Wennigsen. Am Donnerstag, 3. Juli, wurde in Wennigsen ein besonderer Ort der Begegnung und Besinnung vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Wennigsen (VVV) eröffnet: der neu gestaltete „Platz der Steine“ an der Ecke Wehweg/Hauptstraße..
Ausgangspunkt war ein Problem: Seit im April 2023 ein Glasfaserverteilerkasten am Eingang der Grünfläche aufgestellt wurde, war der dahinterliegende Bereich nicht mehr einsehbar. Befürchtungen über mögliche Verwahrlosung und Missbrauch des Ortes wurden laut, berichtete Monika Mainka (2. Vorsitzende) zur Idee des Projekts.
Aus einer Idee wird ein Erlebnisraum
Die Initiative zur Umgestaltung kam von Monika Mainka. Ihre Vision: ein barrierefreies Rasenlabyrinth, das nicht nur zur inneren Einkehr einlädt, sondern auch Kinder zum Spielen und Besucher zum Entdecken anregt. Das Labyrinth führt bewusst an einer bislang kaum bekannten Findlingsgruppe vorbei – vier große Steinblöcke, von denen einer mit der geheimnisvollen Jahreszahl „1963“ versehen ist.
Recherchen ergaben einen möglichen Zusammenhang mit der benachbarten katholischen Kirche St. Hubertus, die 1961 geweiht wurde – womöglich verweist der Stein auf die 1963 erfolgte Wahl von Papst Paul VI. „Doch das sind nur Spekulationen, die wahre Bedeutung der „1963“ bleibt unklar“, erinnert sich Mainka an Stunden der Recherche.
Vier Elemente – vier Zugänge
Der „Platz der Steine“ vereint nun vier Elemente, die den Ort auf besondere Weise prägen:
Das Rasenlabyrinth, das je nach Besucher zum Nachdenken oder Toben einlädt – immer entlang der grünen Spur, die zur Findlingsgruppe und wieder zurückführt.
Die Findlingsgruppe, geheimnisvoll und rätselhaft, regt mit dem „1963“-Stein zum Fragen und Forschen an.
Der Summstein, ein 3 Tonnen schweres Klangobjekt des 2005 verstorbenen Künstlers Erich Pollähne – ein Objekt, das Besucher durch Vibrationen körperlich erfahren können.
Die Infostele, gefertigt aus widerstandsfähigem Sandstein aus Indien, liefert Informationen zum Projekt und zeigt auf ihrer Rückseite Fundstücke aus dem Erdaushub – kleine Relikte mit großer Fantasie.
Ein QR-Code auf der Stele verweist auf die Website der Gemeinde Wennigsen mit weiteren Hintergrundinformationen. Amira Adam, Tourismusförderung Gemeinde Wennigsen, hat den QR-Code erstellt: „Und es hat mich gefreut, dass ich ein neuen interessanten Ausflugspunkt für Wennigsen unseren Angeboten hinzufügen konnte.“
Ein Dank an viele Hände
Der Vorstand des Verschönerungsvereins dankte bei der Einweihung allen Beteiligten, darunter der Klosterkammer Hannover, Ortsbürgermeister Jan Weber, dem Ortsrat, Gemeinderätin Jacqueline Gebauer, dem Bauhof, Amirah Adam, Julia Zech vom Bistumsarchiv Hildesheim sowie der Nachlassverwaltung Pollähne. Auch zahlreiche Handwerker und Unterstützer sowie Dennis und Darius Mainka haben zum Gelingen beigetragen.
„Ich danke für das Engagement des VVV“, so Ortsbürgermeister Jan Weber, Diese Idee wertet den Platz auf und lädt zum Verweilen ein. Mir selbst war der Platz vorher als Aufenthaltsort unbekannt.“ Der ADFC überlegt, den Platz auch für Radfahrer aufzuwerten.
Carsten Mehlhop, 1. Vorsitzender VVV, dankte Monika Mainka für den großen Einsatz und den positiven Ausgang des Projekts. Er überreichte ein Blumengesteck als Dankeschön.
Finanziert wurde das 7.500 Euro teure Projekt vom Ortsrat, der Klosterkammer und durch einen Großteil des Vereins selbst.