Region. Die Gewerkschaft ver.di ruft für die traditionell umsatzstarken Tage Freitag und Samstag zu Streiks in ausgewählten Unternehmen des Hannoverschen Einzelhandel auf. Betroffen sind unter anderem die Textileinzelhändler Primark, H&M und Zara. Aber auch das IKEA-Haus im Expo-Park soll in den Ausstand treten. Grund für die erneuten Streiks sind die stockenden Tarifverhandlungen im niedersächsischen Einzelhandel.
„Neun von zehn Verkäuferinnen bekommen nach 40 Arbeitsjahren eine Netto-Rente von weniger als 1.000 Euro. Wir streiken für gerechte Lohnerhöhungen, damit sich Arbeit in einem reichen Land wieder für alle Beschäftigten lohnt“, erklärt ver.di-Sekretär Mizgin Ciftci. Die Gewerkschaft fordert von den Arbeitgebern 2,50 Euro mehr pro Arbeitsstunde. „Dies entspricht einer Lohnsteigerung von rund 14 Prozent für eine Verkäuferin.“
Die dramatischen Preissteigerungen der letzten Monate treffen nach Auffassung von ver.di insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen. „Die größte Gruppe im Einzelhandel sind teilzeitbeschäftigte Frauen. Wenn alle Preise steigen, aber ihr Lohn an Kaufkraft verliert, ist das für sie eine existenzielle Krise. Es geht bei dieser Auseinandersetzung um die Existenz unserer Mitglieder“, begründet Ciftci die erneute Streikwelle im Einzelhandel. „Das Geld für höhere Löhne im Einzelhandel ist da. Nicht umsonst wird der Lidl-Gründer Dieter Schwarz mittlerweile zum reichsten Deutschen gezählt – dank der harten Arbeit seiner Beschäftigten.“