Springe. Zum zwölften Mal in Folge ruft die Mitmachaktion "Wir brechen das Schweigen" anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November dazu auf, ein starkes kollektives Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu setzen.
Auch der Verwaltungsvorstand der Springer Stadtverwaltung positioniert sich klar zu diesem Thema. So betont Bürgermeister Christian Springfeld anlässlich des Orange Day: „Häusliche Gewalt ist kein privates Problem, sondern ein gesellschaftliches. Sie geschieht mitten unter uns – in unserer Nachbarschaft, in unseren Straßen. Jede betroffene Frau, jedes betroffene Kind hat Anspruch auf Schutz, auf Hilfe und auf Solidarität. Es ist unsere Aufgabe als Stadtgesellschaft, betroffenen Frauen Mut zu machen und ihnen Wege aus der Gewalt zu eröffnen.“
Stefanie Hoffmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Springe erklärt, warum es wichtiger denn je ist, ein klares Zeichen gegen häusliche Gewalt zu setzen: „Es ist einfach unfassbar, dass die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf Frauen immer weiter steigt. 2024 hat sie einen neuen Höchststand erreicht- alle zwei Minuten wird ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt. Der gefährlichste Ort für eine Frau ist dabei immer noch ihr eigenes Zuhause. Die Täter sind meist Männer, die Opfer Frauen. Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Schicksal, sondern ein tief verwurzeltes strukturelles Problem, das uns alle angeht. Gewalt ist nach wie vor alltäglich, jede und jeder von uns kennt statisch gesehen eine Frau, die betroffen ist.“
Zum Hintergrund
Laut Zahlen des Bundeskriminalamts waren im Jahr 2024 insgesamt 265.942 Menschen offiziell von häuslicher Gewalt betroffen. Dies entspricht einem Anstieg von rund 4 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht alle Fälle gemeldet werden.
Von häuslicher Gewalt ist immer dann die Rede, wenn es sich um Personen handelt, die in einer partnerschaftlichen Beziehung zueinander sind oder waren oder wenn sich die Gewalt in der Familie abspielt beziehungsweise eine familiäre Beziehung besteht.
Auch in Niedersachsen steigen die Zahlen laut polizeilicher Kriminalstatistik 2024 weiter deutlich an: Im vergangenen Jahr hat die Polizei in Niedersachsen insgesamt 32.545 Fälle Häuslicher Gewalt und damit eine Zunahme von 8,94 Prozent registriert (2023: 29.875 Fälle).

