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Schülerbeförderung – „Am Ende der Fahnenstange angekommen“

Barsinghausen. Zuletzt hatte es immer wieder große Probleme bei der Schülerbeförderung in Barsinghausen gegeben. Nach einer neuen Ausschreibung hatten zwei neue Subunternehmer Strecken von Regiobus erhalten, die Probleme wollen seitdem nicht enden. Im Schulausschuss am heutigen Donnerstagabend erklärten ein Vertreter von Regiobus und der Region Hannover die aktuelle Situation. .

Fahrten fallen aus, Haltestellen werden ausgelassen, Endhaltepunkte nicht angefahren, oder die Fahrer kennen den Weg nicht. Die Probleme der neuen Subunternehmer, die diverse Schulbeförderungen übernommen haben sind vielfältig. Auch die Qualität der Fahrer und der Fahrstil wurden in der Ausschusssitzung kritisiert. Bürgermeister Henning Schünhof ergänzte die Kritik noch um die vielen Ölspuren auf Strecken der Buslinien im Stadtgebiet und das bereits Kinder auf offener Strecke den Bus verlassen mussten, da vergessen wurde Betriebsmittel nachzufüllen.

Torsten Albert, Region Hannover, waren die Probleme bekannt. Es wurden mit den Subunternehmen und Regiobus viele Gespräche geführt und auch Abmahnungen und Vertragsstrafen verhängt. „Jedoch bleiben flächendeckende Verbesserungen aus. Wir sind hier wirklich am Ende der Fahnenstange angekommen“, so Albert. Corona habe mit vielen Krankheitsfällen das Problem bei den Subunternehmern noch verstärkt. „Regiobus versucht auch, besonders auffällige Strecken selbst zu übernehmen“, so Albert weiter. Eine Kündigung der Subunternehmer würde dazu führen, dass Regiobus die große Zahl an Fahrten selbst übernehmen müsste, dies ginge nur, wenn dann Linien im Regelbetrieb ausgedünnt, oder gestrichen würden. Reisebusse dürfen aus rechtlichen Gründen nicht im Linienbetrieb eingesetzt werden und könnten daher nicht unterstützen. Es sollen weitere Gespräche geführt werden.

Ingo Papenmeier, Regiobus, erklärte, dass Regiobus selbst sehr gebeutelt und unzufrieden mit den Subunternehmern sei. „Alles vertraglich Mögliche wurde ausgenutzt, leider bleiben spürbare Verbesserungen aus. Mit anderen Subunternehmern gibt es bei gleicher Ausschreibung jedoch keine Probleme.“ Regiobus überprüfe die Fahrzeuge der Subunternehmer regelmäßig, dies sei vertraglich festgelegt. Jedoch würden die Subunternehmer auch Fahrzeuge verwenden, die nicht an Regiobus gemeldet wurden. Auch hierfür sind Vertragsstrafen vorgesehen. Henning Schünhof konnte sich eine Spitze nicht verkneifen: „Dann rufen sie doch bei unseren ansässigen Busunternehmen mal an, die kennen die Strecken und stehen vielleicht bereit.“

Ein weiteres Problem sei auch Transdev, da es auch hier große Probleme gibt. Dies konnte Albert nur bestätigen. Auch hier habe es viele Gespräche gegeben, auch eine hohe Vertragsstrafe (zuletzt stand eine Summe von vier Millionen im Raum) soll noch erhöht werden. „Die Leistung bei der S-Bahn ist schlecht wie nie“, so Albert. Als letzter Schritt sei es möglich, dass eine Kündigung erfolge und eine Notausschreibung für zwei Jahre erfolge. Anschließend könne eine neue Ausschreibung erfolgen.

Ulrich Nitschke (CDU) wollte von den Verantwortlichen wissen, wann es denn endlich eine Lösung, für die nun bekannten und viel diskutierten Probleme gäbe. Dies konnte der Mann der Region nicht beantworten. Es müssten Gespräche innerhalb der Region geführt werden und auch mit der Genehmigungsbehörde gesprochen werden. Im Hintergrund würde der Schritt einer Kündigung der Subunternehmer zumindest vorbereitet. Da diese aber sehr viele Strecken, auch über die Grenzen von Barsinghausen hinweg, bedienen, müsste das gesamte Angebot überarbeitet werden und geschaut werden, welche Strecken können gestrichen, oder ausgedünnt werden.

Zum Ende der Diskussion zeigte sich Torsten Albert noch einmal unzufrieden mit der Situation: „Ich arbeite seit 30 Jahren in diesem Bereich und habe so etwas noch nie erlebt. Wir hoffen, dass wir zeitnah zu Ergebnissen kommen werden.“