Barsinghausen.
Volkstrauertag – und nur wenige gehen hin. Volkstrauertag- ein Tag , der uns berührt oder ein Tag wie jeder andere – ein ALLTAG? Der Vorstand des CDU Stadtverbandes Barsinghausen hat sich auf seiner letzten Sitzung dem Thema Volkstrauertag zugewandt.
Bald ist es wieder soweit, die Stadt bestellt Kränze, die die Ortsfeuerwehren überall an den Denkmälern in Gedenken an die Opfer vergangener Kriege und Gewalttaten niedergelegen. Die örtlichen Vereine und Ratsvertreter begleiten und unterstützen die Veranstaltung.
Doch wo ist die Bevölkerung? Wo sind die Mitbürger, die diesen Tag und das Gedenken an die Opfer und deren Hinterbliebenen wachhalten und würdigen?
"Nur wenige finden den Weg zu den Gedenkstunden, wobei wir uns selbst davon nicht ausnehmen.
Daher hat sich der CDU Stadtverbandsvorstand einige Fragen gestellt, die uns zum Nachdenken anregen und den Volkstrauertag wieder mehr in die Mitte unserer Gesellschaft rücken soll. Ist die Bezeichnung „Volkstrauertag“ noch die richtige? Wissen die Menschen, gerade die Jüngeren, noch worum es da überhaupt geht? Sollten wir den Ablauf bzw. die Art des Volkstrauertages überdenken und ändern?
Einige Schülerinnen und Schüler nehmen an der Veranstaltung in Barsinghausen teil und halten dort oft beeindruckende Reden. Gibt es auch Schülerinnen und Schüler in den Ortsteilen, die über das Thema nachdenken? Könnten einige von ihnen zu den Terminen in den Ortsteilen kommen, oder dort sogar die Rede halten?
Die Jugend und wir alle brauchen die Erinnerung an das Vergangene, damit so etwas nie wieder passiert, wir die Errungenschaften unserer Demokratie schätzen und verteidigen lernen und mutig zu den Werten unserer Gesellschaft stehen.
Oder ist es doch ganz anders? Geht es den Menschen in der heutigen Gesellschaft einfach viel zu gut? Wozu noch die Erinnerung und das Gedenken an vergangene und schlimme Zeiten?
Meistens wissen die Menschen gar nicht mehr, ob vielleicht auch eines ihrer Familienmitglieder an einem Denkmal namentlich erwähnt wird.
Haben wir vergessen, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit für jetzt und die Zukunft lernen müssen? Müssen sich die Anschläge wie in Halle erst wieder häufen, damit die Menschen im demokratischen Deutschland aufwachen?"
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hatte bereits 2018 gemeinsam mit einer Initiativgruppe, in der zahlreiche staatliche, kommunale, kirchliche, gewerkschaftliche und andere gesellschaftliche Institutionen vertreten waren, eine Neuausrichtung des Volkstrauertages als Friedens- und Gedenktag intensiv beraten.