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Abschied nach 40 Dienstjahren: Superintendentin Antje Marklein geht in den Ruhestand

Vor dem Gottesdienst: Johannes Hagenah, stellvertretender Superintendent, Superintendentin Antje Marklein, Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer und die stellvertretende Superintendentin Uta Junginger. Foto: Sabine Freitag.

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Ronnenberg/Region. "Ich geh' dann mal in den Ruhestand" - damit endete das Grußwort von Antje Marklein zum Abschluss des Empfangs anlässlich ihrer Verabschiedung als Superintendentin im Kirchenkreis Ronnenberg. Sie sei "gerührt" von den vielen guten Wünschen, die sie beflügeln würden und dankte ihrem Mann, der Familie, Wegbegleiter*innen und allen, die das Fest mitgestaltet hatten. "Wie gut ihr mich doch alle kennt", meinte sie mit einem Lächeln. Wie gut - das zeigte sich in den Grußworten zuvor in der Kirche nach dem Gottesdienst zur Entpflichtung von ihren Aufgaben und in den Grüßen im Gemeindehaus.

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Unter anderem betonte die stellvertretende Regionspräsidentin Ute Lamla die "klare Haltung" der Superintendentin für die Demokratie. Der Region und der Kirche gehe es immer um die Menschen. "Wir ziehen an einem Strang", hob sie hervor. Marlo Kratzke, der Ronnenberger Bürgermeister, meinte, dass Antje Marklein einen "klaren Wertekompass" für die Menschen gehabt habe. Menschen fühlten sich von ihr ernstgenommen. Persönlich erinnerte er an die Feste, wie die Trauung mit seiner Frau und die Taufen der beiden Kinder. "Sie waren herzlich und nahbar und es war echtes Interesse spürbar. Auch deshalb haben sie viel bewegt", sagte er. Mit einem dreifachen "Danke, Antje" ging Superintendent Andreas Brummer aus Laatzen-Springe als Sprecher des Kolleginnen und Kollegen aus dem Sprengel Hannover auf die Aufgaben Antje Markleins im Kindertagesstättenverband Calenberger Land, im Diakonieverband Hannover-Land und als Kollegin im Sprengel ein. "Wir werden dich vermissen als Anker in unserem Kreis", sagte er und überreichte ein "Aktivitätspaket" für den kommenden Ruhestand in Döse bei Cuxhaven. 

Zuvor hatte die Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer vor dem Segen für Antje Marklein an den beruflichen Werdegang in den letzten 40 Jahren erinnert. Nach den 17 Jahren in einer dörflichen Gemeinde in Uthlede-Wulsbüttel folgte der Schritt in eine Großstadtgemeinde in Hannover und später die Bewerbung als Superintendentin in Ronnenberg. "In 40 Jahren hat Antje Marklein erlebt, wie die Kirche 'kleiner' wurde und sparen musste. Aber davon hat sie sich nicht entmutigen lassen. Sie hat sich als Superintendentin als ''Ermöglicherin' verstanden und Kirche im Sozialraum in den Blick genommen. Der Kirchenkreis hat als einer der ersten in der Landeskirche ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt erstellt und ist Mitglied in der Initiative Kirche gegen Rechtsextremismus und in der Seenotrettung", sagte sie. 

Antje Marklein predigte ein letztes Mal in der Michaeliskirche über die Hoffnungen im Advent - auch im Angesicht von Unfrieden und Nöten. "Mitten im tiefsten Tal können sich Menschen aufrichten. Deshalb möchte ich Advent feiern, vertrauen und hoffen, dass am Ende alles gut wird. Dass es Trost gibt, wo Menschen traurig sind, weil sich so viele Hoffnungen noch nicht erfüllt haben. Denn die Botschaft für Frieden und Gerechtigkeit, die Worte Jesu, werden nicht vergehen", sagte sie. Folgend aus dem Brot für die Welt-Motto "Schreib die Welt nicht ab - schreib sie um" schlug sie den Bogen zur Kirche. "Schreibt die Kirche nicht ab, schreibt sie um. Mutig und beherzt gehen dann Gott und die Menschen Hand in Hand". 

Musikalisch prägte der Chor Cantus Ronnenberg unter der Leitung von Kirchenkreiskantor Christian Windhorst den Gottesdienst. Unter anderem stimmte er mit der ganzen Gemeinde Sätze aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach an – sehr zur Freude von Antje Marklein. An der Orgel begleitete auch Carina Zutz und an der Trompete Carsten Elies den Gottesdienst.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus verabschiedeten sich viele Gäste mit persönlichen Worten von Antje Marklein. Pfarrer Johannes Lim und Diakon Dirk Kroll hoben in ihrem Grußwort die gute ökumenische Zusammenarbeit, zum Beispiel bei Tauffesten zu Pfingsten, hervor. Eine Ehrenmitgliedschaft in der Evangelischen Jugend in Ronnenberg überreichte der Kirchenkreisjugendkonvent – auch als Dank für die vielen Reisesegen, die Antje Marklein zu Beginn der Sommerfreizeiten spendete. Joachim Richter, Leiter des Kirchenkreisamtes, brachte es auf den Punkt: „Sie waren eine tolle Chefin. Sachlich, mit Empathie, präsent und teilnehmend, eine Vertraute“. Die erlebte Wertschätzung hoben auch Silke Yavuz als Pädagogische Leitung im Kitaverband und Lisa König, Mitarbeiterin im Büro der Superintendentin hervor. Zum Abschluss sangen die Hauptamtlichen aus dem Kirchenkreis und der Kirchenkreisvorstand ein Ständchen zum Ruhestand:

Heute hier, morgen dort,

Ihre Arbeit wirkt fort,

und das Gute, das bleibt hier bestehn

Was Sie sagten, war klar,

mit und ohne Talar

Gottes Segen für Ihr Weitergehn.

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