Barsinghausen. Die Leader-Region Calenberger Land hat am Samstag eine Tour zu Projekten gemacht, die derzeit in Planung sind. Die Leader-Region Calenberger Land besteht aus dem Zusammenschluss der Städte Barsinghausen, Springe, Pattensen, Ronnenberg und Gehrden sowie der Gemeinde Wennigsen. Eine Station war der Klosterstollen in Barsinghausen. Vor Ort wurde noch einmal betont, dass der Zechenpark mit Klosterstollen und Besucherbergwerk ein Priorität-1-Projekt ist, das nach Möglichkeiten zur Landesgartenschau (LaGa) in Bad Nenndorf im nächsten Jahr aufgewertet werden soll.
Ankunftsplatz der Alten Zeche soll schöner werden
Der Parkplatz am Zechenpark ist eine der wichtigsten und größten Parkflächen in Barsinghausen. Außerdem ist dort der Wohnmobilstellplatz, aber auch der Zechenpark und das Besucherbergwerk mit seinen Stolleneinfahrten. Ansehnlich ist die Fläche dort nicht, weshalb diese nun eine Aufwertung erhalten soll. Auch das Besucherbergwerk wird modernisiert.
Im November soll der Bau starten, die Fertigstellung ist bis zum Mai 2026 geplant. Die Landesgartenschau startet im April 2026 und es sollen auch Besucher nach Barsinghausen gelockt werden. Mit einem Kostenrahmen von 1,85 Millionen Euro soll ein modernes Areal mit rund 1.500 m² Pflasterfläche und 1.600 m² Asphaltfläche entstehen. Geplant sind zudem eine Photovoltaikanlage, die auch Schatten bieten soll, eine Regenwasserzisterne sowie Ladestationen für E-Autos und E-Bikes. Der Wohnmobilstellplatz soll auch WLAN, ein Entsorgungssystem und ein Kennzeichenerkennungssystem für die Abrechnung bekommen.
Besucherbergwerk: Qualität statt Quantität
Spannend wird es nicht nur auf dem Parkplatz, sondern auch im Besucherbergwerk. Dort wurden schon erste Schränke leergeräumt und ein Designbüro erarbeitet ein neues Museumskonzept, welches den Mitgliedern der Leader-Region in der Waschkaue präsentiert wurde.
„Hier wurden über die Jahre immer wieder Exponate abgegeben, die dann in die Schränke gewandert sind“, erklärten Hans-Werner Röth und Wilfried Klatt, Geschäftsführer Alte Zeche. „Manche haben nicht mal was mit dem Kohlebergbau zu tun. Hier soll in Zukunft Qualität und nicht Quantität zählen.“ Auch die große Rotunde im Besuchermuseum soll entfernt werden. „Diese war sicherlich damals gut gemeint, nimmt dem Raum aber alles“, findet Gudrun Viehweg, Regionalmanagerin Leader-Region.
Das Designbüro „Ecke Design“ erarbeitet derzeit einen neuen Look für das Besuchermuseum. Es soll thematisch den Stollen aufgreifen, weshalb entsprechend designte Informationsinseln in Form von Stollen entworfen wurden. Außerdem werden neue Infotafeln gestaltet, der Museumsshop neu designt und auch ein originalgetreues Stollenmodell zum Selbst-Reinkriechen – allerdings ohne den Dreck – soll es geben. „Wir sind in Gesprächen mit Avacon Connect, die uns Glasfaser bis in den Stollen legen wollen“, so Klatt. Dies erhöhe die Sicherheit im Stollen, da dann auch Notrufe direkt aus dem Stollen möglich wären. „Aber auch das Museum soll digitaler und interaktiver werden. Mit Live-Bildern aus dem Stollen und Kameras an den Loks, die die Einfahrt filmen und dann über Bildschirme im Museum zu sehen sind.“ Auch das Belüftungssystem des Stollens soll verbessert werden.
Sportlicher Zeitplan für die Umsetzung
Nun sei es wichtig, dass die genehmigten Fördergelder auch kommen, die Konzepte fertig werden und alles schnell in die Umsetzung gehen kann. „Im Oktober wird es ein Treffen der Arbeitsgruppe und der Stadt Barsinghausen geben. Dann wird anhand der Konzepte beleuchtet, was realistisch bis zur LaGa umzusetzen ist“, gibt Viehweg einen Ausblick.
Auch die Umlandkommunen, die ebenfalls einige Stollen haben, sollen Erwähnung im Besuchermuseum finden. Außerdem soll mehr Werbung für den Klosterstollen gemacht werden. Gerade Richtung Steinhuder Meer sei noch viel Potenzial, so Klatt. „Unsere Besucherzahlen steigen stetig und auch die Bier-Einfahrten mit der 405er Brauerei sind stark nachgefragt. Dennoch wollen wir unseren Bekanntheitsgrad noch steigern.“
Eventlocation Waschkaue
Neben den besagten Projekten möchte die Alte Zeche auch die Waschkaue zu einem repräsentativen Veranstaltungsraum umbauen. „Doch auch eine energetische Sanierung und eine neue Heizung stehen noch auf unserem Zettel“, so Klatt abschließend.
Es braucht eben Zeit und etwas Druck, damit aus einem Stück Kohle ein Diamant werden kann.