Wennigsen. Am Sonntag (25.5.) hatte die Gemeindeverwaltung zum Sommerempfang ins Kloster eingeladen. Aufgrund des wechselhaften Wetters wurde die Veranstaltung vorsichtshalber vom Klostergarten in die Innenräume verlegt. Im gut gefüllten Klostersaal durfte sich Jürgen Stegen dann über eine besondere Ehrung freuen.
Nach einem Gottesdienst begrüßte Mareile Preuschhof, Abtissin des Klosters Wennigsen, die zahlreichen Gäste im Klostersaal. Zum Kloster erklärte sie, dass es, nachdem die Johanniter den Pachtvertrag für den Hotelbetrieb nicht verlängert haben, derzeit keine langfristige Lösung für einen Nachfolger gibt. „Wir können nun zwar mehr Räumlichkeiten für Kurse und die Unterbringung der Teilnehmer nutzen, wir sammeln aber Ideen und Vorschläge für eine entsprechende Nachnutzung der Räume“, erklärte Preuschhof. Gleichzeitig lud sie die Bürger in den Klostergarten ein, der jeden Donnerstagnachmittag geöffnet sei.
Bürgermeister informiert über große Projekte in Wennigsen.
Bürgermeister Ingo Klokemann freute sich über das zahlreiche Erscheinen zum mittlerweile vierten Sommerempfang. „Auch wenn der Empfang tatsächlich erst einmal draußen im Klostergarten stattfinden konnte.“ Doch wichtiger als der Ort der Veranstaltung sei ohnehin die Möglichkeit für Gespräche untereinander. „Gemeinschaft kann nur funktionieren, wenn man einander und die verschiedenen Bedürfnisse kennt. Nur im Dialog und der Gemeinschaft lassen sich dann für alle verträgliche Lösungen finden.“ Der Bürgermeister zeigte sich daher froh über die lebendige Gemeinschaft in Wennigsen.
Über drei große Themen wollte der Bürgermeister dann im Rahmen des Sommerempfangs berichten. Erfreulich sei, dass man die Anzahl der Kitaplätze um 23 Prozent steigern konnte und auch die Kita Nimmerland in Holtensen bald Richtfest feiern könne. Weitere Kitas sind in Planung. Im Schulbereich sei die Ganztagsbetreuung ab 2026 ein großes Thema, und die Verwaltung stehe in engem Austausch mit den Schulleitungen der zwei Grundschulen. Auch der Neubau der Grundschule Bredenbeck und die Sanierung der Grundschule Wennigsen werde in einer Arbeitsgemeinschaft vorangetrieben. „Für die KGS wurde ein Gesamtsanierungskonzept erstellt. Der erste Schritt wird der Bau der Mensa sein.“
Zum Thema Sicherheit erklärte Klokemann, dass die Gemeindeverwaltung vor diversen Kitas Geschwindigkeitsbegrenzungen umgesetzt habe und eine Vielzahl von Radwegeerneuerungen durchführen werde. Auch der Umbau der Möllerburg-Kreuzung werde für mehr Sicherheit sorgen. Ein großer Dank ging an die ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die einen großen Anteil an der Sicherheit der Bürger haben. „Wir werden weiter in Fahrzeuge investieren und auch der Bau des Feuerwehrhauses Degersen steht an.“ Er lobte auch die Jugendfeuerwehr: „Die stehen gerade draußen am Grill und schmeißen die ersten Würstchen für uns auf den Grill.“
Weiter erklärte der Bürgermeister, dass die 825-Jahr-Feier am 23. und 24. August stattfinden werde. Sie soll ebenfalls am Kloster stattfinden.
Pastorin Mandy Stark ging u.a. auf sinkende Mitgliederzahlen in den Kirchen ein und erklärte, dass es mit Nachbargemeinden Gespräche darüber gibt, wie sich die Nutzung von kirchlichen Räumlichkeiten offener und stärker an den Bedarfen der Gesellschaft orientieren kann, um weiterhin ein Ort der Begegnung zu sein.
Hohe Ehrung für Jürgen Stegen
Dann übernahm erneut Bürgermeister Klokemann das Wort, um zu der besonderen Überraschung überzuleiten. „Eigentlich ist es in diesem Rahmen nicht üblich, der Rat hat aber zugestimmt und auch einstimmig für diese Ehrung gestimmt.“ Klokemann ehrte aufgrund seines langjährigen ehrenamtlichen Engagements Jürgen Stegen mit der goldenen Ehrennadel.
„Der Applaus zeigt, alle wissen um deine Leistungen im TSV Wennigsen“, so der Bürgermeister. Stegen habe sich über Jahrzehnte im TSV engagiert. Zunächst als Trainer und 24 Jahre als Spartenleiter Fußball, später sogar für 20 Jahre als Vorsitzender des TSV. „1.350 Mitglieder zusammenzuhalten ist eine große Aufgabe“, so Klokemann weiter, „Du hast das immer sehr unaufgeregt, aber sehr effizient gemeistert.“ Viele große Projekte habe er zum erfolgreichen Abschluss gebracht, u.a. der Aufbau des Kunstrasenplatzes und die Anschaffung der neuen Flutlichtanlage.
Außerdem sei Stegen sechs Jahre Majestät des Freischießens gewesen und habe dort als König durch die Corona-Jahre geleitet, bis das Fest nach der Corona-Pause wieder stattfinden konnte.
Stegen dankte für die Ehrung und erklärte, dass dies ohne seine Frau als Unterstützerin nicht möglich gewesen sei. Auch ohne die vielen Helfer im Verein, hätte vieles nicht gelingen können. „In meiner Jugend hat unser Trainer uns schon motiviert und eingebunden, das habe ich später auch gemacht und wollte etwas zurückgeben. Ich kann daher nur dazu aufrufen, sich ehrenamtlich zu engagieren, denn nur wo viele Schultern die Last tragen, sind Erfolge leichter möglich, wo sonst ein einzelner frustriert aufgeben würde.“
Bürgermeister Klokemann schloss die Ehrung mit den Worten: „Diese Erfolge und Errungenschaften bleiben in Wennigsen noch lange bestehen.“
Anschließend gab es Kaffee und Kuchen und Leckeres vom Grill sowie kühle Getränke. Die Gäste nutzten dabei die Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.