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WIG-Vorstand wirft Bürgermeister Untätigkeit vor

Markus Hugo leitete die Versammlung in der Pinkenburg und ging mit dem Bürgermeister hart ins Gericht. Foto: Kerstin Stotz.

Wennigsen.

Der Vorstand der Wirtschaftlichen Interessensgemeinschaft Wennigsen (WIG) hat Bürgermeister Christoph Meineke auf seiner Jahreshauptversammlung scharf kritisiert. Vorsitzender Markus Hugo wirft Meineke bei wichtigen wirtschaftlichen Themen Untätigkeit vor. Meineke widerspricht. 

25.000 Euro Planungsmittel habe der Rat 2019 auf Initiative der WIG für ein neues Gewerbegebiet in den Haushalt eingestellt.  Ausgegeben worden seien einige wenige Euro, um die Fläche neben der Möllerburg in Augenschein zu nehmen für ein Gewerbegebiet und für eine Feuerwache.  Passiert sei seitdem wenig," so Markus Hugo: "Die Feuerwehr ist unzufrieden mit dem Standort, die Eigentümer sind noch nicht überzeugt. Dafür gibt es nach wie vor keine Gewerbeflächen, während Gehrden, Ronnenberg, Springe und Barsinghausen wachsen und wachsen. Und damit nicht nur neue Arbeitsplätze und neue Einwohner, sondern auch mehr Steuereinnahmen. Die Finanzen sind in Wennigsen übrigens Chefsache.“

Welche Fläche in Augenschein genommen wurde, habe er wegen der Sensibilität der Grundstücksverhandlungen nicht gesagt, entgegnet Bürgermeister Christoph Meineke auf Nachfrage von CON. Er habe bereits damals auf die engen Kapazitäten hingewiesen. Die Bauverwaltung habe zunächst bereits beschlossene große Themen wie „Wennigsen 2020“, Windkraft, SuedLink, Klostergrund und Hauptstraße u.a. abzuarbeiten. Die Gewerbegebietsentwicklung müsse von den Kapazitäten und vom Angebot her passen. Jetzt bearbeitet der Bürgermeister laut eigenen Angaben das Thema selbst.

Kritik gibt es von Seiten der WIG auch am neuen Stellenprofil des Wirtschaftsförderers, so gehört beispielsweise die umfangreiche Akquise von Projektmitteln nicht mehr dazu. Projekte sind stattdessen direkt bei den jeweils betroffenen Fachbereichen angesiedelt oder beim Regionalmanagement der ILE-Region Calenberger Land. „Wir haben bereits 2017 als WIG auf Bitten des Bürgermeisters unseren „Wunschzettel“ abgegeben, wie die Stelle des Wirtschaftsförderers aus unserer Sicht aussehen könnte. Passiert ist im Prinzip nichts Greifbares," so Hugo. Die Ausschreibung der Stelle, die bereits mehrfach verschoben wurde, soll laut Christoph Meineke noch in diesem Monat erfolgen. 

Bereits 2018 habe die WIG der Politik geraten,"die Steuern nicht anzufassen, sondern die Ausgaben zu durchforsten und großzügig zu streichen." Das erste habe nicht geklappt, das zweite schon: "Eine Gruppe - auf Bestreben der Politik und gegen den Widerstand der Verwaltungsspitze - wurde gegründet und hat einige hunderttausend Euro aus dem Haushalt gestrichen.“

Meineke bestreitet, dass es Widerstand zur AG Haushaltskonsolidierung gegeben habe, sie sei allerdings mit zeitlichem Verzug eingerichtet worden. Mittlerweile arbeite die AG sehr gut, auch in den Augen ihrer Mitglieder. Die maßgebliche Steuererhöhung sei aufgrund der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge beschlossen worden: "So ich mich recht erinnere, habe ich als Ratsmitglied gegen die entsprechende Lösung gestimmt", sagt Meineke abschließend.

Weitere Themen der WIG-Jahresversammlung folgen an anderer Stelle.