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Spritzenhaus Wennigsen: Kundiger Blick auf südöstliche Nachbarn

Wennigsen.

Kein „Pulverfass´“ sei der Balkan, sondern eine Region voller Probleme, aber auch mit großem menschlichen Potenzial. Auf dieses Fazit könnte man den Vortrag des Grazer Journalisten und Buchautors Norbert Mappes-Niediek bringen. Der Autor ist besonders bekannt geworden mit seinem letzten Buch Arme Roma – böse Zigeuner, in dem er das Elend der Roma und die Ökonomie der Armut dieser größten Minderheit in Europa ohne bürgerliche Anerkennung ausgewogen darstellt. Im gut gefüllten Spritzenhaus berichtete er über die heutige Situation in den Nachfolge- und Nachbarstaaten des zerbrochenen Jugoslawiens.

Eine große Belastung für die Gesellschaften der dortigen Länder sei die durch die hohe Arbeitslosigkeit vor allem junger Leute verursachte Abwanderung gut Ausgebildeter. Ein grundlegendes Übel sei die persönliche und strukturelle Korruption. Hier müsse die EU nachdrücklicher eingreifen. Spar-Druck aufzubauen genüge nicht, wenn es sonst keine Perspektive für die Menschen gebe. Am Beispiel des Kosovo und Kroatiens machte er die verlorengehende Hoffnung auf Fortschritt durch Mitgliedschaft in der EU deutlich.

Zur privaten Vertiefung  des Themas konnten sich die Besucher die jüngste Broschüre der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Titel Jugoslawien mitnehmen. Dem Vortrag schloss sich bei Brot und Wein ein ausführliches Gespräch mit aus persönlicher und beruflicher Erfahrung interessierten Besuchern an. Die Veranstalter sind dankbar, dass die Förderung der VR-Stiftung und der Volksbank eG. Filiale Wennigsen diesen hoch informativen Abend ermöglicht hat.