Wennigser Mark/Egestorf. Zu einem gemeinsamen Übungsdienst trafen sich am 2. August die Feuerwehren aus Wennigsen, Argestorf, der Wennigser Mark sowie Egestorf aus dem benachbarten Barsinghäuser Gebiet. Auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule wurde bereits einen Tag zuvor ein abwechslungsreiches Szenario vorbereitet.
Vier Räume des alten Werkstattbereiches wurden hier komplett umgestaltet. Nachdem alle Bereiche besenrein gemacht wurden, konnten die Räume mit umherstehenden Möbeln und Materialen eingerichtet werden. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Märker Ortsbrandmeister Holger Friedrichs, fuhren alle Kräfte ihre besprochenen Standorte an.
Gemeldet wurde dann ein Wohnungsbrand mit starker Rauchentwicklung. Zudem wurden mehrere Personen unklarer Anzahl vermisst. Das Übungsszenario sollte so realistisch wie möglich dargestellt werden.
Von der Wennigser Drehleiter aus wurden nicht nur zwei „Personen“ gerettet, sondern auch die Brandbekämpfung von oben absolviert. Aus dem Werkstattgebäude wurden „fünf Personen und ein Kind“ gerettet. Hier hatten die Atemschutzgeräteträger jede Menge zu tun, um sich durch das komplett verrauchte Gebäude vorzutasten. Das Wasser für die Angriffstrupps kam aus einem Hydranten auf dem Gelände sowie aus einer Zisterne. Zusätzlich gab es auch noch zwei Tierrettungseinsätze für die Spezialisten der Argestorfer Feuerwehr. Sie musste gleich zwei „wilde Schlangen“ (aus Plüsch) einfangen.
Gebildet wurden unter der Einsatzleitung von Holger Friedrichs zwei Abschnitte. Einen hatte sein Stellvertreter Marcus Sandrock-Geske unter sich und den zweiten Abschnitt führte der Egestorfer Ortsbrandmeister Jan-Henrik Büthe. Der GW-Atemschutz von der FTZ in Ronnenberg stand ebenfalls zur Verfügung, um die Flaschen der Atemschutzgeräteträger direkt vor Ort wieder aufzufüllen.
„Es wurde Hand in Hand gearbeitet. Bereits bei dem Großbrand der Sporthalle auf dem ehemaligen Polizeigelände im November 2023 war die Feuerwehr Egestorf hier mit im Einsatz. Ziel des gemeinsamen und vor allem überkommunalen Übungsdienstes war es, sich gegenseitig und die unterschiedliche Ausrüstung sowie die Fahrzeuge mit ihren Möglichkeiten kennen zu lernen“, betont Holger Friedrichs. Denn was viele nicht wissen, in Wennigsen funken die Rettungskräfte an der Einsatzstelle bereits digital, während man im Barsinghäuser Bereich noch analog an der Einsatzstelle funkt. So war es auch wichtig zu erkennen, wie man das alles unter einen Hut bekommt.
„Wir haben uns sehr über die Einladung zum gemeinsamen Übungsdienst gefreut und würden das gerne regelmäßig vertiefen. Das ist vor allem wichtig, wenn man im Fall des Falles wieder bei einem echten Einsatzszenario zusammenarbeiten muss“, sagt der Egestorfer Ortsbrandmeister Jan-Henrik Büthe.
Insgesamt waren trotz der Sommerferien 66 Feuerwehrkräfte im Einsatz, darunter 16 Atemschutzgeräteträger aus allen Wehren. Nach dem besonderen Übungsdienst trafen sich alle Kräfte am Märker Feuerwehrhaus, auch für ein Resümee der verantwortlichen Einsatzkräfte. Danach gab es gekühlte Getränke und Gegrilltes und es wurde sich weiter ausgetauscht.