Hannover/Region. Der Sprengel Hannover hat Ende August in der Kreuzkirche in Hannovers Altstadt 10 Nachwuchsmusikern im Alter von 15 bis 38 Jahren mit dem Kirchenmusikstipendium ausgezeichnet. Die Förderung von jeweils 650 Euro dient der Finanzierung von Notenmaterial und Unterricht.
In einem feierlichen Gottesdienst überreichten Pastorin Meret Köhne als Vertretung für Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr gemeinsam mit Superintendentin Dr. Christiane de Vos aus dem Kirchenkreis Nienburg und Kirchenmusikdirektor Harald Röhrig die Urkunden mit einer Förderung von bis zu 650 Euro an musikalische Talente in den Bereichen Orgel (4), Chorleitung (3), Posaunenchorleitung (1) und Popularmusik (2).
„Diese Vielfalt ist ein Grund zum Feiern“, begrüßte Köhne die Stipendiaten mit ihren Familien und Freunden in der Kreuzkirche Hannover. „Die unterschiedlichen Werdegänge unserer Preisträger zeigen, wie man durch die Musik dafür sorgen kann, dass Menschen wieder eine Verbindung zur Kirche und zum Glauben bekommen.“
Vielfalt, Tradition und Moderne - mit diesen Schlagworten lässt sich das Motto der Stipendienvergabe zusammenfassen. Popkantor Til von Dombois und seine Bandkollegin Josephine „Josi“ Klitz, ein Bläserensemble unter Leitung von Landesposaunenwart Henning Herzog und Nachwuchsorganist Ole Kirchberg, Student der Evangelischen Kirchenmusik an der Musikhochschule Hannover, steuerten jeweils Stücke unterschiedlicher Musikstile bei, sodass die Verleihung zum Spiegel der diversen kirchenmusikalischen Landschaft im Sprengel wurde.
„Zur kirchenmusikalischen Ausbildung gehört nicht nur das Erlernen eines Instruments, sondern auch Gesangbuchkunde, Liturgie und Musiktheorie. Auch die Begleitung einer singenden Gemeinde ist etwas anderes als ein Soloauftritt.“, erklärte Kirchenmusikdirektor Harald Röhrig. „Umso mehr freue ich mich, dass sich so viele von euch der D-Prüfung stellen und damit das gottesdienstliche Leben in den Gemeinden beflügeln.“
Regionalbischöfin Bahr ließ ausrichten, wie sehr sie es schätzt, dass die Kirchenmusik vielfältiger geworden ist. „Heute spielen Posaunenchöre Jazz und die Popmusik gehört vielerorts selbstverständlich dazu. Und wenn man ehrlich ist: Auch die alten großen Kirchenmusiker, wie etwa Paul Gerhardt, waren einmal Popkultur.“ Die Stipendiaten seien ein Lichtblick, der so mancher düsteren Prognose zur Zukunft der Kirche trotzt.
Mit dem Kirchenmusik-Stipendium 2024 wurden ausgezeichnet:
Im Bereich „Orgel“:
Philipp Kohne (20), Wunstorf-Kolenfeld (Kirchkreis Neustadt-Wunstorf)
Simon Messow (16), Bissendorf (Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen)
Arne Milius (15), Goltern-Barsinghausen (Kirchenkreis Ronnenberg)
Simon Widjaja (17), Kaltenweide-Langenhagen (Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen)
Im Bereich „Chorleitung“:
Fabian Friedhelm Dörschel (38), Meinersen (Kirchenkreis Burgdorf)
Katharina Rabe (32), Eilvese (Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf)
Lina Kruse (15), Hannover Döhren (Kirchenkreis Hannover)
Im Bereich „Popularmusik“:
Targe Szamocki (18), Wettmar (Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen)
Simon Haase (27), Hannover-Linden (Kirchenkreis Hannover)
Im Bereich „Posaunenchorleitung“:
Kiran Mohr (16), Hannover Döhren (Kirchenkreis Hannover)
Infos zum Kirchenmusik-Stipendium
Seit 2011 vergibt der Sprengel Hannover kirchenmusikalische Stipendien. 2019 wurde das Förderprogramm grundlegend erweitert. Neben Orgelschülern hatte der hannoversche Kirchenbezirk erstmals auch Talente aus der gottesdienstlichen Popularmusik sowie aus kirchlichen Chören und Posaunenchören ausgezeichnet. Jährlich werden bis zu 15 Stipendien unabhängig von der christlichen Konfession der Bewerber vergeben. Ziel der finanziellen Unterstützung ist das Absolvieren der jeweiligen Grundausbildung (D-Prüfung). Insgesamt wurden nun bereits über 100 Stipendiaten ausgezeichnet. Das entspricht einer Gesamtfördersumme von mehr als 53.000 Euro.
Der evangelisch-lutherische Sprengel Hannover ist die in 9 Kirchenkreise gegliederte Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit rund 445.000 Kirchenmitgliedern. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr leitet den Sprengel seit dem Jahr 2017.