Egestorfer. Am Samstag, 3. August, hat die Freiwillige Feuerwehr Egestorf ihre Jahreshauptversammlung in der Fritz-Ahrberg-Halle abgehalten. Neben diversen Beförderungen gab es nach der Corona-Pause auch viele Ehrungen. Emotional wurde es, als Ortsbrandmeister Sven Sörenhagen aus familiären Gründen seinen Rücktritt ankündigte. In der Versammlung sammelten die Ehrenamtlichen auch noch für den guten Zweck. .
„Leider werde ich zurücktreten“, erklärte Ortsbrandmeister Sörenhagen gleich zu Beginn der Sitzung, „Ich habe lange mit meiner Frau darüber gesprochen, jedoch lassen sich aktuell Familie und die Aufgaben als Ortsbrandmeister nicht vereinbaren, um allem gerecht zu werden. Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen.“ Sörenhagen bleibt der Feuerwehr aber als aktives Mitglied treu und steht den Kameraden bei Fragen zur Verfügung. Sörenhagens Stellvertreter, Marc Kohlert, wird die Aufgaben zunächst übernehmen, bis in der Jahreshauptversammlung 2023 ein neuer Ortsbrandmeister gewählt wird. Die Kameraden ließen einen Hut für den Kinderhospizdienst „Fuchsbau“ des Vereins „Aufgefangen rumgehen und sammelten so 455 Euro ein.
Die Jahre 2020 und 2021 seien für die Feuerwehr aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht leicht gewesen, schaute Sörenhagen zurück. Es seien kaum Veranstaltungen möglich gewesen und auch Einsatzübungen hätten nicht stattfinden können. Er dankte seinem Vertreter und den Gruppenführern, die Schulungen online durchgeführt haben und so den Kontakt zu den Kameraden aufrechterhielten. „Nur die Gerätewarte mussten weiter ran und mussten nach meiner Zählung mehr als 150-mal ins Gerätehaus, um sich um die Ausrüstung zu kümmern“, dankte der scheidende Ortsbrandmeister den Kameraden. Sowohl 2020 als auch 2021, mussten die Ortswehr zu 33 Einsätzen ausrücken. Oft waren es Brandeinsätze, oder Hilfeleistungen. Der Mitgliederstand betrug 2020 820 Mitglieder. Davon 48 Aktive, darunter neun Frauen, neun Mitglieder im Musikzug, 15 in der Jugendfeuerwehr und 15 in der Kinderfeuerwehr. 2021 freute die Ortswehr über 52 Aktive, darunter nun 15 Frauen, weiterhin neun Kameraden im Musikzug, 14 in der Jugend und auch 14 in der Kinderfeuerwehr. Insgesamt hatte die Feuerwehr Egestorf Ende 2021 814 Mitglieder.
Der stellvertretende Bürgermeister Max Matthiesen richtet als erster Gast Worte an die Versammlung: „Es ist eine Zeitenwende in Egestorf. Die Jahreshauptversammlungen im Januar in Egestorf waren Kult. Das alte Gasthaus an der Nienstedter Straße Ecke Wennigser Straße liegt nun abgerissen danieder und der Ortsbrandmeister legt sein Amt nieder.“ Die Familie gehe aber stets vor, dankte Matthiesen Sörenhagen für seinen jahrelangen Einsatz für die Wehr. Er zeigte sich stolz, dass Egestorf unter Corona stets einsatzbereit war und diese schwere Zeit ohne Mitgliederschwund überstanden hat und auch die Jugendarbeit weiter erfolgreich läuft. „Wir müssen in Zukunft aber darauf achten, dass die neuen Fahrzeuge, wenn sie denn geliefert werden, auch noch in die alten Gerätehäuser passen. Da müssen wir aufmerksam bleiben“, so der stellvertretende Bürgermeister, „Ich danke allen Kameraden für ihren Einsatz. Kommen Sie stets gesund zurück. Gut Wehr.“
Der Stadtbrandmeister Sascha Krause zeigte sich bei der Fahrzeugbeschaffung weniger optimistisch und zeigte auch ein düsteres Bild über die aktuelle Materialbeschaffung auf. „Die Kosten laufen uns weg und manche Hersteller geben nicht einmal mehr Lieferzeiten an“, so Krause, „Das Budget für die Feuerwehr wird wohl nicht ausreichen, auch wenn wir immer sehr wirtschaftlich handeln.“ Doch die Feuerwehr werde auch diese Probleme gemeinsam mit Rat und Verwaltung lösen. Krause dankte der Ortswehr Egestorf für den Zusammenhalt unter Corona, verwies aber auch auf schwere Einsätze. „Die vielen Türöffnungen, bei denen zuletzt oft jede Hilfe zu spät kam, machen uns zu schaffen. Auch der schwere Unfall am Kirchdorfer Rehr ist nicht vergessen“; dankte der Stadtbrandmeister den aktiven Kameraden für ihren Einsatz, „Nehmt bitte, wenn nötig, Hilfe der Seelsorge an und sprecht eure Führung an, wir tun das alles ehrenamtlich.“
Auch der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr Barsinghausen, Philipp Lattmann, richtete einige Worte an die Versammlung. Er dankte Sörenhagen für seinen Einsatz und wünschte ihm für die Zukunft viel Glück.
Befördert wurden in der Versammlung Lea Kohlert, Melanie Seeler und Florian Oppermann zu Feuerwehrfrauen b.z.w. zum Feuerwehrmann. Marcel Finze, Dominic Drescher, Niklas Krone und Daniel Walther wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert. Jaquelie Thadewald wurde zur Hauptfeuerwehrfrau und Stephen Law zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Marlena Sörenhagen darf sich nun Löschmeisterin nennen.
Von den Aktiven wurden bei der Versammlung Dirk Böling, Torsten Matthies und Jan-Henrik Büthe für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Andreas Prietsch wurde für 40 Jahre, Rolf Harre für 50 Jahre und Wolfgang Grünwald und Friedel Harre für 55 Jahre geehrt. Erhard Teichert und Johannes Wolf für 60 Jahre Mitgliedschaft.
Von den fördernden Mitgliedern wurden Otmar Fiedler und Horst Papendorf für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Für 40 Jahre als förderndes Mitglied wurden Klaus Asche, Helmuth Bettin, Klaus Böling, Werner Bolze, Wilhelm Busche, Edgar Jülke, Wilfried Knoop, Jürgen Meyer und Ursula Schönemann geehrt. Für 50 Jahre wurden Karl-Heinz Behrmann und Klaus Krull, für 55 Jahre Irmin Benne und Reiner Grüne, für 60 Jahre wurden Hermann Ahrens und Erwin Struß geehrt. Karl-Heinz Behrmann, Wolfgang Grünwald und Klaus Krull wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Abschließend dankte der stellvertretende Ortsbrandmeister Marc Kohlert dem scheidenden Sörenhagen für seine siebenjährige Zeit als Ortsbrandmeister und dankte dessen Familie für das Verständnis, welches bei diesem aufwändigen Ehrenamt nötig, aber nicht selbstverständlich sei. Sörenhagen dankte der Wehr für die Unterstützung: „Ohne euch hätte ich das nicht geschafft. Ich danke allen Aktiven für die Bereitschaft auf Einsätze zu fahren.“ Auch dem Orts- und dem Stadtkommando dankte er für eine gute Zusammenarbeit sowie dem Bürgermeister, der Politik und der Verwaltung. „Danke. Es hat immer Spaß gemacht. Ich wünsche euch alles Gute und kommt alle stets gesund von den Einsätzen zurück.“ Unter langem Applaus überreichte Kohlert noch ein Geschenk an Sven Sörenhagen.