Barsinghausen. Am Nikolaustag fand im „Fuchsbau – Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche e.V.“ eine besondere Feier statt, die vielen Familien trotz schwerer Schicksalsschläge ein wenig Trost und Wärme schenkte. Für leuchtende Kinderaugen sorgte dabei eine Überraschung, mit der niemand gerechnet hatte: Zwei aufwendig mit Lichterketten geschmückte Weihnachtstraktoren tuckerten am frühen Abend auf das Gelände und luden die Kinder zu einer Rundfahrt ein.
Der Nikolaustag stellt viele Familien, die einen geliebten Menschen verloren haben, vor große emotionale Herausforderungen. Während überall fröhliche Weihnachtsstimmung herrscht, wird die eigene Lücke besonders deutlich spürbar. Umso wichtiger sind Orte wie der Barsinghäuser Fuchsbau, der betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen Halt bietet.
Zum Nikolaus hatte der Verein die von ihm begleiteten Familien zu einer besinnlichen Feier in das Lebenshaus in der Hinterkampstraße eingeladen. Es wurden Lieder gesungen, Kerzen für die Verstorbenen entzündet und Raum für Erinnerungen geschaffen. Während die Kinder anschließend gemeinsam spielten, nutzten die Eltern – viele von ihnen nun allein erziehend – die Gelegenheit zum Austausch mit anderen Betroffenen und den Trauerbegleitenden.
Überraschung auf Rädern
Als es dämmerte und die Stimmung zunehmend ruhiger wurde, kündigte sich ein besonderes Highlight an: Das vertraute Tuckern zweier Oldtimer-Traktoren, festlich dekoriert mit tausenden Lichtern. Die Fahrer, als Weihnachtsmänner verkleidet, verteilten liebevoll gefüllte Tüten mit selbstgebackenen „Treckerkeksen“. Die Kinder durften auf die Trecker klettern, alles erkunden und abschließend eine kleine Rundfahrt die Hinterkampstraße entlang genießen – ein Moment voller Freude, der die Schwere des Tages für wenige Minuten vergessen ließ.
Gaby Neuber, Leiterin des Fuchsbaus, zeigte sich berührt:
„Wir sind überwältigt, wie viele Menschen uns in den letzten Wochen unterstützt haben. Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit suchen viele Trauernde den Weg zu uns. Für unsere Familien bleibt es oft dunkel, wenn andere sich auf Weihnachten freuen. Da ist es umso schöner, wenn die Kinderaugen wie heute wieder anfangen zu leuchten.“
Neuer Kurs: Ehrenamtliche für die Trauerbegleitung gesucht
Der Fuchsbau finanziert seine Arbeit ausschließlich über Spenden und lebt vom Einsatz engagierter Ehrenamtlicher. Um das Angebot auch künftig aufrechterhalten zu können, startet Anfang 2026 ein neuer mehrwöchiger Ausbildungskurs für die Kinder- und Jugendtrauerbegleitung. Interessierte können sich per E-Mail an kontakt@trauerfuchsbau.de melden.


