Region / Grasdorf.
Ob Schnee, Eis oder Regen: Die Geschwindigkeiten innerorts und außerorts immer den Wetterbedingungen angepasst werden. Bernd Niemann von der Autobahnpolizei Hildesheim weist aus diesem Grund nochmals darauf hin, die Geschwindigkeit anzupassen und sich nicht auf die elektronischen Fahrsicherheitssysteme und die Winterreifen zu verlassen. Auch diesen Systemen setzt die Physik auch mal eine Ende.
Das musste jetzt auch ein 47-Jähriger erfahren. Am Wochenende kam es auf der Autobahn 7 zu einer Vielzahl von witterungsbedingten Verkehrsunfällen. In den meisten Fällen blieb es nur bei Blechschäden. Aber in der Nacht auf Samstag, 17. März, ereignete sich auf der zweispurigen Autobahn 7 in Höhe der Innerstebrücke vor der Anschlußstelle Derneburg in Fahrtrichtung Hannover gegen 2.40 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall.
Ein 47-jähriger Fahrer aus dem Kreis Plön befuhr mit seinem VW-Kleintransporter den linken Streifen der schneeglatten Autobahn. Infolge nicht angepasster Geschwindigkeit geriet er ins Schleudern. Der Transporter drehte sich auf der Autobahn, stieß ungebremst in die Mittelplanke und kam fast quer zur Fahrtrichtung auf dem linken Streifen zum Stehen. Beim Schleudern stieß der Kleintransporter auch gegen den Pkw eines 62-jährigen Freiburgers. Ein nachfolgender 26-jähriger Däne konnte seinen SUV noch rechtzeitig abbremsen. Jedoch hatte ein 31-jähriger ukrainischer Fahrer eines litauischen Sattelzuges den besonders bei den schwierigen und gefährlichen Verkehrs- und Wetterverhältnissen wichtigen Sicherheitsabstand nicht eingehalten. Er konnte auf der schneeglatten Fahrbahn nicht mehr rechtzeitig abbremsen und fuhr auf den SUV des Dänen auf. Der SUV stieß daraufhin gegen die Außenschutzplanke.
Durch den Verkehrsunfall wurde der Fahrer des Kleintransporters und die 28-jährige dänische Beifahrerin im SUV leicht verletzt. Sie wurden mit den Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in Hildesheimer Krankenhäuser verbracht. An allen Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. Sie mussten von der Autobahn abgeschleppt werden. Lediglich der Sattelzug konnte seine Fahrt selbstständig fortsetzen. Insgesamt betrug der Schaden an den Fahrzeugen und der Schutzplanke circa 50.000 Euro. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, welches ein Bußgeld und einen Punkt in Flensburg zur Folge hat. Gegen den ukrainischen Fahrer des Sattelzuges wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Zur Unfallaufnahme und der Bergung der Fahrzeuge war die Autobahn 7 zwischen dem Autobahndreieck Salzgitter und der Anschlußstelle Derneburg für circa zwei Stunden voll gesperrt. Es bildete sich ein circa acht Kilometer langer Rückstau. Nur wenige Fahrer nutzten die Ausweichstrecke über die A 39 bis Baddeckenstedt und über die B 6 zur Anschlußstelle Derneburg.