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Sexistisch oder Satire? Ãœber diese Werbung beschweren sich Passanten

Empelde/Region.

Zum Internationalen Frauentag erwartet Bürger und Besucher am Ortseingang Empelde eine auffällige Begrüßung: Denn dort wirbt eine Firma aus Empelde mit ihren Werbebannern für ihr Gerüstbau-Unternehmen. Doch die Comic-Grafiken sorgen für Empörung: Auf der Werbung schauen drei Bauarbeiter einer kurz bekleidete Dame hinterher. Als diese sich umdreht und die Männer die als hässlich dargestellte Frau sehen, muss sich einer der Arbeiter übergeben. Auf einem anderen Banner werden weitere Frauen dargestellt, so unter anderem ein Blick auf den Busen einer Frau, daneben sabbernde Bauarbeiter. Schon seit geraumer Zeit steht die Firma aus Empelde wegen ihrer Werbebanner in der Kritik.

"So werden am Ortseingang meines Heimatortes Frauen am Internationalen Frauentag und an den weiteren 364 Tagen im Jahr mit der Werbung eines Gerüstbau-Unternehmers begrüßt", kritisierte der Ronnenberger Wolfgang Denia. "Ich schäme mich für meine Stadt, diesen ortsansässigen Unternehmer – und zugleich für alle, die meinen, es nicht ändern zu können", betonte Denia. 

Mit seiner Kritik ist Denia nicht allein. Ãœber die Plakate regen sich zahlreiche Bürger auf. "Die Stadt Ronnenberg sieht sich aktuell mit massiven Beschwerden konfrontiert", sagt die Ronnenberger Gleichstellungsbeauftragte Katharine Jürgens auf Nachfrage. Das Unternehmen sei leider dafür bekannt, sexistische Werbung zu setzen. Sie habe am Mittwoch ein Schreiben per Post an die Firma geschickt und darum gebeten, die Werbebanner zu entfernen.

Bereits 2012 und 2017 wurde das Unternehmen vom Deutschen Werberat für "frauenherabwürdigende Außenwerbung" öffentlich kritisiert und gerügt. Das Unternehmen sah sich zu Unrecht an den Pranger gestellt und argumentierte, "es läge an den Betrachtern der Werbung darüber zu befinden, ob eine suggerierte Primitivität der Männer oder etwaige Unattraktivität der gezeigten Frau im Gedächtnis verbleibe" (https://www.werberat.de/content/werberat-ruegt-sexistische-plakatwerbung). Auf Nachfrage teilt der Rechtsanwalt des Unternehmens mit, dass man an diesem Standpunkt festhalte. "Diese Werbung ist bekanntermaßen satirisch", sagt Jörn Offenhausen. Der Rechtsanwalt hatte seinen Mandanten noch um eine Stellungnahme gebeten, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht vorlag.