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Fertigstellung der Hirtenstraße verzögert sich – Zu viel Wasser behindert die Bauarbeiten

Bauamtsleiterin Anette Lerch und Bürgermeister Ingo Klokemann an der Baustelle Hirtenstraße.

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Wennigsen. Über die Sanierung der Hirtenstraße wurde bereits viel diskutiert. Breite und Parkplätze waren Thema, nun gibt die Gemeindeverwaltung bekannt, dass sich die Fertigstellung verzögern wird. Grund ist Wasser, das in großen Mengen in die Baustelle fließt und die Kanalarbeiten erschwert. Eine Lösung ist nun gefunden, trotzdem hofft die Verwaltung auf einen möglichst trockenen Sommer.

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Die „Hirtenstraße Nord“ gehört zum Sanierungsgebiet Wennigsen Mitte, zu dem der Vollausbau der Hauptstraße, der Vollausbau der „Hirtenstraße Süd“ zwischen Hauptstraße und Feuerwehrplatz sowie in den Folgejahren der Feuerwehrplatz und andere Arbeiten im Sanierungsgebiet gehören. Die „Hirtenstraße Süd“ bis zur Hauptstraße ist bereits fertig.

Quelle des viele Wassers ist unklar

In der Hirtenstraße werden derzeit Schmutz- und Regenwasserkanäle neu gebaut sowie diverse Versorgungsleitungen für Wasser, Gas und Strom neu verlegt. „Es ist einer der anspruchsvollsten Bauabschnitte. Außerdem ist aufgrund der engen Bauweise besonderes Fingerspitzengefühl mit den großen Baumaschinen gefragt“, erklärt Oberbauleiter Wolfgang Wilde, Teamleiter Tiefbau der Gemeinde Wennigsen. „Nicht alles, was früher gebaut wurde, war nach heutigem Stand adäquat, und auch nicht jede Leitung war kartiert“, ergänzt Bauamtsleiterin Anette Lerch. Im Bereich der „Hirtenstraße Nord“ müssen die Schmutz- und Regenwasserkanäle neu gebaut werden, außerdem werden die Versorgungsleitungen für Wasser, Gas und Strom neu verlegt. Diese Arbeiten wurden von Avacon inzwischen abgeschlossen. Hierfür mussten im Kreuzungsbereich Hirtenstraße/Neustadtstraße sämtliche Leitungen mit erheblichem Aufwand umverlegt und außerdem an die neuen Höhen der geplanten Kanäle angepasst werden.

Für Verzögerungen sorgt nun aber ein ganz anderes Problem: Wasser läuft sowohl vom oberen Bereich der Hirtenstraße als auch von der Neustadtstraße in die Baustelle. „Wir können nicht erklären, woher dieses Wasser kommt“, so Bürgermeister Ingo Klokemann. „Unabhängig von Regenschauern läuft einfach immer Grund- oder Schichtwasser in die Baustelle und sammelt sich dort am tiefsten Punkt, genau dort, wo wir den Kanal bauen wollen.“ Klar sei nur, dass kein Defekt die Ursache für das viele Wasser sei. Die Gemeinde probierte diverse Lösungsansätze aus und scheint derzeit die richtige Lösung gefunden zu haben.

Kreuzung Hirtenstraße/Neustadtstraße soll kurzfristig freigegeben werden

Mit Spüllanzen und sechs Brunnen wird das Wasser abgepumpt und über den Schmutzwasserkanal abgeführt. „Einige Tage mussten wir abwarten, bis klar wurde, dass diese Lösung nun zum gewünschten Erfolg führte“, so Lerch. Trotzdem soll nun erst einmal der Kanal im „unteren“ Teil der Hirtenstraße bis zum Bährenkamp fertiggestellt werden. In etwa zwei Wochen könne dann die Kreuzung Hirtenstraße/Neustadtstraße provisorisch hergerichtet werden, und die Verkehrsteilnehmer können zwischenzeitlich die Kreuzung nutzen, bis dort wieder aufgemacht wird, um den fertigen Kanal anzuschließen. Anschließend soll der Straßenausbau mit einer Asphaltfahrbahn und gepflasterten Gehwegen erfolgen.

Für das Umleiten des Wassers in den Schmutzwasserkanal war eine wasserrechtliche Genehmigung der Region notwendig. Allein dieser Schritt hat 14 Tage gedauert. Aufgrund weiterer Vorgaben der Region Hannover müssen die Arbeiten archäologisch begleitet werden, was auch zu Verzögerungen führt. Bis auf eine etwa 100 Jahre alte Straße fanden die Archäologen bislang jedoch nichts Erwähnenswertes.

Auf dem Abschnitt Hirtenstraße bis Mittelstraße sind ebenfalls Baufahrzeuge zu sehen; diese gehören jedoch zu Avacon, erklärt Wilde.

Mehrkosten durch Verzögerungen

„Aktuell ist das Wetter ideal“, so Klokemann, „problematisch könnte es nur werden, wenn der Sommer sehr feucht wird und unsere bisherigen Maßnahmen nicht mehr ausreichen würden.“ „Aufgrund der engen Bauweise wäre nasses Erdreich nicht nur schlecht für den Kanalbau, sondern die Erde würde aufgrund der schweren Fahrzeuge wieder in die Baugruben abrutschen“, ergänzt Lerch.

Die Gemeindeverwaltung hofft daher auf einen trockenen Sommer und dass die Maßnahme dann zum Ende des Jahres beendet sein wird. Bauende sollte zuvor im Herbst sein. Auf die Baukosten von rund 1,8 Millionen Euro kommen derzeit noch gut 95.000 Euro aufgrund der Verzögerung. Baubeginn war im August 2024.

Spannend könnte noch der Bereich am Feuerwehrplatz werden, denn hier gibt es zwei Bachläufe. Die Planungen sehen einen Damm und das Umleiten des Wassers per Pumpe vor. Bleibt der Wasserstand so, wie er ist, gäbe es keine Probleme; sollte es zu stärkeren Regenschauern und dementsprechend größeren Wassermengen kommen, müsste die Gemeindeverwaltung sich noch einmal Gedanken für eine neue Lösung machen, erklärt Lerch abschließend.

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