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Schubert: "Es gibt keine schnelle und günstige Lösung"

Holtensen.

Mit schlechten Neuigkeiten beendete Ulrike Schubert, Fachbereichsleiterin der Gemeinde Wennigsen, die heutige Feuerschutzausschusssitzung im Sorsumer Feuerwehrhaus. Die Verlegung der Bushaltestelle vor dem Feuerwehrhaus in Holtensen ist schwieriger als gedacht, denn: Die Alternativen sind teuer und nicht in kurzer Zeit umsetzbar.

„Es ist nicht vom Tisch, dass die Feuerwehr im entsprechenden Zeitraum für drei Stunden aus der Alarmierung genommen wird“, so Schubert. Dies läge in der Zeit von 7.28 Uhr bis 9.28 Uhr. Der Grund: Vor dem Gerätehaus liegt die Bushaltestelle. Wenn der Bus diese anfährt, wird die Ausfahrt der Freiwilligen Feuerwehr blockiert. Dass die Bushaltestelle nicht an diesem Ort bleiben kann, wurde auch der Region mitgeteilt. Hier entsteht nun ein weiteres Problem: „Die Region will die Buslinie 510 zusammenkürzen. Wenn wir den Antrag stellen, dass diese bis zum Bahnhof verlängert werden soll, wird die Region nicht begeistert sein.“ Eine kurzfristige Umsetzung sei ebenfalls nicht denkbar. Bis alle Regionsausschüsse sich mit dem Thema befasst haben, rechnete Schubert mit einer Antwort Mitte nächsten Jahres. Der Bau wäre somit erst in 2019 umsetzbar.

Doch damit nicht genug: Wie die Fachbereichsleiterin weiterhin berichtete, machte auch regiobus deutlich, dass es keine kostengünstige Alternativen gibt. Insgesamt vier Möglichkeiten bleiben der Verwaltung. In der ersten kann die Bushaltestelle in die Linderter Straße verlegt werden. Das Problem hier wäre allerdings ein Rückstau auf der B217, teilte Schubert mit.
Bei der zweiten Variante wurde überprüft, ob eine Bushaltestelle in der Berg- oder Osterfeldstraße errichtet werden kann. Somit würde die Haltestelle vor dem Gerätehaus entfallen. Die Baukosten lägen hier bei 35.000 Euro. „Die Buslinie würde dann von der Osterfeldstraße über den Vörier-Bergweg zur Bergstraße und wieder auf die Linderter Straße führen.“ Probleme machen hier die Straßenzustände: Alleine mit einer Deckensanierung sei es in der Osterfeld- und Bergstraße nicht getan, betonte Schubert.
In der dritten Variante überprüfte regiobus und die Verwaltung eine Verlängerung der Buslinie zum Bahnhof Holtensen/Linderte. Zum Wenden des Busses müsste ein Wendeplatz eingerichtet werden. Dieser muss einen 24 Meter Radius haben. Die Kosten werden auf rund 135.000 Euro geschätzt, zusätzlich der Kosten für den nötigen Grundstückserwerb.
In der vierten Variante müssen zwei neue Haltestellen eingerichtet werden. Hier soll die Linie 510 über Holtensen nach Bredenbeck und zurück fortgeführt werden. Durch die steigende Bevölkerungszahl soll die Variante bei der Region beantragt werden, heißt es laut Beschlussvorschlag.

Begeisterung lösten die Möglichkeiten nicht aus. Holtenser Ortsbrandmeister André Grüger betonte, es sei „unverantwortungsvoll“ die Feuerwehr für drei Stunden aus der Alarmierung zu nehmen. „In einem Ernstfall können ein paar Sekunden zwischen Leben und Tod unterscheiden.“ Grüger erklärte, dass die Kinder die B217 überqueren können, um zur Bushaltestelle zu kommen. Schubert betonte, dass es hierbei nicht um eine Entscheidung für oder gegen die Feuerwehr handelt: „Wenn ein Kind auf der B217 zu Tode kommt, werden die Bürger, die die Feuerwehr jetzt noch unterstützen, sagen, wieso wir die Haltestelle dort weggenommen haben. Andererseits, wenn es einen Ernstfall gibt und die Feuerwehr kann nicht ausrücken, dann haben wir genau das selbe Problem.“ Hier müsse die Verwaltung „Menschenleben gegen Menschenleben abwägen“. Grüger betonte, dass Kinder in ganz Deutschland Straßen überqueren müssen, „die weitaus gefährlicher sind“. „Für uns ist die Bushaltestelle sehr gefährlich.“

Die Ausschussmitglieder sprachen sich einstimmig für die Beschlussempfehlung aus. Der Rat der Gemeinde Wennigsen wird abschließend entscheiden, ob die Variante vier bei der Region Hannover beantragt wird.