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Minister übernimmt Schirmherrschaft für DigiSucht in Niedersachsen

v.l.: Michael Cuypers (Geschäftsführer NLS), Benjamin Morgenstern (Suchtberater in der Fachstelle), Diana Ganguin (Leitung der Suchtberatungsstelle), Dr. Andreas Philippi (Nds. Gesundheits- und Sozialminister), Fabienne Jaax (Nds. Landeskoordinatorin DigiSucht) und Andrea Strodtmann (NLS-Vorstandsmitglied). Copyright: NLS.

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Hannover. Digitale Unterstützungsangebote halten auch in der modernen Suchtberatung Einzug. Sie leisten insbesondere durch ihre Niedrigschwelligkeit und Anonymität einen wichtigen Beitrag, um den Zugang zu den Hilfen für Menschen mit Suchtfragen zu erleichtern.

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Im Jahr 2022 startete die vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte digitale Plattform „DigiSucht”, ein trägerübergreifendes, nicht kommerzielles und für die Nutzer kostenfreies qualitätsgesichertes Beratungsangebot. Niedersachsen war an der Entwicklung von Beginn an beteiligt. Mittlerweile finanzieren 13 Bundesländer den dauerhaften Betrieb von DigiSucht, das insbesondere für Flächenländer wie Niedersachsen von großer Bedeutung ist.

Der Niedersächsische Gesundheits- und Sozialminister Andreas Philippi begrüßt diese Entwicklung und hat die Schirmherrschaft für DigiSucht in Niedersachsen übernommen. Damit unterstreicht er einmal mehr das große Engagement des Landes für die Suchthilfearbeit. „Eine digitale Suchtberatung ist gerade für Flächenländer wie Niedersachsen von großer Bedeutung. Lokale Suchtberatungsstellen können dank ‚DigiSucht‘ ein breites Spektrum an digitaler Beratung anbieten und erreichen Zielgruppen, die durch die persönliche Beratung nicht erreicht werden. Es freut mich daher sehr, dass es uns gelungen ist, die Finanzierung dieses Projektes länderübergreifend fortzusetzen. Angesichts der steigenden Zahl von Suchterkrankungen ist eine qualitativ hochwertige Beratung und Prävention wichtiger denn je.“

Zu diesem Anlass besuchte der Minister die Suchtberatungsstelle für Frauen des Diakonischen Werks Hannover, die seit 2023 digital über DigiSucht berät. Diana Ganguin, Leiterin der Suchtberatungsstelle sieht in dem zusätzlichen digitalen Angebot großes Potential: „In der heutigen Zeit ist es entscheidend, unser Beratungsangebot f lexibel anzupassen. Mit DigiSucht können wir nun nahtlos zwischen Präsenz- und Digitalberatung wechseln, sodass wir den individuellen Bedürfnissen unserer Klientinnen gerecht werden und ihnen genau die Unterstützung bieten, die sie gerade benötigen.“

„Die Nachfrage nach dem digitalen Beratungsangebot steigt“, weiß Michael Cuypers, Geschäftsführer der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) zu berichten. Im Monat Mai wurde mit über 1 000 Neuanmeldungen die bislang höchste Zahl an Anmeldungen seit dem Start der Plattform erreicht. „Diese Entwicklung bestätigt den Bedarf für einfache, kostenlose und anonyme Onlineberatung bei Suchtproblemen“, so Cuypers. Die NLS hat die Landeskoordination für das Projekt übernommen und ist damit für die Umsetzung und Weiterentwicklung in Niedersachsen verantwortlich. Dies umfasst sowohl die Anbindung der Suchtberatungsstellen mit der entsprechenden Administration und Pflege der Plattform, Schulungen, Angebote im Rahmen des Qualitätsmanagements als auch die Öffentlichkeitsarbeit und weitere Aufgaben.

Digitalisierung der Suchtberatung: Digitale Erreichbarkeit lokaler Beratungsstellen

Suchtberatung ist die erste Anlaufstelle für alle Menschen mit Gesprächs- und Unterstützungsbedarf zum Thema Sucht und Konsum. Während einer Beratung werden Fragen beantwortet, Bedenken besprochen, Ziele und Wege erarbeitet und – wenn gewünscht – passende weitere Hilfsangebote gefunden. Mit Projekten wie DigiSucht schreitet die Digitalisierung auch in der Suchtberatung erfolgreich voran und ermöglicht es den lokalen Beratungsstellen, ihre Dienste auch online bereitzustellen. In Niedersachsen beraten aktuell in über 70 Beratungsstellen rund 200 Fachkräfte aus Suchtberatungsstellen, die auch offline vor Ort tätig sind.

Hinter jeder Anmeldung steht eine persönliche Geschichte: Menschen mit Sorgen zum eigenen Alkoholkonsum, Eltern mit Bedenken zum Medienkonsum des Kindes, Konsumierende mit Ausstiegswunsch oder Fragen zum Umgang mit Substanzen. Zwei Drittel der Personen sucht die Beratung, weil sie selbst betroffen sind. Aber auch Angehörige und Elternteile melden sich an und werden beraten. Im Vergleich zur Beratung vor Ort werden durch DigiSucht mehr Eltern, Angehörige, Frauen und jüngere Menschen erreicht.

„Dass wir durch das digitale Beratungsangebot neue Zielgruppen erreichen, ist ein klarer Gewinn – für die Suchtberatung insgesamt und vor allem für die Menschen, die bislang keinen Zugang zu Hilfe gefunden haben. Das zeigt, wie wichtig und zukunftsfähig dieser Ansatz ist“, sagt Fabienne Jaax, die Landeskoordinatorin von DigiSucht für Niedersachsen und Mitarbeiterin der NLS.

Der Ablauf ist einfach und niedrigschwellig: Jede und jeder kann sich bei DigiSucht in wenigen Schritten registrieren. Die Anmeldung und auch die spätere Beratung sind kostenlos und anonym. Um sich anzumelden, müssen lediglich einige zentrale Informationen wie das Thema der Anfrage und die Postleitzahl angegeben werden, damit eine passende Beratungsstelle gefunden werden kann. Im Portal gibt es die Option, direkt mit einer Beraterin oder einem Berater zu schreiben oder einen Termin für einen Videochat zu vereinbaren. Nach Absprache kann der Prozess in der Beratungsstelle vor Ort fortgesetzt werden. Außerdem gibt es Online-Tools wie ein Tagebuch und verschiedene Übungen, die dabei unterstützen, die eigenen Ziele zu erreichen. Den Weg zur Anmeldung finden Sie unter www.suchtberatung.digital.

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