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Barsinghäuser geben ihrer Stadt die Note 4

von links: Erster Stadtrat Thomas Wolf, Marcel van Marwick und Stefan Eisner von NSI Consult, Daria Bott von der Stadt und Stefan Müller, Stabsleiter.

Barsinghausen.

Die Stadt Barsinghausen ist im Wandel: Innerhalb der Stadtverwaltung wurde bereits vor Jahren auf das sogenannte Neue Kommunale Rechnungswesen (NKR) umgestellt. Das NKR ersetzt die klassische Kammeralistik, also die Buchführung der öffentlichen Verwaltung. Dabei soll zukünftig eine Output-Steuerung stattfinden: Das bedeutet, dass Ziele gesetzt werden und die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nach Priorität ausgegeben werden. "Jetzt ist der nächste Schritt, mit der Politik zu diskutieren und Ziele festzulegen", betonte der Erste Stadtrat Thomas Wolf.

"Die Hauptfrage, die für uns im Raum steht, ist, wofür steht Barsinghausen? Eine eindeutige Antwort gibt es darauf nicht", erklärte Stefan Eisner von NSI Consult. Mit der Frage, wo Barsinghausen in 2030 stehen soll, sollen nun die Ziele und Prioritäten festgelegt werden. Doch was sind Prioritäten in der Stadt? Diese Frage hat sich auch NSI gestellt. "Nicht nur die Politik alleine kann die notwendigen Ziele aufstellen. Aus diesem Grund haben wir mit Bürgersprechrunden und einer Online-Befragung die Bürger mit einbezogen", erklärte Eisner. Im Herbst fand die Online-Umfrage statt, 2.103 Teilnehmer machten mit - das entspricht knapp sechs Prozent aller Barsinghäuser. Stefan Eisner ist mit der Anzahl zufrieden. "Bei einem Rücklauf von eins bis drei Prozent spricht man schon von einer guten Quote. Es zeigt uns, dass sechs Minuten Bearbeitungszeit nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz sind." Alle Altersschichten sollen bei der Befragung teilgenommen haben, circa 70 Prozent aller Teilnehmer sind im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.

Als Erstes stand die Frage im Raum: "Was zeichnet Barsinghausen aus?" Die drei häufigsten Antworten sind eine gute Lebensmittelversorgung (63,75 Prozent), viele Möglichkeiten zur Naherholung (60,11 Prozent) und ein gutes Sportangebot (48,82 Prozent). Weniger Potenzial sehen die Bürger hingegen in der Wirtschaft (6,38 Prozent), der Vielzahl an Freizeitangeboten für Jugendliche (6,19 Prozent) und im Tourismus (4,55 Prozent). Auf die Frage, für was Barsinghausen zukünftig stehen soll, sind die fünf Toppunkte Familienfreundlichkeit, Erholung, Kinder- und Jugendfreundlichkeit, modern und innovativ sowie Zusammenleben der Generationen ausgewählt worden.

In der Gesamtbewertung schneidet Barsinghausen nur mit einem ausreichend ab - in Schulnoten eine Vier. "Das ist eine relativ schlechte Bewertung", erklärte Eisner. Doch was muss passieren, damit Barsinghausen eine bessere Bewertung erhält?

Die fünf wichtigsten Punkte für die Bürger sind die Verkehrsinfrastruktur, die Belebung der Innenstadt, die Freizeitangebote, eine bessere Kinderbetreuung und ein einladendes Stadtbild.
Auf die Frage, wie wichtig den Teilnehmern die Stabilität der kommunalen Finanzen seien, sind sich 95 Prozent der Befragten einig, dass es sehr wichtig ist.

Drei Ziele wurden von den Bürgern jetzt vorgegeben: Lebensqualität, Wohnen und stabile Kommunalfinanzen. "Alle darunter fallenden Produkte wie Schulen, Kitas, Brandschutz, Sport, räumliche Planung und Grünflächen sind bereits in unserem Haushalt untergebracht", erklärte Wolf. Im nächsten Schritt gehe es nun darum, eine "strategische Zieleinrichtung" vorzunehmen. In einer Sondersitzung wurde heute Abend den Mitgliedern des Rates die Auswertung der Befragung vorstellt, in den Fachausschüssen und in der nächsten Ratssitzung sollen dann konkrete Ziele und Messzahlen formuliert werden.