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Bereit für den Notfall: Johanniter üben auf Empelder Waldberg

„Herzinfarkt“ auf dem Waldberg: In diesem Übungsszenario kümmern sich die beiden Johanniter Robin Tracht (links) und Malgorzata Szewczyk um einen Patienten. Foto: JUH / Schwarzenberger.

Ronnenberg. Die Aussicht vom Waldberg Empelde reicht an diesem Tag bis zum Harz. Doch dafür haben Malgorzata Szewczyk und Robin Tracht gerade keinen Blick. Die beiden Sanitätshelfer vom Johanniter-Ortsverband Deister müssen sich um einen Patienten kümmern. „Rund 50 Jahre alt, klagt über Schmerzen in der Brust“, referiert Andreas Schaller mit Blick auf seine Kladde. Schaller ist Ausbilder; der „Herzinfarkt-Fall“ zum Glück nur ein Übungsbeispiel. Aber das Ambiente und die Aufgaben sind so nah an der Realität wie nur möglich. Einen Tag lang trainieren die Ronnenberger Ehrenamtlichen, gemeinsam mit ihrer Jugendgruppe, den Ernstfall.

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„Es passt gut, dass die Johanniter unser Gelände noch besser kennenlernen möchten“, sagt Erich Wolf, Vorsitzender des Vereins Waldberg. Der Verein bereitet sich auf die neue Kultursaison auf dem Berg in Empelde vor; im Juni gibt es dort Veranstaltungen. Manche davon begleitet der Ortsverband Deister mit seinem Sanitätsdienst. Stürze, Schnittverletzungen, Herzinfarkt oder andere Notfälle – alles kann theoretisch eintreffen. Auf solche Situationen bereitet die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) ihre Freiwilligen vor. Auch die Ronnenberger Helferschaft kümmert sich darum, dass in ihren Reihen Sanitätshelfer, Rettungssanitäter und Notfallsanitäter bereit stehen. Das passiert bei selbst organisierten Trainingseinheiten im eigenen Verband sowie über Fortbildungen an der Johanniter-Akademie in Hannover. Jede Sondereinsatzgruppe (SEG), wie die vom Ortsverband Deister, übt immer wieder auch ihr Zusammenwirken in einer größeren Gruppe. Nicht nur in der vertrauten Dienststelle, sondern bewusst an neuen Orten wie dem Waldberg. Pandemiebedingt waren die Gelegenheiten für solche Trainingseinsätze in den vergangenen zwei Jahren selten. Zuletzt war das für die Ronnenberger Ehrenamtlichen im vergangenen Juli im Deister bei Wennigsen möglich - kurz darauf war die SEG in Ahrweiler im Hochwassereinsatz. Seither prägten vor allem Aufgaben im Kampf gegen Corona und kleinteilige Übungseinheiten den Alltag.

Ehrenamtsleiterin Lena Köhne und Ortsjugendleiterin Saskia Kulhawy koordinieren über 40 Kinder, Jugendliche und erwachsene Helfer sowie ihr eigenes Organisationsteam. In so großer Gemeinschaft – gar zusammen mit der Johanniter-Jugend – kamen die Ronnenberger seit März 2021 nicht mehr zusammen. Auch das macht diesen Trainingstag besonders. Jede Altersgruppe bekommt auf sie zugeschnittene theoretische und praktische Aufgaben zugewiesen. Die Teams pendeln zwischen Ronnenberg und dem Waldberg Empelde. Neben Ausbilder Schaller begutachtet zudem Notfallsanitäter und Co-Ehrenamtsleiter Niklas Tracht das Vorgehen der Übenden. Auch Schlaganfälle, der Transport verletzter Personen sowie stark blutende Schnittverletzungen werden simuliert. Tracht korrigiert, wann immer nötig. Und nickt häufig, weil die Maßnahmen zu seiner Zufriedenheit ablaufen.

Den Tag rundet ein Jubiläum im Quartett ab: Für ihre zehnjährige Mitgliedschaft im Ortsverband Deister werden Sanitätshelfer Dominik Kuil, Rettungssanitäterin Lena Köhne, Ortsjugendleiterin Saskia Kulhawy sowie die Landesjugendleiterin Lisa Schorr geehrt. Sie alle fanden als Teenager über den Schulsanitätsdienst an ihren Schulen zu den Johannitern, absolvierten ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Erste Hilfe und sind nach wie vor ehrenamtlich in der JUH dabei.

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