Ronnenberg/Region.
Der Rat der Stadt Ronnenberg hatte sich bereits im Dezember gegen die geplante Bauschuttentsorgung auf der Kalihalde in Ronnenberg ausgesprochen. Nun hat laut Bürgerinitiative Ronnenberg - Bauschuttdeponie Nein Danke! (BI) auch der Regionsausschuss Umwelt und Klimaschutz am 13. Juni eine Resolution gegen die geplante Bauschuttentsorgung auf der Kalihalde in Ronnenberg auf den Weg gebracht.
Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig. Die Regionspolitker Paul Krause (SPD), Ulrich Schmersow (Bündnis 90/Die Grünen) und Christoph Loskant (CDU) hatten die Vorlage initiiert und argumentativ unterstützt. Auch die FDP ist dem Papier beigetreten.
Die BI begrüßt diese breite Unterstützung der regionalen Politik gegen die geplante Abdeckung der Kalirückstandshalde Ronnenberg mit Bauschutt, Erdaushub und Baureyclingabfällen: "Das ist ein sehr deutliches Signal der Regionspolitiker gegen das Vorhaben der Firma Firma Menke Umwelt Service Ronnenberg GmbH & Co KG. Es bestätigt ein Stück weit auch die klare Haltung der BI und den Bürgerwillen in Ronnenberg als richtig. Wenn die Regionsversammlung bei ihrer Sitzung im Juli 2019 dem Votum des zuständigen Regionsfachausschusses folgt und die Resolution verabschiedet, wäre das ein sehr wichtiger Erfolg gegen das Menke-Projekt. Wir erwarten spätestens dann von der Firma das sie ihren Rückzug verkündet und keinen Antrag auf Planfeststellungsverfahren beim Landesbergbauamt (LBEG) stellt", betont Marc Bierhance, Vorstandsvorsitzender der BI.
Neben den Regionspolitikern setzen auch die Bauschuttgegner ein weiteres Zeichen gegen die Menke-Pläne. Ein Protestkreuz - grau und rot mit der Aufschrift "Natur statt Deponie". An diversen markanten Stellen im Stadtgebiet von Ronnenberg (zum Beispiel Gehrdener Straße, Weetzer Kirchweg, Normanische Straße) und in Weetzen haben die Gegner mehr als 30 dieser Protestkreuze in den letzten Tagen aufgestellt. Das graue Brett symbolisiere dabei die graue Kalisalzhalde. Das rote Brett, rot stehe international für Abfall, symbolisiere das Durchkreuzen der Pläne von Firma Menke, auf einem maroden Kalihaldenstumpf ohne Grundwasserabdichtung über viele Jahre mehrere hunderttausend Tonnen Bauschuttabfälle entsorgen zu wollen.
"Die Einwohnerinnen und Einwohner in der gesamten Stadt und in den Ortsteilen sind kategorisch gegen eine Haldenabdeckung mit Bauschutt, gegen die zusätzliche Schädigung der Umwelt und gegen eine Lärmbelästigung sowie eine Luftverschmutzung durch einen hohen LKW-Verkehr. Sie stellen sich mit den Kreuzen gegen das Bauschuttprojekt und fordern den sofortigen Planungsstopp", erläutert Marc Bierhance. Die Protestkreuze stünden somit also auch für den Schutz des Bodens und des Grundwassers und für den Schutz des Wohn- und Lebensraumes von Menschen, Tieren und Pflanzen in Ronnenberg und Umgebung und beantworteten mit ihrer Aufschrift auch die Frage nach möglichen Alternativen zum Menke-Projekt.
Aus Sicht der Ronnenberger Bevölkerung sei es eine umweltverträgliche Lösung, wenn man den Kalihaldenstumpf - wie in den letzten rund 15 Jahren auch - einfach in Ruhe weiter auf ganz natürliche Weise abschmelzen lasse und der Haldeneigentümer zum Bau einer Klär- und Entsalzungsanlage zur Reduzierung der Laugenwassereinleitung in die Fösse verpflichtet werde. "Das wäre ein Stück weit mehr Klima- und Umweltschutz als das rein gewinnorientierte Greenwashing-Vorhaben der Firma Menke mit den unkalkulierbaren Risiken und Nebenwirkungen. Deshalb: Menke-Pläne durchkreuzen - Natur statt Deponie", erklärt der BI-Vorstandsvorsitzende Bierhance die Aufschrift auf den Protestkreuzen.
Ähnliche Protestkreuze haben Bürger in Wathlingen (Kreis Celle) als Widerstandszeichen gegen die dort von der Firma Kali und Salz vorgesehene Bauschuttabdeckung der Kalihalde Niedersachsen aufgestellt. Nähere Informationen zu den Protestkreuzen in Ronnenberg und Weetzen und rund um den BI-Verein sowie zu weiteren Protestaktionen sind unter www.ronnenberger-gegen-deponie.de zu finden.