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Stadt will dritten Blitzertower – Verschwindet der Blitzer aus Groß Munzel?

Blitzertower in Groß Munzel.

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Barsinghausen. Die Stadt Barsinghausen sucht einen neuen Standort für einen dritten Blitzertower. Dafür wurden acht Vorschläge gemacht, die die Politik bestätigen sollte. Doch welcher Standort ist sinnvoll? Bei der Diskussion kam auch heraus, dass der Standort des Blitzers in Groß Munzel unglücklich ist.

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Zunächst war von der Verwaltung ein Standort in Nordgoltern für den dritten Blitzer angedacht. Dieser entspricht aber nicht den Standortvorgaben und der zuständige Straßenbaulastträger, die Polizei Barsinghausen und die Stadt Barsinghausen nahmen Abstand von der Idee. Für die Begründung eines weiteren Standortes ist es laut Verwaltung zwingend erforderlich, dass der Standort auf einer übergeordneten Straße liegt, die übergeordneten Verkehr aufnimmt. Daher kämen in der Regel Bundesstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen in Betracht. Es muss auch eine gewisse Dichte an Verkehr vorhanden sein, oder es müsste sich um einen Gefahren- oder Unfallschwerpunkt handeln. Die Verwaltung machte nun acht Standortvorschläge, die die Politik abstimmen soll. Die Reihenfolge soll in Zukunft auch dazu dienen, dass wenn weitere Blitzer angeschafft, bereits Standorte ausgewählt wurden.  

Unter den Vorschlägen ist auch die L392, Esseler Hof. Hier sei die Fahrbahn rutschanfällig und es habe mehrere Unfälle dort gegeben, erklärte Erster Stadtrat Stefan Zeidler. Die Verwaltung priorisiert daher diesen Standort.

Standort Groß Munzel ist unglücklich

Die Ausschussmitglieder fragten nach den zwei Standorten, an denen bereits Blitzertower stehen. „Der Standort Groß Munzel hat sich anhand der Zahlen als ungünstig erwiesen“, so Zeidler. Rund eine Million Fahrzeuge haben den Blitzer in zwei Jahren passiert, davon waren 546 verwertbare Verstöße. Jedoch waren rund 80 Krankenwagen darunter, die nicht belangt werden. Die Einnahmen von 11.000 Euro in zwei Jahren seien ebenfalls weit hinter den Erwartungen, erklärte der Stadtrat weiter. „Man kann sagen, dass der Blitzer dort nicht der Verkehrssicherheit dient. Hier wäre eine Messtafel wohl sinnvoller“, beantwortete Zeidler die Frage. Der Standort des zweiten Blitzers in Wichtringhausen sei hingegen gut gewählt. „Hier erreichen wir bei allen Werten fünf bis zehn Mal so viel entgegen dem Blitzer in Groß Munzel.“

Blitzer aus Groß Munzel umsetzen?

Die Idee aus dem Ausschuss: Wenn es acht Vorschläge für Standorte gibt, warum den nicht effizienten Blitzer aus Groß Munzel umsetzen? Weiter wurde der Standort Esseler Hof kritisiert. „Blitzer auf freier Strecke sind schnell Ziele von Zerstörung“, so Ulrich Burkat, SPD. Thomas Struß, Aktiv für Barsinghausen: „Die Unfälle, die am Esseler Hof passiert sind, hätte auch ein Blitzer wohl nicht verhindert. Wir sollten lieber die Schwächsten schützen und die Blitzer vor der Grundschule in Kirchdorf (Landstraße), oder der Kita an der Wilhelm-Hess-Straße aufstellen.“

Trotz festem Blitzer darf auch noch ein mobiler Blitzer eingesetzt werden

Zeidler erklärte zusätzlich, dass auch trotz eines festen Blitzers mobile Blitzer möglich seien. Diese Aktionen der mobilen Blitzer spreche die Verwaltung mit der zuständigen Polizei in Garbsen ab. „Auch Bürgerwünsche werden hier berücksichtigt“, informierte Zeidler.  

Der Ausschuss einigte sich vor einer Abstimmung der Standorte darauf, dass die Verwaltung die Umsetzung des Blitzers aus Groß Munzel prüfe. Erst dann soll die Reihenfolge von Blitzer-Standorten bestimmt werden.

Die acht Vorschläge der Verwaltung mit Begründung:

1. L 392, Esseler Hof, Gemarkung Landringhausen

Begründung: Der Esseler Hof stellt seit Ewigkeiten einen Unfall- und Gefahrenschwerpunkt im Stadtgebiet Barsinghausen dar. Sowohl in nördlicher wie auch in südlicher Richtung ist dieser Standort immer wieder Bestandteil der kommunalen Unfallkommission und würde daher mit einem Blitzertower versehen zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Blitzer- und Geschwindigkeitsmessungen haben ebenfalls gezeigt, dass die Aufstellung eines Blitzers an dieser Stelle zu erhöhter Sicherheit führen könnte.

2. L 391, Bantorfer Brink, Gemarkung Bantorf

Begründung: Der Bantorfer Brink, auf der abschüssigen Geraden von Hohenbostel in Richtung Ortskern Bantorf, stellt einen Gefahren- und Unfallschwerpunkt dar. Die entsprechenden überhöhten Geschwindigkeiten werden ebenfalls durch die auf dem Bantorfer Brink aufgestellte Messtafel ausgewiesen. Der Messtafelstandort würde sich ebenfalls als guter stationärer Standort erweisen. Die Messtafel müsste umgesetzt werden. Der Bantorfer Brink ist Verbindungsabschnitt zwischen der Autobahn Anschlussstelle Bad Nenndorf und der Kernstadt Barsinghausen und wird daher mit einer hohen Dichte befahren.

3. L 391, Wilhelm-Heß-Straße, Gemarkung Barsinghausen

Begründung: Auf der Wilhelm-Heß-Straße im Bereich des Penny Marktes und der Kita an der Wilhelm-Heß-Straße ist seit einiger Zeit Tempo 30 km/h angeordnet. Diese Regelung wird über einen längeren Zeitraum Bestand haben, sodass ein Stationärer Messtower hier geboten und erforderlich wäre. Wie bereits geprüft und der Politik vorgestellt, sind Querungshilfen in diesem Bereich unzulässig. Messungen und Unfallstatistiken weisen hier ebenfalls auf erhöhte Geschwindigkeiten des fließenden Verkehrs hin.

4. K 237, Landstraße, Gemarkung Kirchdorf, im Tempo 30 km/h Bereich

Begründung: An der Landstraße befinden sich mehrere Gewerbebetriebe, eine Grundschule, eine Kirche und Kindergärten. Der untere Bereich der Landstraße von der Astrid-Lindgren-Schule bis hin zum Kirchdorfer Kreisel ist bereits auf Tempo 30 km/h reduziert. Geschwindigkeitsmessungen in diesem Bereich gerade zu den Abend- und Nachtzeiten zeigen überhöhte Geschwindigkeiten auf.

5. B 65, Mindener Straße, Gemarkung Nordgoltern, Höhe Bogenstraße

Begründung: Auf der Mindener Straße im westlichen Bereich auf Höhe der Bogenstraße befindet sich eine stark frequentierte Radfahrquerung, die Radfahrverkehr aus Barsinghausen kommend nach Landringhausen, Groß Munzel und Stemmen leitet. Um hier eine erhöhte Sicherheit in Bezug auf gefahrene Geschwindigkeiten und bessere Querungsmöglichkeiten der Radfahrenden an der B 65 zu schaffen, wäre die Installation eines Blitztowers an dieser Stelle erforderlich und geboten.

6. B 65, Göxe, Gasthaus Müller und Ampelnähe

Begründung: Die B 65 in Göxe stellt in Höhe des Gasthauses Müller und im Bereich der Ampelkreuzung einen in Bezug auf Geschwindigkeit zu entschärfenden Verkehrsknotenpunkt dar. Der fließende Verkehr fährt zu schnell aus Richtung Nordgoltern in die Ortschaft ein. Diese Erkenntnis wird durch die dort vorhandene Messtafel bestätigt. Um eine erhöhte Sicherheit zu gewährleisten, wäre dieser Standort angemessen für einen Blitzertower.

7. K 241, Hannoversche Straße, Gemarkung Barsinghausen, Höhe Klein Basche/ der Flüchtlingsunterkunft und Am Friedhof

Begründung: Auf der Hannoverschen Straße in Höhe von Klein Basche, der Flüchtlingsunterkunft und des Friedhofs kommt es u.a. auch aufgrund der Bushaltestelle zu vielen Querungen von Fußgängern und Radfahrern. Da Querungshilfen hier nicht zulässig sind und eine erhöhte Sicherheit für diesen Personenkreis geschaffen werden müsste, würde ein fest installierter Blitzertower dem eingeschränkten Sicherheitsempfinden der Bürger durch Einhaltung und Überwachung der angegebenen Geschwindigkeit in dem o. g. Bereich Abhilfe schaffen.

8. K 251, Mittelstraße, Gemarkung Ostermunzel, Ortsausgang nach Lathwehren

Begründung: Auf der Mittelstraße in Ostermunzel wurde Mithilfe der Region Hannover ein Pilotprojekt Tempo 30 km/h angeordnet. Geschwindigkeitsmessungen mit dem mobilen Blitzer und Geschwindigkeitsmesstafeln haben ergeben, dass gerade im Bereich der einseitigen Bebauung in der Ortsdurchfahrt Ostermunzel von Lathwehren aus kommend, zu schnell gefahren wird, sodass eine stationäre Messanlage erforderlich und geboten wäre. Aufgrund des Pilotprojektcharakters kann es jedoch sein, dass Tempo 30 km/h hier irgendwann wieder aufgehoben werden müsste, sodass dann mit Tempo 50 km/h gemessen wird. Auch dieses hätte nach jetzigem Stand Aussicht auf Erfolg.

Alle genannten alternativen Blitzerstandorte müssten mit einem Hausanschluss versehen werden.

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