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Zwei neue Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof

Standardbild.

Ronnenberg.

Am Sonntag, 27. Januar, findet der Internationaler Holocaust-Gedenktag statt. Zwei Grabsteine werden auf dem Jüdischen Friedhof in Ronnenberg, am Weingarten, enthüllt im Anschluss an die Kranzniederlegung, die der Förderverein Erinnerungsarbeit Ronnenberg um 14.30 Uhr am gegenüberliegenden Mahnmal der Stadt Ronnenberg für die ermordeten und vertriebenen Juden vornimmt. Kaddisch (das Jüdische Totengebet) wird Gábor Lengyel, der Rabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinden Etz Chaim in Hannover, auf dem Friedhof sagen. Als sie im vergangenen März in Rio de Janeiro den 104-jährigen Heinz Seligmann besuchten, hat er sie gebeten, für den Jüdischen Friedhof in Ronnenberg, auf dem unter anderem seine Großeltern begraben sind, je einen symbolischen Grabstein zum Gedenken an seinen Vater, Siegmund Seligmann, und seinen Bruder, Kurt Julius Seligmann, anfertigen und aufstellen zu lassen. Beide sind in Deutschland gestorben.

Die Aufsicht über den Jüdischen Friedhof in Ronnenberg obliegt dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen. Die Pflege hat 1999 die Stadt Ronnenberg übernommen. Heinz Seligmann selber wird seine Grabstätte in Rio erhalten, wo auch seine Frau Ira und sein Sohn Georg begraben sind. Aber er meint, dass das Gedenken an Vater und Bruder, die in Deutschland gestorben sind, in ihrer Heimat Ronnenberg stattfinden soll. Kurt Julius Seligmann ist 1937 auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Siegmund Seligmann, Vorsteher der Ronnenberger Synagogengemeinde, floh 1938 nach Brasilien, kehrte aber nach Ende des Naziterrors in seine deutsche Heimat zurück. Bereits im Jahre 2001 hat Fritz Cohen (West Lafyette/USA), der 2008 zum Ronnennerger Ehrenbürger ernannt wurde, für seine Großmutter, Lina Cohen, einen symbolischen Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof aufstellen lassen.