Barsinghausen. Auf dem Europa-Platz in Barsinghausen haben die ‚Omas gegen Rechts‘ gemeinsam mit der AWO-Beratungsstelle ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt. Mit ihrer Teilnahme an der Aktion und 14 Paar roten Schuhen – einem internationalen Symbol für femizidale Gewalt – machten sie deutlich: Wegschauen ist keine Option..
Die Gruppe zeigt sich solidarisch mit Betroffenen und betont, dass Gewalt gegen Frauen in all ihren Formen sichtbar gemacht werden müsse. Dabei kritisierten die Aktivistinnen auch gesellschaftliche Rollenbilder, die nach ihrer Einschätzung dazu beitragen können, Gewalt zu begünstigen. Sie hinterfragen, welchem Männlichkeitsideal Täter folgen und wie stereotype Vorstellungen von Stärke, Kontrolle und Dominanz in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen reproduziert werden.
Ein Beispiel dafür sei aus Sicht der ‚Omas gegen Rechts‘ die öffentliche Rhetorik eines AfD-Politikers, der Formulierungen wie „echte Männer sind rechts“ oder „echte Männer sind Patrioten“ benutzt. Solche Aussagen würden, so die Frauen der Initiative, ein einengendes und aggressives Männlichkeitsbild zeichnen, das Angst und Ausgrenzung schüre. Ein Umfeld, in dem sexistische Abwertung oder das Kleinmachen anderer leichter toleriert würden.
Die ‚Omas gegen Rechts‘ stellen klar: Echte Männlichkeit bedeute heute Solidarität, Verantwortungsbewusstsein, die Fähigkeit, Gefühle zu zeigen und sich klar gegen Sexismus zu positionieren.
Gleichzeitig verweisen sie auf alarmierende Zahlen: Jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt durch Männer – psychisch, physisch oder sexuell. Vieles davon geschehe im Verborgenen. Umso wichtiger sei es, die Stimmen der betroffenen Frauen hörbar zu machen.
Mit ihrer Beteiligung an der Aktion möchten die Aktivistinnen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Gewalt nicht nur aus körperlichen Übergriffen bestehe. Auch Herabsetzungen, sexistische Witze oder Täter-Opfer-Umkehr seien Formen der Gewalt, die zu lange verharmlost wurden.
„Wir wollen, dass diese Gewalt nicht länger unsichtbar bleibt“, betonten die Frauen auf dem Platz. Ihr Ziel: Mut machen, aufklären – und deutlich zeigen, dass Barsinghausen gemeinsam gegen Gewalt an Frauen steht.

