Barsinghausen/Wunstorf. Die von den Verbänden Westfälisch-Lippischer LandFrauenverband e.V., Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V., Bezirksverband OWL und der Bürgerinitiative WiduLand e.V. | initiierte Petition „Deutschlandtakt neu denken“ hat mit über 39.000 Unterschriften ihr Ziel deutlich übertroffen. Ein breites Bündnis aus Bürgerinitiativen und Kommunen entlang der Strecke Hannover–Bielefeld, darunter auch die Stadt Barsinghausen und die Bürgerinitiativen aus Munzel und Wichtringhausen, hat diese Bewegung unterstützt.
Die Petition fordert eine grundlegende Neubewertung des Deutschlandtakts – weg von milliardenteuren Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecken, hin zu einer ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich verantwortungsvollen Modernisierung des bestehenden Schienennetzes.
„Wir brauchen endlich einen Deutschlandtakt, der für die Menschen da ist – nicht für Planungszahlen aus der Vergangenheit. Die Petition zeigt: Tausende Bürgerinnen und Bürger wollen keinen Betonkoloss quer durchs Land, sondern eine kluge, nachhaltige Bahnpolitik,“ erklärt Matthias Rattensperger, stellvertretender Vorsitzender der BI Munzel.
Die zentralen Forderungen der Petition lauten:
- Priorisierung des Ausbaus bestehender Strecken vor Neubauten
- Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit im Fernverkehr zur Senkung von CO₂-Ausstoß, Kosten und Flächenverbrauch
- Verbindliche Einbeziehung von COâ‚‚-Bilanzen und volkswirtschaftlichen Kosten in die Bewertung
- Schutz ländlicher Räume, Natur und Landwirtschaft durch Vermeidung unnötiger Flächenversiegelung
- Berücksichtigung veränderter Mobilitätsgewohnheiten – etwa durch Homeoffice und das Deutschlandticket
- Beschleunigte Umsetzung der Verkehrswende durch Fokus auf Engpassbeseitigung
„Die überwältigende Unterstützung dieser Petition ist ein Signal an die Politik: Es ist höchste Zeit, den Deutschlandtakt neu zu denken – im Sinne von Klima, Lebensqualität und wirtschaftlicher Vernunft,“ betont Gerald Schroth, Vorsitzender der Bürgerinitiative Munzel.
Bereits am 9. Juli 2025 übergab eine Delegation die Unterschriften in Berlin an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Die Initiatoren und Unterstützer erwarten nun eine intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten der Petition – und vor allem eine echte politische Neuausrichtung der Bahnplanung in Deutschland.