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50 Jahre kommunale Gebietsreform: Statistische Kurzinformationen sind jetzt erschienen

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

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Region. Den 50. Jahrestag der kommunalen Gebietsreform nimmt das Team Statistik der Region Hannover zum Anlass, einen Blick auf die Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden der Region seit 1973 zu werfen. Der vollständige Inhalt der Statistischen Kurzinformationen 03/2024 „Bevölkerungsstatistik zu 50 Jahre kommunale Gebietsreform“ kann im Internet unter www.hannover.de eingesehen werden.

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In den 1970er Jahren verabschiedete der Niedersächsische Landtag eine Reihe von Gesetzen zur Reform der kommunalen Gebiets- und Verwaltungsstrukturen im Lande. In der heutigen Region Hannover brachte das Hannover-Gesetz vom 11. Februar 1974 weitreichende Veränderungen, die zum 01. März desselben Jahres in Kraft traten: Die bis dato existenten Landkreise Burgdorf, Neustadt und Springe wurden aufgelöst und gingen größtenteils auf den Landkreis Hannover über. Teile dieser Landkreise wurden in die heutigen Landkreise Hameln-Pyrmont, Schaumburg, Nienburg, Peine, Hildesheim sowie in die Landeshauptstadt Hannover eingegliedert, letztere vergrößerte sich dabei auch um Gebiete aus dem vorherigen Landkreis Hannover. Gleichzeitig wechselten aus den damaligen Landkreisen Schaumburg-Lippe, Peine und Hildesheim-Marienburg einige Gebiete in den Landkreis Hannover. Im gleichen Kontext endete die Selbstständigkeit etlicher Städte und Gemeinden, die auf dem Gebiet der heutigen Region Hannover zu 21 Einheitsgemeinden zusammengeführt wurden.

Die so entstandene kommunale Gebietsstruktur wurde 2001 grundlegend verändert: Der Landkreis Hannover wurde ebenso aufgelöst wie der Kommunalverband Großraum Hannover (KGH). Neu gebildet wurde die Region Hannover, der seitdem die 20 Städte und Gemeinden des vorherigen Landkreises Hannover und die Landeshauptstadt Hannover angehören. Die Region übernahm bestimmte Zuständigkeiten des Landkreises, des KGH, der Landeshauptstadt Hannover und von der damals noch existierenden Bezirksregierung Hannover.

Die kommunale Gebiets- und Verwaltungsreform des Jahres 1974 jährt sich dieses Jahr zum 50. Mal. Dieses Ereignis wird zum Anlass genommen, um aus statistischer Sicht auf einige Entwicklungen zu schauen.

Die Bevölkerungsentwicklung ist in den Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich verlaufen. Zwischen 1973 und 2001 weisen zwei Städte – die Stadt Springe sowie die Landeshauptstadt Hannover – eine negative Bevölkerungsbilanz auf. Allerdings wird hier die wohnberechtigte Bevölkerung (1973) mit der Bevölkerung am Hauptwohnsitz (2001 und 2023) verglichen, so dass sich die Verluste dadurch etwas relativieren. Demgegenüber werden aber auch die Zuwächse der anderen Städte und Gemeinden etwas unterschätzt.

Insgesamt kompensierten bis 2001 die Zuwächse im Umland die zeitgleichen Verluste in der Landeshauptstadt Hannover. Im Ergebnis lag 2001 die Zahl der Personen am Hauptwohnsitz dann zwar nominell 15.000 Personen unterhalb der 1973 festgestellten Zahl, jedoch unter Einbezug der Personen mit Nebenwohnsitz (insgesamt im Jahr 2001 waren dieses 40.290 in den Städten und Gemeinden zusammengerechnet) lässt sich insgesamt sogar ein Wachstum für das Gesamtgebiet der heutigen Region Hannover ermitteln.

Am stärksten ist bis 2001 von den Städten und Gemeinden der heutigen Region absolut die Bevölkerungszahl in der Stadt Laatzen gewachsen. Um 11.258 Personen lag 2001 die Zahl der Personen am Hauptwohnsitz über der Zahl der wohnberechtigten Bevölkerung des Jahres 1973. Während Laatzen im heutigen Gebietsstand im Jahr 1973 lediglich die neuntgrößte Stadt im damaligen Landkreis Hannover war, rückte die Stadt bis zur Auflösung des Landkreises auf Platz 6 vor. Mittlerweile ist die Stadt sogar die fünfgrößte Stadt im Umland.

Die kleinste Kommune in der Region Hannover ist gegenwärtig die Gemeinde Wennigsen (Deister), die 1973 im heutigen Gebietsbestand auch die kleinste Kommune in der Region war. Zum Zeitpunkt der Regionsgründung hatte Wennigsen (Deister) die Stadt Pattensen überholt, doch Pattensen ist in der Zwischenzeit wieder an Wennigsen (Deister) vorbeigezogen.

Den stärksten relativen Zuwachs zwischen 1973 und 2001 erzielte die Stadt Laatzen, deren Bevölkerung im jährlichen Durchschnitt um 1,2 % zulegte. Es folgte die Gemeinde Wedemark (+1,0 % jährliches Wachstum), knapp vor den Städten Stadt Burgwedel und Ronnenberg (jeweils +0,9 % jährliches Wachstum). Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von mehr als 0,5 %, die in den Jahren 1973 bis 2001 immerhin zehn Kommunen erzielt hatten, haben in der Zeit seit der Regionsbildung lediglich zwei Städte erreicht (Langenhagen und Sehnde). In 15 der 21 Städte und Gemeinden ist das durchschnittliche jährliche Wachstum zwischen 1973 und 2001 höher gewesen als in der Zeit danach.

Alle Kommunen haben unterdessen aber seit Regionsgründung die Zahl der Personen am Hauptwohnsitz steigern können. Die stärksten durchschnittlichen Zuwachsraten erzielten in dieser Zeit die Stadt Langenhagen (+0,6 % jährlich), gefolgt von der Stadt Laatzen (+0,5 %). Für den Bevölkerungszuwachs der Region insgesamt ist vor allem die Entwicklung der Landeshauptstadt Hannover maßgeblich. Sie hat seit Gründung der Region Hannover ihre Bevölkerungszahl absolut wie relativ stärker steigern können als das Umland zusammengenommen.

Seit der Gemeinde- und Verwaltungsreform 1974 haben im Umland einige Ortsteile ein beträchtliches Wachstum vollzogen. Insgesamt 170 der hier zu betrachtenden Stadt- und Gemeindeteile haben ihre Bevölkerungszahl seit 1974 steigern können. Absolut haben die stärksten Bevölkerungszuwächse dabei die Stadtteile Neustadt (+5.913 Personen), Kaltenweide (+5.453) und Rethen (+4.885) verzeichnet. Relativ ist das Wachstum am stärksten in Laatzen-Mitte III (+379 %), Garbsen-Mitte (+281 %) und Devese (+204 %) ausgefallen. Für 54 Stadt- und Gemeindeteile im Umland liegt die heutige Bevölkerungszahl niedriger als vor der Gebiets- und Verwaltungsreform. Absolut haben die Stadtteile Auf der Horst (-1.939) und Havelse (-925) am stärksten an Bevölkerung seitdem verloren.

Bei dem Vergleich ist aber zum einen eben zu beachten, dass eben der methodische Wechsel von Wohnbevölkerung zur Bevölkerung am Hauptwohnsitz dieses Ergebnis verzerrt. Zum anderen sind Änderungen im Melderecht hinzugekommen, die einzelne Personengruppen von der Notwendigkeit der Meldung befreit haben. Das führt etwa an Standorten von militärischen Einrichtungen zwangsläufig zu einem nominellen Bevölkerungsverlust.

Sowohl die Reform 1974 als auch die Regionsbildung sind für die Bevölkerung am Wohnort in den Städten und Gemeinden des Umlands Entwicklungen aus Vorzeiten. Dieses wird daran deutlich, wenn man den Blick auf die Wohndauer im Umland richtet.

In allen 20 Städten und Gemeinden des Umlands lebt die Mehrzahl der Personen am Hauptwohnort kürzer als 23 Jahre am Ort. Für mehr als 80 % der Bevölkerung aller Städte und Gemeinden im Umland liegt auch die Zeit vor der Verwaltungs- und Gemeindereform entweder vor ihrer Geburt oder vor dem Zeitpunkt des Zuzugs in die betreffende Stadt oder Gemeinde. Den höchsten Anteil von Personen, die schon seit der Zeit vor der Reform 1974 am gleichen Ort lebt, weist die Stadt Springe auf. 19,0 % der Bevölkerung am Hauptwohnsitz haben noch zu Zeiten des Landkreises Springe in der Stadt Springe im heutigen Gebietsstand gelebt. Den zweithöchsten Anteil weist diesbezüglich ebenfalls eine ehemalige Kreisstadt, nämlich die Stadt Neustadt a. Rbge., mit 17,5 % auf. Auf dem dritten Rang befindet sich die Stadt Wunstorf mit 15,7 %.

Betrachtet man die Wohndauer in der Stadt oder Gemeinde nach Stadt- oder Gemeindeteilen, liegen in der Stadt Neustadt a. Rbge. acht der zehn Ortsteile im Umland mit den höchsten Bevölkerungsanteilen, die länger als 50 Jahre in der Stadt oder Gemeinde im heutigen Gebietsstand leben. Es sind die Stadtteile Evensen (32,1 %), Averhoy (30,4 %), Dudensen (30,3 %), Wulfelade (30,2 %), Nöpke (27,9 %), Basse (27,7 %), Bevensen (27,6 %) und Laderholz (27,1 %). Lediglich das zu Springe gehörende Mittelrode (29,3 %) und das zu Barsinghausen gehörende Stemmen (27,2 %) können diese Neustädter Phalanx durchbrechen. Keiner dieser zehn Stadtteile zählt gegenwärtig mehr als 700 Personen am Hauptwohnsitz.

Den geringsten Anteil von Personen, die schon zu Zeiten vor der Gebiets- und Verwaltungsreform in der Stadt oder Gemeinde gelebt haben, weist mit 7,5 % Isernhagen auf, gefolgt von Ronnenberg mit 7,8 % und Laatzen mit 8,0 %. Bezogen auf die Ortsteile sind Laatzen-Mitte II (3,3 %), Empelde (5,8 %), Laatzen-Mitte IIII (5,9 %), Isernhagen K.B. (6,0 %), Auf der Horst (6,7 %), Devese (7,4 %) und Isernhagen N.B. (7,5 %) diejenigen Stadt- und Gemeindeteile mit einem geringen Anteil von Personen, die schon vor 1974 in der Stadt oder Gemeinde im heutigen Gebietsstand gewohnt haben.

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