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Wurzeln in Jerusalem: Johanniter und Malteser blicken nach Nahost

Auf dem Weg in die Klosterkirche Wennigsen: Einzug der Ritterorden der Johanniter und Malteser, ihrer Gäste sowie der Abordnungen von Johanniter-Unfall-Hilfe sowie Malteser-Hilfsdienst. Foto: JUH / Schwarzenberger

Wennigsen. Die ökumenische Gerhardsvesper des evanglischen Johanniter- und des katholischen Malteserordens in der Klosterkirche Wennigsen ist seit 18 Jahren eine Gelegenheit für die ganz große Klammer: Johanniter und Malteser besannen sich auch am 13. Oktober, wieder auf ihre gemeinsamen Wurzeln im mittelalterlichen Jerusalem. Und sie gedachten der aktuellen Krisen. Mit ihren Hilfsorganisationen, der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und dem Malteser Hilfsdienst, sowie eigenen sozialen Projekten sind die Orden aktiv dabei, um „Heilung und Hilfe in der Not“ zu leisten, hieß es in der Predigt..

In ihren Fürbitten baten die Johanniter und Malteser um mehr Frieden auf der Welt und verwiesen unter anderem auf Fluchtursachen wie Kriege, Gewalt oder Naturkatastrophen. Der Krieg in der Ukraine war ebenso gemeint wie Konflikte in Mali oder Bergkarabach, aber auch Erdbeben wie zuletzt in Afghanistan. Gerade auf den Nahen Osten und den neuen Gewaltausbruch schauen die Orden mit großer Sorge. In Jerusalem liegt ihr gemeinsamer Ursprung: Der Selige Gerhard – dessen Namenstag beide Orden mit ihrem Vespergottesdienst feiern – rief im elften Jahrhundert eine Gemeinschaft ins Leben, aus der sich später die Ritterorden der Malteser und Johanniter entwickelten. Der Region sind sie bis heute eng verbunden. Ein Partner etwa der Johanniter-Auslandshilfe ist das St. John Eye Hospital, das Augenkliniken ind Jerusalem, Westjordanland und Gaza unterhält. Der Berliner Jesuit und Islamwissenschaftler Felix Körner warb in seiner Predigt vor über 90 Teilnehmenden auch für den Dialog zwischen den Religionen.

Thela Wernstedt, die neue Präsidentin der Klosterkammer Hannover, zu der die Klosterkirche Wennigsen gehört, lobte das Engagement der beiden Orden und ihrer Werke. „Sie kümmern sich um Menschen in Notlagen und opfern auch oft viel von ihrer Freizeit. Das ist alles nicht selbstverständlich“, betonte Wernstedt, die ihr Amt im September dieses Jahres antrat. Sie kenne beide Hilfsorganisationen auch aus ihrer aktiven Zeit als Ärztin, sagte Wernstedt beim Empfang nach der Gerhardsvesper. „Ich fühle mich ihnen eng verbunden.“ Neben der Abordnung des Malteser-Hilfsdienstes waren auch rund 30 Ehrenamtliche und Jugendliche der Johanniter-Ortsverbände in Ronnenberg und Wunstorf dabei. Zum Einsatzgebiet des Ronnenberger Ortsverbands Deister gehört auch Wennigsen.