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2018 steht im Zeichen der Morde

Barsinghausen.

Die Kriminalstatistik 2018 des Polizeikommissariats (PK) Barsinghausen steht im Zeichen der beiden Ermordeten Barsinghäuserinnen. Dessen ist sich auch PK-Leiter Ludger Westermann bewusst, der am 1. Januar die Führung der Barsinghäuser Polizei übernommen hat. "Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger ist geschwächt, obwohl die Zahlen eine andere Sprache sprechen", so Westermann. Denn im vergangenen Jahr erreichten die Beamten den niedrigsten Wert an Straftaten seit zehn Jahren. In 2018 wurden 1.751 Taten begangen, von denen 1.529 in Barsinghausen bearbeitet wurden. Zum Vergleich: In 2017 waren es noch 1.707 bearbeitete Fälle, 2016 noch 1.738. Dabei nehmen die Vermögens- und Fälschungsdelikte, Diebstähle und Rohheitsdelikte mehr als die Hälfte aller Straftaten ein. Dennoch seien die Morde "tiefe Einschnitte" gewesen, die von der "Bevölkerung massiv wahrgenommen werden."

Im Bereich der Rohheitsdelikte ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (2017: 366, 2018: 310) zu erkennen ebenso im Bereich der Körperverletzungen (2017: 268, 2018: 212). Bei den Diebstählen zählen die Wohnungseinbrüche, die Diebstähle aus Kfz und die Fahrraddiebstähle zu den am meisten gemeldeten Vorfällen. Trotz dessen sind auch hier die Zahlen rückläufig. "Wir freuen uns, dass die Wohnungseinbruchsdiebstähle zurückgehen. Das soll auch künftig so gehalten werden, auch wenn die ersten Monate des Jahres bereits mehrere Einbrüche gemeldet wurden." Westermann betonte, dass insbesondere die Prävention eine wichtige Maßnahme ist, um weiterhin solche Einbrüche zu verhindern. Denn es zeigte sich: In 2018 waren ein Drittel aller Einbrüche nur Versuche. Hier gelangten die Täter nicht ins Haus.
Ein Schwerpunkt für die Polizei sind die Betrugsdelikte: Hier kam es zu einer leichten Steigerung (2017: 197, 2018: 206). "Wir hatten auch im Stadtgebiet mit Trickbetrügern zu tun, die telefonisch versucht haben, an das Geld von Bürgern zu gelangen. Uns wurden jedoch keine vollendeten Taten gemeldet." Alle Betroffenen sollen nicht auf die Forderungen eingegangen sein. Froh sind die Beamten auch über die Entwicklung der häuslichen Gewalt: "Wir haben die Spitze aus 2017 mit 125 Taten endlich den tiefsten Wert seit 2014 mit 81 Vorfällen erreicht." Rückläufig sind auch die Zahlen im Bereich der Betäubungsmittel-Delikte - jedoch aus einem anderen Grund. Hier wurde von den Beamten aufgrund von personellen Umstrukturierungen weniger kontrolliert, die meisten Kontrollen wurden vom Streifendienst mit abgewickelt. Die Zahl soll im nächsten Jahr jedoch wieder steigen,

Auch die Aufklärungsquote kann sich sehen lassen: 2018 lag sie bei 68,93 Prozent, ein leichter Abfall zum Jahr 2017 mit 72 Prozent, aber laut Westermann nach wie vor ein "ansehnlicher Wert". In den Bereichen Rohheitsdelikte sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte sei die Aufklärungsquote sehr hoch. Schwankend ist es beispielsweise bei Diebstählen oder Einbrüchen: "Hier sind wir immer auf Zeugenhinweise angewiesen", so Westermann. Das zeigt sich insbesondere bei der Aufklärungsquote bei den Einbruchsdiebstählen: Hier lag der Wert im vergangenen Jahr bei 5,41 Prozent, 2017 waren es 51,22 Prozent. Dieser starke Abfall wurde mit der Aufklärung von Serieneinbrüchen in 2017 erklärt, bei der ein Täter ermittelt wurde. "Das war in diesem Jahr nicht der Fall", berichtete der PK-Leiter.


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