze zur Verfügung. Die Teilnahme ist dank der Unterstützung durch die Klosterkammer Hannover kostenlos.

Für alle, die Interesse an einem Ehrenamt im Hospiz oder am Vorbereitungskurs haben, bietet das Hospizteam am Dienstag, 17. Juni 2025, einen Info- und Schnupperabend von 17:00 bis 20:30 Uhr an. Neben einem ersten Input zur hospizlichen Arbeit erhalten Interessierte alle Informationen zum Vorbereitungskurs und beim gemeinsamen Abendessen besteht die Gelegenheit, mit bereits aktiven Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen.

Anmeldungen für den kostenlosen Infoabend oder Interessensbekundungen für den Kurs nimmt Hanna Röwer entgegen – telefonisch unter 05105 66256-23 oder per E-Mail an hanna.roewer@hospiz-barsinghausen.de. Weitere Informationen finden sich online unter:  www.hospiz-barsinghausen.de/ehrenamtlich-engagieren

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