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Ein Platz, der bleibt: Kinder gestalten ihre Rechte in Holz

Wennigser Platz der Kinderrechte Foto: Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.

Wennigsen.  Wennigsen. Kinder haben Rechte. Diese einfache, aber bedeutsame Botschaft bekam in der AWO Kita Marie-Juchacz-Straße in den vergangenen Monaten eine ganz eigene Form – aus Holz, Farbe und vielen Ideen. Gemeinsam mit der Kunstschule Noa Noa aus Barsinghausen haben die Kinder einen Platz der Kinderrechte geschaffen. Entstanden ist dabei nicht nur eine farbenfrohe Skulptur, sondern auch ein Ort der Mitbestimmung, des Zuhörens und des Gestaltens.

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Das Projekt, das von der Region Hannover gefördert wird, begann im Frühjahr 2023 mit Gesprächen: Was bedeutet eigentlich ein Kinderrecht? Welche Rechte sind euch wichtig? Die Antworten der Kinder waren klar und schon sehr reflektiert. Besonders oft nannten sie das Recht auf eine saubere Umwelt und das Recht auf Frieden. „Alles ist voller Mikroplastik, auch die armen Fische“, meinte die fünfjährige Livy besorgt. Auch das Thema Inklusion wurde genannt: „Es wäre ja sonst gemein, wenn andere ausgeschlossen werden.“

Aus diesen Gesprächen entstanden Entwürfe, Skizzen und schließlich die Skulptur, die heute im Eingangsbereich der Kita steht. In kleinen Gruppen arbeiteten die Kinder mit Holz, Farben und echten Werkzeugen. Dabei wurden sie fachlich begleitet von Künstlerinnen der Kunstschule und unterstützt vom pädagogischen Team der Kita.

„Die Kinder waren von Anfang an mit großer Begeisterung dabei“, erzählt Einrichtungsleiterin Kerstin Siegert. „Sie haben nicht nur kreativ gearbeitet, sondern sich auch intensiv mit ihren eigenen Rechten auseinandergesetzt – auf ihre Weise und mit bemerkenswerter Klarheit.“ Ziel des Projektes war es, Sprachförderung und ästhetische Bildung zu verbinden – und gleichzeitig allen Kindern, unabhängig von Alter, Herkunft oder Entwicklungsstand, Teilhabe zu ermöglichen. So wurde das Projekt zu einem Ort gelebter Bildung. Die Kinder planten ihre Arbeit, setzten sie eigenständig um und tauschten sich ständig miteinander aus – über ihre Ideen, über Materialien, über die Welt. Der pädagogische Fokus lag dabei nicht nur auf Kreativität und Sprache, sondern auch auf Selbstwirksamkeit: „Jedes Kind konnte etwas beitragen. Jedes Kind wurde gehört.“, betont Siegert.

Ergänzt wird die Skulptur durch einen Schaukasten, der direkt daneben angebracht wurde. Dort sind die zehn zentralen Kinderrechte der Vereinten Nationen aufgeführt – leicht verständlich formuliert, anschaulich gestaltet. Der Platz der Kinderrechte ist damit nicht nur ein Ergebnis kreativer Arbeit, sondern ein bleibendes Zeichen: für Sichtbarkeit, Wertschätzung und Mitbestimmung. Jetzt wurde das Projekt mit einem Sommerfest feierlich abgeschlossen. Für die Kinder war das ein besonderer Moment – nicht nur, weil ihre Werke nun öffentlich sichtbar sind, sondern weil sie erfahren, dass ihre Stimmen zählen. Auch – und gerade – wenn sie noch klein sind.

 

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