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Zwei Grabsteine für die Seligmanns - Dank aus Rio de Janiero

Die beiden neuen Grabsteine auf dem Friedhof.

Ronnenberg.

Der jüdische Bau-Unternehmer Heinz Seligmann aus Rio de Janeiro, der in Kürze 105 Jahre alt wird, hat sich in einem Telefongespräch für die die Anfertigung und Aufstellung von zwei Grabsteinen auf dem Jüdischen Friedhof in Ronnenberg herzlich bedankt. Er gehört zu den ältesten noch lebenden Ronnenbergern und ist, wie er äußerte, womöglich der älteste unter ihnen.

Im Januar 1937 wurde Seligmann von den Nationalsozialisten aus Ronnenberg vertrieben und fand Brasilien als Aufnahmeland. Sein Vater Siegmund Seligmann, der damalige Vorsteher der Synagogengemeinde Ronnenberg, und sein Bruder Kurt Julius sind in Deutschland gestorben. Zu der Errichtung der neuen Grabstätte mit den beiden symbolischen Grabsteinen, deren Kosten Heinz Seligmann übernommen hat, war der Rabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Gábor Lengyel, nach Ronnenberg gekommen. Er sprach das aramäische Kaddisch (Jüdisches Totengebet), das mit dem bekannten "Oseh schalom" endet. Ronnenberger Teilnehmer der Zeremonie am Internationalen Holocaust-Gedenktag, die von Christiane Buddenberg-Hertel und Peter Hertel geleitet wurde, waren unter anderem der stellvertretende Bürgermeister, Rüdiger Wilke, und fünf Ratsmitglieder. Für die Pflege des Friedhofs ist die Stadt Ronnenberg zuständig. Die christlichen Kirchen waren durch die evangelische Pastorin Rebecca Brückner (Ronnenberg) und den katholischen Pfarrer Johannes Lim (Hannover-Mühlenberg) repräsentiert. Der Jüdische Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einem Eckstück des damaligen evangelischen Pfarrgartens eingerichtet.