Barsinghausen.
Unser Motto: Wegschauen geht nicht! So interessierte sich die Deister-Gruppe beim ersten Treff in Barsinghausen für junge Geflüchtete, die von ihrem Schicksal berichteten. Außerdem unterstützt die Gruppe eine Urgent Action für drei iranische Frauenrechtlerinnen, die bis zum 21. November läuft.
Amnesty-Gruppen diskutieren bekannte Fälle von politischen Gefangenen und schließen sich weltweiten Briefkampagnen für die Freilassung dieser Menschen an – die „Urgent Actions“ - „Dringliche Aktionen“. Die ai- Gruppe Deister hat auf ihrem Treffen, insbesondere auch durch die persönlichen Erlebnisse einer Zeitzeugin, die Urgent Action UA-096/2019-2 beschlossen:
Im Iran drohen den Frauenrechtlerinnen Yasaman Aryani, Monireh Arabshahi und Mojgan Keshavarz Folter. Sie sitzen in Haft, weil sie gegen den Kopftuchzwang protestiert haben und wurden zu 16 bis 23 Jahren Haftstrafen verurteilt, davon zehn Jahre wegen „Anstiftung und Begünstigung von Verdorbenheit und Prostitution“.
Zum Internationalen Frauentag hatten sie ein Video ins Internet gestellt, das großen Anklang fand: Der Clip zeigt die Aktivistinnen, wie sie in Teheran ohne Kopftuch durch einen U-Bahn-Waggon für Frauen gehen und Blumen verteilen. Kurz darauf wurden sie festgenommen und seitdem willkürlich inhaftiert.
Amnesty International betrachtet alle drei als gewaltlose politische Gefangene: "Wenn eine Frau im Iran ohne Kopftuch unterwegs ist, riskiert sie Festnahme, Stockhiebe oder eine Haft- bzw. Geldstrafe. Gesetze zur obligatorischen Verschleierung verstoßen gegen die Rechte auf Gleichstellung, Privatsphäre, freie Meinungsäußerung und Glaubensfreiheit. Das Verschleierungsgesetz erniedrigt Frauen und Mädchen und beraubt sie ihrer Würde und Selbstachtung."
Das nächste Treffen der ai-Gruppe Deister findet am Tag der Menschenrechte, 10. Dezember, von 18 bis 20 Uhr, im Laden, Marktstraße 3-5, in Barsinghausen statt. Thema soll dann die Lage der Menschenrechte in der Welt sein- 71 Jahre nach ihrer Proklamation,. Außerdem gibt es wieder Berichte aus aller Welt, die Entscheidung für eine Urgent Action und das Thema "Menschenrechte in die Schulen". Dazu soll es auch Projekte geben.