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Gedenken an die Pogromnacht und Stolperstein- Reinigung in Ronnenberg

Ronnenberg. Am gestrigen 9. November wurde bundesweit der grausamen Ereignisse der Reichspogromnacht 1938 gedacht. Tausende Juden wurden damals von den Nationalsozialisten misshandelt, verhaftet oder ermordet. Wohnungen, Geschäfte und Synagogen wurden zerstört. Auch in der Region wurde in den Kommunen der Reichspogromnacht auf verschiedene Weise gedacht. Mit Gottesdiensten, an Denkmälern, oder durch Putzen von Stolpersteinen wurde die Vergangenheit lebendig gehalten. In Ronnenberg kamen Bürger, der Förderverein Erinnerungsarbeit Ronnenberg (FER), Schüler und Bürgermeister Marlo Kratzke zusammen. .

„Heute gedenken wir dem Leid der Menschen vor 84 Jahren“, so Marlo Kratzke am Denkmal für die Juden in Ronnenberg. Auch heute sei der Kampf gegen Ausgrenzung und Antisemitismus wichtig. „Wir müssen uns alle selber kritisch fragen, was wir gegen den Hass in unserer Gesellschaft unternehmen“, so der Bürgermeister weiter. Um die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig zu halten, sei der Austausch mit Zeitzeugen und die Pflege von Denkmälern wichtig, damit sich die Vergangenheit nicht wiederhole. Der Bürgermeister dankte den Schülern der Marie-Curie-Schule (KGS), die gemeinsam mit den Jusos nach der Gedenkveranstaltung die Stolpersteine in Ronnenberg reinigen wollten. „Wenn nachfolgende Generationen auf uns schauen, was werden sie wohl sehen, was wir gegen den Hass getan haben?“, fragte sich der Bürgermeister. In Anbetracht der aktuellen politischen Weltlage gab er zu bedenken, dass die Demokratie zwar nicht einfach und auch oft anstrengend sein kann, jedoch das beste System für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenlebens sei.

„Wir müssen aktiv bleiben, um gegen den Fremdenhass vorzugehen“, sagte Mike Nebowsky, Lehrer an der KGS. Er hat das Thema im Unterricht mit seinem 13. Jahrgang besprochen. Die Schüler trugen die Ereignisse von 1938 den Gästen vor und schilderten die Lebensumstände der jüdischen Mitbürger. „Nicht nur in großen Städten, auch hier bei uns in Ronnenberg haben jüdische Geschäfte und eine Synagoge gebrannt“, erklärten die Schüler, „Wir dürfen die Geschichte nicht vergessen.“  

Nach der Gedenkveranstaltung gingen die 15 Schüler mit Anton Hahlbrügge (Jusos) los, um die insgesamt 25 Stolpersteine, die an sechs Orten in Ronnenberg zu finden sind, zu reinigen.