Gehrden. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Gehrden hat einen umfassenden Antrag zur Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts eingebracht. Ziel ist es, die Stadt besser auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels – wie anhaltende Hitzeperioden und Wasserknappheit – vorzubereiten und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Infrastruktur umzusetzen.
Schutz vor extremer Hitze und Trockenheit
Die Grundlage des geforderten Konzeptes soll das Klimaanpassungskonzept der Region Hannover von 2022 bilden. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Schutz besonders gefährdeter Gruppen wie älteren Menschen, Vorerkrankten sowie Kleinkindern. Ein sogenannter Hitzeaktionsplan soll konkrete Maßnahmen enthalten, um den zunehmenden Hitzebelastungen in urbanen Räumen entgegenzuwirken.
Maßnahmen für das Stadtgebiet geplant
Für die Innenstadt sind z.B. folgende Maßnahmen geplant:
- Pflanzung schattenspendender, dürretoleranter Bäume, z. B. auf dem Marktplatz
- Begrünung von Straßen, Plätzen, Fassaden und Dächern
- Flächenentsiegelung und gezielte Aufforstung
- Ausbau von Straßenbegleitgrün und Schaffung neuer Grünflächen
Auch klimafreundliche Architektur soll gefördert werden: Dazu zählen klimaangepasstes Bauen und Sanieren – insbesondere bei sensiblen Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Pflegeeinrichtungen – sowie effiziente Gebäudekühlung, etwa durch Solarenergie.
Aufklärung und Frühwarnsysteme
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Antrags ist der Schutz der Bevölkerung durch Information und Vorsorge. Die Grünen schlagen vor, die Bürger besser über Klimafolgen aufzuklären, Frühwarnsysteme für Extremwetter einzurichten und Maßnahmen zur Selbsthilfe bei Hitze oder Unwettern zu fördern. Auch die Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Behörden und Einsatzkräften soll gestärkt werden.
Fördermittel gezielt nutzen
Finanzieren möchte die Fraktion die Maßnahmen durch Förderprogramme von EU, Bund, Land Niedersachsen und der Region Hannover. Der Antrag sieht ausdrücklich vor, diese Fördermöglichkeiten systematisch auszuschöpfen.
Baumoffensive für mehr Schatten
Ein Teil des Antrags ist die Baumoffensive. Vorgesehen sind:
- Ein Baumscheibenkataster zur Erfassung von fehlenden Stadtbäumen
- Nachpflanzungen an bestehenden Standorten
- Identifikation neuer Standorte auf öffentlichen Flächen
- Werbekampagnen zur Beteiligung von Bürgern, Betrieben und Landwirten am städtischen Begrünungsprogramm.
Mit dem Antrag setzen die Grünen ein deutliches Zeichen für eine zukunftsorientierte, klimafeste Stadtplanung. Der Rat der Stadt Gehrden wird in den kommenden Wochen über den Vorschlag beraten.