Argestorf. Wenn schwere Lastwagen oder Busse über die Schlaglöcher fahren, dann klappert das Geschirr im Schrank: So schildert Argestorfs Ortsbürgermeisterin Sonja Schwarze die Situation für viele Anlieger der Ortsdurchfahrt entlang der Landesstraße 390. Denn auf dem Streckenabschnitt in Argestorf und weiter bis zum Ortseingang Wennigsen reihen sich tiefe Löcher und Risse im Asphalt -- als Folge des Umleitungsverkehr, als die nahe Bundesstraße 217 in Holtensen wegen der dortigen Umbauarbeiten gesperrt war. Nun will die Wennigser SPD gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Brian Baatzsch auf eine Grundsanierung dieses Abschnitts dringen.
"Die L 390 ist erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden, als der Autoverkehr die Bundesstraße bei Holtensen umfahren musste", erläutert Jonas Farwig, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion und Mitglied der Regionsversammlung. Zwar sei die Asphaltdecke an vielen Stellen mittlerweile erneuert worden -- aber eben nicht zwischen Argestorf und Wennigsen. Der Grund: Auf diesem Abschnitt reicht eine bloße Deckensanierung nicht aus, wegen der tiefen Straßenschäden muss auch der Unterbau samt Tragschicht komplett erneuert werden. Und für diese aufwändigen Arbeiten fehlt bislang das Geld im Landeshaushalt. Stattdessen gilt Tempo 50, damit die Autos langsamer und behutsamer über die Löcher rollen.
Allerdings keimt neue Hoffnung, denn das Land Niedersachsen soll aus dem Sondervermögen des Bundes einen Betrag von 500 Millionen Euro für die Straßenerneuerung bekommen. "Wenn das Land mehr Geldmittel für die dringend erforderlichen Straßensanierungen bereitstellt, dann wollen wir erneut den Bedarf für die Landesstraße hier bei uns anmelden", sagt Jonas Farwig.
Immerhin kennt die zuständige Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nach Angaben von Brian Baatzsch den Zustand der ramponierten L 390 zwischen Argestorf und Wennigsen. Bislang stand im Landeshaushalt jedoch nicht genügend Geld zur Verfügung, um eine Grundsanierung zu finanzieren. "Uns ist bewusst, dass die Mittel derzeit nicht ausreichen. Meine Aufgabe als Abgeordneter wird es sein, das Budget für die Straßenerneuerung aus den zusätzlich bereit gestellten Geldern zu erhöhen", betont der Landtagsabgeordnete.
Über die Verteilung werde voraussichtlich im Landeshaushalt für das Jahr 2026 entschieden. Dann sei auch absehbar, ob eine Erneuerung der L 390 zwischen Argestorf und Wennigsen in das Sanierungsprogramm mit aufgenommen wird.
Darauf richtet Ortsbürgermeisterin Sonja Schwarze jedenfalls ihre Erwartungen. Die kaputte Straße sei ständiges Gesprächsthema der Menschen im Dorf sowie auf jeder Ortsratssitzung. "Erst gab es die Belastungen wegen des deutlich erhöhten Autoverkehrs während der monatelangen Umleitung. Und jetzt haben wir den Lärm, weil der Verkehr über eine kaputte Straße mit tiefen Löchern und Rissen sollt", macht die Ortsbürgermeisterin deutlich. Es sei eine paradoxe Situation, dass leichtere Schäden auf der L 390 schnell repariert worden seien, aber der deutlich schlechtere Straßenzustand zwischen Argestorf und Wennigsen wegen der höheren Kosten weiterhin fortbestehe. "Das wird sich hoffentlich bald ändern", sagt Sonja Schwarze.