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Katastrophenschutz in Wennigsen - Gemeinde bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor

Wennigsen. Im letzten Bauausschuss wurden die Pläne zum Katastrophenschutz in Wennigsen besprochen. Um sich auf verschiedenste Krisensituationen vorzubereiten, plant die Gemeinde diverse Maßnahmen und die Ausstattung der Feuerwehr..

Mit der Vorlage sollte im Ausschuss ein Überblick über den Sachstand im Bereich des Katastrophenschutzes gegeben werden, der nicht zuletzt auch der Erläuterung der Aufgabenverteilung und der zukünftigen Bedarfe dienen soll. Die jeweiligen Kommunen beschreiben die Verantwortlichkeiten in ihrem Bereich zum Beispiel durch Alarmierungspläne, Pläne zur Information der Bevölkerung durch sogenannte Leuchttürme, Lagerhaltung und Wärmehallen. Laut der Vorlage „versteht es sich von selbst, dass die Details dieser Planungen zur öffentlichen Weitergabe nicht geeignet sind.“ Die Verwaltung wird sich der Vorlage nach aber den Szenarien „Starkregen/Hochwasser“ sowie „Wald- und Vegetationsbrand“ verstärkt widmen.

Für den Katastrophenschutz in der Gemeinde Wennigsen ist die Freiwillige Feuerwehr eine unverzichtbare Säule. Ihre Leistungsfähigkeit durch eine gute Ausstattung zu erhalten und weiter auszubauen, sei hierfür unerlässlich. Katastrophenschutz bedeute nicht, dass alle möglichen Szenarien abgebildet werden können, da diese schlicht nicht im Detail vorhersehbar sind. Die Planungen sollen die Kommune und die Region in die Lage versetzen, ein Handwerkszeug zu besitzen, dass in der Katastrophenlage angewandt werden kann.

Errichtung von Lagerhallen: Um Wärmehallen, Leuchttürme und Ruheplätze für Einsatzkräfte entsprechend schnell und zügig ausstatten zu können, ist ein Sicherstellen des Transportes der notwendigen Feldbetten und des dazugehörigen Materials notwendig. Ausreichende Lagerflächen hierfür stehen in der Gemeinde Wennigsen (Deister) nicht zur Verfügung. Um dem zu begegnen, sollen Lagerflächen in den neu zu errichtenden Feuerwehrhäusern geschaffen werden. Hierfür ist zunächst eine Lagerhalle im Feuerwehrhaus Degersen vorgesehen. Durch eine zentrale Lagerung der Betten etc. ist ein schnelles Verteilen zu den Standorten gegeben. Derzeit lagern geringe Mengen an Feldbetten, Decken, Kissen etc. an verschiedenen Orten im Rathaus. Eine Zentralisierung ist geboten. In dem Lager soll auch ein Anhänger zu Transportzwecken stehen. So ist eine schnelle Beladung sichergestellt. Auch bei dem Neubau des Feuerwehrhauses in Bredenbeck soll eine Lagerhalle eingeplant werden. Hier soll auch ausreichend Platz zur Lagerung von Sandsäcken geschaffen werden

Leuchttürme: Leuchttürme sollen Anlauf- und Auskunftspunkt sein. Die Leuchttürme sind Verbindungsglied zwischen den Einwohnern und dem Krisenstab. Vor diesem Hintergrund werden in jedem Ortsteil der Gemeinde Wennigsen Leuchttürme eingerichtet, damit ein schneller Informationsfluss an alle Einwohner gegeben ist. Die Leuchttürme sollten eindeutig für die Einwohner zu erkennen und leicht zu finden sein. Das schnelle Finden der Leuchttürme ist von besonderer Bedeutung, da an diesen Punkten Notrufe abgesetzt werden können. Aus diesem Grund sollten die Einwohner auch im Vorfeld über die Standorte informiert werden. Dies soll durch die Verteilung eines Flyers erfolgen. Geplante Standorte der Leuchttürme in der Gemeinde Wennigsen sind: in Argestorf die Feuerwehr Argestorf, Lübecker Str. 1, in Bredenbeck das Dorfgemeinschaftshaus in der Wennigser Str. 15, in Degersen das Dorfgemeinschaftshaus / Feuerwehrhaus im Neuen Hagen 19, in Evestorf das Dorfgemeinschaftshaus / Feuerwehrhaus Zum Rießenfelde 26, in Holtensen das Dorfgemeinschaftshaus Querstraße 1 A, in Sorsum das Dorfgemeinschaftshaus Weetzener Str. 35, in Wennigsen die Sophie Scholl Gesamtschule Bürgermeister-Klages-Platz 16 und in der Wennigser Mark das Corvinus-Zentrum in der Egestorfer Str. 27.

Wärmehallen: Vorgesehen ist die Einrichtung von zunächst einer Wärmehalle in der Sporthalle der Sophie-Scholl-Gesamtschule (SSGS). Notwendig ist folgende Ausstattung: Feldbetten, Decken, Kissen. Derzeit verfügt die Gemeinde über 47 Feldbetten, ausreichend Kissen und Bettdecken sowie Wolldecken für 1 Wärmehalle. Auch sind Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Die Beschaffung der fehlenden Möbel und weiteren Ausstattung ist stufenweise für die kommenden Haushaltsjahre vorgesehen. Ggf. sind Zelte oder Sichtschutzzäune aufzustellen, um separate Bereiche zu schaffen. Weiterhin sind auch Hygienesets sowie Einmalwäsche vorgehalten werden. Auch die Anschaffung von Hygienesets für die Einsatzkräfte ist geplant. Eine Grundversorgung für die Schutzsuchenden ist ebenfalls vorzuhalten. Hierfür bietet sich die Mensa neben der Sporthalle an, sofern diese fertiggestellt ist. In diesem Bereich stünden entsprechend ausreichend Sitzplätze zur Verfügung. Dies wäre auch aus Sicht der Lebensmittelhygiene sinnvoll.

Szenarien: Bei der Beschreibung eines potenziellen Ereignisses ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen in der Region Hannover zu berücksichtigen. Bei einem angenommenen Waldbrand ist ein enger Austausch mit den Nachbarkommunen am Deister zwingend notwendig. Hierfür soll auch der bereits oben Arbeitskreis unter Federführung der Region Hannover dienen. Es kann z.B. bei Starkregen sowie auch bei Waldbränden davon ausgegangen werden, dass nicht zeitgleich alle Ortsteile gleichermaßen betroffen sein werden. Dies hat auch der jüngste Vorfall in Bezug auf Hochwasser gezeigt. Ähnlich wird es sich auch bei einem Waldbrand verhalten. Für den Krisenstab ist es notwendig, dass Personen, die entscheidungsbefugt sind, dort vertreten sind. Der Krisenstab soll umgehend bei Eintritt einer Schadenslage zusammentreten, um zunächst kurzfristig und später weitergehende Entscheidungen treffen zu können. Zusammensetzung Krisenstab: Bürgermeister/ 1. Gemeinderätin / Fachbereichsleitung 1/ Teamleitung 1.2 / Gemeindebrandmeister/ stv. Gemeindebrandmeister.

Zur möglichen Energiemangellage kann zum jetzigen Zeitpunkt gesagt werden, dass die Lage derzeit stabil ist. Im Rahmen der Energiemangellage kam es mit den Kommunen in der Region Hannover sowie der Region Hannover zu einem intensiven Austausch. Die Region Hannover hat in diesem Zusammenhang die Aufgaben der Bereitstellung des Tanklagers sowie der Sensibilisierung der Pflegeeinrichtungen federführend übernommen.

Abschließend heißt es in der Vorlage, dass auch die Feuerwehren entsprechend auszustatten sind. Dies betrifft sowohl Einsatzfahrzeuge als auch die persönliche Ausrüstung. Geplant ist derzeit der Umbau des Unimog in Bredenbeck zu einem Fahrzeug für Wald- und Vegetationsbrand. Das neue Fahrzeug für Holtensen hat erste Gegenstände für die Einsatzhygiene verlastet. Weiterhin ist die Anschaffung von Schnellaufbauzelten für die Feuerwehren vorgesehen. Hier besteht die Möglichkeit eines Rückzugsortes an der Einsatzstelle. Im vergangenen Jahr sind bereits je 2 Löschrucksäcke für alle Ortswehren angeschafft worden. Hier ist die Anschaffung von weiteren Löschrucksäcken in den kommenden Jahren vorgesehen. Künftige Anschaffungen der Feuerwehr werden auch immer unter Berücksichtigung des Themas Katastrophenschutz betrachtet. Des Weiteren sind alle vorgesehenen Leuchttürme/Wärmehallen/Essensausgaben mit Notstromaggregaten auszustatten. Bei Neubauten gemeindeeigener Gebäude ist zu berücksichtigen, dass entweder die entsprechenden Anschlüsse für Notstromaggregate verbaut bzw. auch der Platz für die Aggregate vorgesehen wird.