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Barsinghausens ukrainische Partnerstadt Kovel noch nicht von Kampfhandlungen betroffen

Quelle: privat.

Dieses Video hat Lilli Bischoff aus der ukrainischen Stadt Kovel erhalten. Es soll ein ukrainischer Panzer sein, der auf der Hauptstraße in Richtung Grenze unterwegs ist.

Barsinghausen. In den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstages (24. Februar) hat Russland die Ukraine angegriffen. Medienberichten zufolge sind bereits Soldaten und Zivilisten getötet worden. Die Partnerstadt von Barsinghausen Kovel liegt im nordwestlichen Teil der Ukraine und ist bislang nicht von Kampfhandlungen betroffen. .

Seit 2008 sind Barsinghausen und Kovel Partnerstädte. Es wurden in der Vergangenheit regelmäßige Besuche organisiert. Im Sommer kamen oft Kinder aus Kovel nach Barsinghausen, um hier eine unbeschwerte Zeit zu genießen. Der Verein Kinderhilfe Ukraine organisiert nicht nur diesen Austausch, sondern kümmert sich auch um Sachspenden an die oft sehr arme ukrainische Bevölkerung. Die Vorsitzende Lilli Bischoff steht auch in dieser Zeit mit der Verwaltung vor Ort in Kontakt. „Gestern war die Welt noch in Ordnung“, ist Bischoff erschrocken über die schnelle Entwicklung der Ereignisse, „Unsere Pakete mit Süßigkeiten sind gerade erst angekommen und die Betreuerin vor Ort hat sich noch bedankt. Heute vielen die ersten Bomben.“ Direkt betroffen ist Kovel von Kampfhandlungen nicht, dass hat auch Bürgermeister Henning Schünhof, der über Bischoff den Kontakt zur Partnerstadt hält, erfahren.

„Ich habe bislang keinen direkten Kontakt zu unseren Freunden in Kovel gehabt. Ich habe mich allerdings mit Lilli Bischoff über die Lage ausgetauscht. Lilli Bischoff hat zurzeit täglich Kontakt mit den Partnern in Kovel. Momentan ist unsere Partnerstadt Kovel nicht von Kampfhandlungen betroffen, allerdings sind 60 Kilometer weiter in Luzk Angriffe zu verzeichnen gewesen. Unsere Gedanken sind bei den Freundinnen und Freunden in der Ukraine, wir hoffen, dass sie alle schadlos durch diese Krise kommen“, so der Bürgermeister.

Auch Bischoff kann nur hoffen, dass die kriegerischen Handlungen schnell ein Ende finden. „Ich verstehe das nicht. Kein normaldenkender Mensch kann doch Krieg ernsthaft wollen.“ Schon jetzt sei die Lage für die arme Bevölkerung schwierig, gibt Lilli Bischoff ihre Erkenntnisse aus den vielen Telefonaten weiter. Die Preise von Lebensmitteln steigen enorm an, dass macht der Bevölkerung und den Kindern schwer zu schaffen. Aktuell sei die Ukraine wie ein Kessel. Nichts könne rein, oder raus. „Wir überlegen schon jetzt, wie wir nach alle dem helfen können. Wir kennen es aus der Vergangenheit, wir wissen, wie es nach Tschernobyl war. Diese Notlage trifft vor allem die Kinder und die Alten.“

Eigentlich wollte Lilli Bischoff und der Verein die Tische und Stühle, die aus den Barsinghäuser Schulen aussortiert wurden, nach Kovel bringen. Dies geht nun nicht mehr. „Ich hoffe, zittere und bange mit den Menschen in der Ukraine“, ist Bischoff erschüttert über die Lage. Sollte sich die Lage beruhigen, können die Tische und Stühle vielleicht im Sommer nach Kovel. Vielleicht ist es dann auch möglich, dass wieder „Kovel-Kinder“ nach Barsinghausen kommen, um hier etwas Normalität genießen zu können. „Ich hoffe, dass die Menschen und Politiker zur Vernunft kommen, damit das alles ein Ende findet“, hofft Bischoff. Dann erreicht Bischoff ein Video aus Kovel, in dem ein ukrainischer Panzer durch die Straßen fährt.