Gehrden. Mit einer Rede hat Bürgermeister Malte Losert am 1. Oktober den Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 in den Rat der Stadt Gehrden eingebracht. Dabei griff er zur Einstimmung auf eine Geschichte von Janosch zurück – „Komm wir finden einen Schatz“ – und zog Parallelen zur aktuellen Haushaltslage der Stadt: „Unser Schatz ist kein Gold, sondern die Zukunft unserer Stadt.“.
Der Haushaltsentwurf 2026 weist ein drohendes Defizit von rund 15,4 Millionen Euro auf. Losert beschrieb die finanzielle Lage bildhaft als „ein reißender Fluss“ und „ein Sturm“, der die Stadtfinanzen erschüttert. Dennoch betonte er die Notwendigkeit, Verantwortung zu übernehmen und mutige Entscheidungen zu treffen.
In den vergangenen Jahren habe sich in Gehrden viel bewegt, so Losert. Die Schulen wurden grundlegend saniert oder neu gebaut. Mit der Schulmensa in der Langen Feldstraße wurde ein wichtiger Baustein für die Einführung der Ganztagsschule geschaffen. Seit August 2025 erhalten die städtischen Kindertagesstätten täglich frisch gekochtes Essen – ein Zeichen frühzeitiger Investition in die frühkindliche Bildung. Auch der neue Kindergarten auf dem Vorwerkgelände soll helfen, die Wartelisten abzubauen und jedem Kind einen Platz anbieten zu können. Neue Spielplätze in der Kernstadt und den Ortsteilen sowie die bevorstehende Errichtung einer Outdoor-Anlage an der Levester Straße zeigen, dass auch Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche gestärkt werden.
Im Bereich Sicherheit wurde mit der Anschaffung einer Drehleiter ein neues Kapitel im Brandschutz aufgeschlagen. Die Stadt unterhält zudem die Dorfgemeinschaftshäuser in den Ortsteilen und sorge für deren bauliche Instandhaltung sowie die laufenden Betriebskosten. Auch die Sportstätten werden weiterhin durch die Stadt gefördert, erklärte Losert.
Für das kommende Jahr seien weitere bedeutende Projekte geplant. Am Castrum soll eine neue Grundschule entstehen, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Die Ganztagsschule wird weiter ausgebaut, um Familien mehr Verlässlichkeit zu bieten und Kindern bestmögliche Förderung zu ermöglichen. In Lemmie ist der Bau eines neuen Feuerwehrhauses vorgesehen, das den Anforderungen der Einsatzkräfte gerecht wird. Zudem soll eine Dreifeldsporthalle errichtet werden, die nicht nur sportliche Aktivität, sondern auch Gemeinschaft und Gesundheit fördert. Die Sanierung von Straßen und Wegen wird ebenfalls fortgeführt, um die Infrastruktur der Stadt nachhaltig zu stärken.
Losert richtete auch einen deutlichen Appell an Land und Bund: Die Kommunen bräuchten dringend mehr Unterstützung. Niedersachsen sei besonders betroffen – mit einem überdurchschnittlich hohen Defizit, einer Verdopplung der Kassenkredite und dem schlechtesten Finanzausgleich im Bundesvergleich. Er forderte eine Abkehr von kleinteiligen Förderprogrammen und stattdessen eine Erhöhung der Verbundquote sowie mehr Vertrauen in die kommunale Selbstverwaltung.
Zum Abschluss rief der Bürgermeister zu Zusammenhalt und Zuversicht auf: „Das Defizit ist kein Schicksal, sondern ein Auftrag. Wenn wir gemeinsam handeln, können wir die Herausforderungen meistern und Gehrden zukunftsfähig gestalten.“


	
					
			
		
		
	
	
	
	