Barsinghausen. Lange haben sie auf diesen Tag hingearbeitet – nun war es so weit: Am Freitagnachmittag durften die Absolventen der KGS Barsinghausen ihre Abschlusszeugnisse entgegennehmen und starten nun in einen neuen Lebensabschnitt. Laut ihren Lehrkräften haben sie die Flügel dafür bekommen.
Kristina Weiland-Ehrhardt, Realschulzweigleitung, und Martina Thiedau, Organisationsleitung des Hauptschulzweigs, begrüßten nach dem feierlichen Einmarsch der Abschlussschüler die Gäste in der Aula der KGS. „Es war ein langer Weg, und ihr habt viel geleistet. Ihr seid gewachsen – nicht nur körperlich, sondern gerade auch geistig“, so die beiden Lehrerinnen. Die Schüler hätten alle Hürden genommen, seien stets neugierig gewesen und nun bereit für einen neuen Weg – „auf dem ihr hoffentlich genauso offen und neugierig bleiben werdet.“
„Wir haben es geschafft!“
Die Schülersprecher Nenad und Moritz erinnerten ihre Mitschüler daran, wie wohl alle am ersten Tag mit zitternden Knien in die KGS gekommen seien: „Doch jetzt haben wir unseren Abschluss in der Tasche.“ Es sei nicht immer leicht gewesen, aber es habe auch viele stille Siege gegeben. Im Namen aller bedankten sie sich bei Eltern und Lehrkräften, die immer für sie da gewesen seien: „Wir haben es geschafft!“
„Barsinghausen ist stolz auf euch“
Auch Bürgermeister Henning Schünhof war zur Abschlussfeier gekommen – er selbst war einst Schüler der KGS. „Euer Jahrgang hatte denkbar schlechte Voraussetzungen“, sagte Schünhof, „Die Corona-Zeit hat soziale Kontakte unmöglich gemacht und euch Jahre eurer Jugend genommen. Aber ihr habt euch durchgebissen. Außerdem habt ihr durchgehalten in den letzten Jahren, in denen sich die Welt nicht immer zum Besseren verändert hat. Darauf könnt ihr stolz sein. Ich und die gesamte Stadt Barsinghausen sind stolz auf euch.“
Der Bürgermeister dankte auch den Eltern und Lehrkräften, die den Schülern in dieser Zeit den Rücken gestärkt haben. „Ihr werdet nun einen neuen Weg gehen. Über das Leben und die Welt lernt man aber nie aus. Behaltet euer Vertrauen in euch selbst.“
Eine Geschichte vom Erwachsenwerden
Ines Zemkalis, Didaktische Leitung, übernahm den kulturellen Beitrag der Feier. Sie erzählte mithilfe von Bildern eine Geschichte des Erwachsenwerdens – wie Eltern ein Kind bekommen, das sich zum „merkwürdigen“ Teenager entwickelt, schließlich selbst erwachsen wird und sich die Eltern wiederum in „merkwürdige“ Alte verwandeln. „Die Moral ist, dass alles Gute, was man seinem Kind gibt und beibringt, irgendwann auf wunderbare Weise hervorkommt – auch wenn es manchmal dauert.“
Für das Kollegium sprach Lehrerin Maria Meier, die an diesem Tag ihre letzte Klasse verabschiedete, da sie nur noch zwei Jahre an der Schule bleiben wird. „Ihr seid an allen Herausforderungen gewachsen und werdet euren Weg gehen. Wir haben euch dafür die Flügel gegeben“, sagte Meier in Anspielung auf die intensive Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen.
Auch die Schüler dankten ihren Lehrkräften: Auch wenn sie nicht immer dankbar oder leicht gewesen seien in den letzten Jahren, so seien sie nun umso dankbarer für die Empathie, das Vertrauen und den Zusammenhalt an der Schule.
Die Schulleitung ehrte anschließend diverse Schüler für verschiedene besondere Leistungen. Vom gründen eines Kleinunternehmens für die Anschaffung der Abschlusshoodie bis zu den Schulsanitätern.
„Ihr werdet euren Weg gehen“
Schulleiter René Ehrhardt richtete ebenfalls lobende und dankende Worte an Schüler, Eltern und Kollegium. In Richtung des Bürgermeisterst sagte er mit einem Augenzwinkern: „Auch wir würden uns über einen Millionenbetrag für eine Schulsanierung freuen. Wir würden den gleichen Betrag nehmen, der auch in das Schulzentrum am Spalterhals fließt.“ Leider gebe es bei dieser Abschlussfeier keine kulturellen Beiträge, da das Engagement in manchen Bereichen fehlen würde. „Manchmal wäre es besser, dass Handy einfach mal wegzulegen. Aber hier kann Schule alleine nicht alles auffangen.“ Der Jahrgang habe trotz mancher Probleme immer Verantwortung übernommen und sich über die Jahre entwickelt. „Ihr verlasst nun den Schutzraum „Schule“, aber ihr seid alle herzlich eingeladen, um zur 50-Jahre-KGS-Feier wiederzukommen. Ihr werdet euren Weg schon gehen.“
Beim Verlassen der Aula erhielten die Schüler noch eine Rose von der Schulleitung. Sie gingen dann in ihre Klassenräume, wo die Klassenlehrer die Übergabe der Zeugnisse übernahmen.
Ein Überblick:
Die beste Schülerin hat einen Notendurchschnitt von 1,37 und der beste Schüler hat einen Notendurchschnitt von 1,4.
Folgende Abschlüsse wurden erreicht:
85x erweiterte Realschulabschluss
32x Realschulabschluss
5x Hauptschulabschluss nach 10
17x Hauptschlussabschluss nach 9
1x Abschluss Förderschule Förderschwerpunkt lernen
2x ohne Abschluss nur mit Abgangszeugnis