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Hannelore Owens ruft zur Rettung der Friedhofskapelle auf

Hannelore Owens sammelt Unterschriften für den Erhalt der Friedhofskapelle.

Barsinghausen.

Rettet die Friedhofskapelle - Unter diesem Motto hat die Barsinghäuserin Hannelore Owens eine Privatinitiative ins Leben gerufen, um einen eventuell bevorstehenden Abriss der 109 Jahre alten Friedhofskapelle auf dem Osterfeldfriedhof in Barsinghausen zu verhindern. Seit einigen Tagen sammelt sie, unter anderem auch am Donnerstag auf dem Wochenmarkt am Thie Unterschriften zum Erhalt der Kapelle.

Um einen Abriss aufgrund zu hoher Sanierungskosten (laut Stadtverwaltung aus dem Jahr 2011 liegen sie bei rund 40.000 Euro) zu verhindern, hatten sich bereits vor zwei Jahren Barsinghäuser bemüht und ein gemeinnütziger Trägerverein sollte gegründet werden. Ein Barsinghäuser Architekt erstellte ein Gutachten und veranschlagte 15.250 Euro für die Sanierung, wobei örtliche Handwerker die Arbeiten zum Selbstkostenpreis verrichten wollten. Die Bemühungen scheiterten, weil das Gebäude seit 1987 von der Liste der Baudenkmale aufgrund zahlreicher baulicher Veränderungen gestrichen wurde und eine Bescheinigung für die Gemeinnützigkeit nicht erteilt werden konnte. Seitdem bleibt die Kapelle geschlossen.

Die Unterbrechungen der Trauerfeier, um die Verstorbenen von der Kirche zum Friedhof zu transportieren und am Grab die Trauerfeier fortzusetzen, werden laut Owens als große Störung von den Angehörigen empfunden. Außerdem entstünden durch den Transport zum Friedhof zusätzliche Bestattungskosten. Darauf weist auch die Stadtverwaltung hin.

Viele Barsinghäuser bringen laut Owens kein Verständnis für den Abriss der Friedhofskapelle auf und weisen außerdem auf Ausgaben beziehungsweise  Zuschüsse der Stadt in jüngster Zeit hin, sagt Owens. Für sie ist es auch ein großes Anliegen, ein Stück Zeitgeschichte, ein kulturhistorisches Gebäude zu erhalten. „Etliche geschichtsträchtige Gebäude in Barsinghausen wurden abgerissen, obgleich sie einst unter Denkmalschutz standen. Das ist äußerst bedauerlich“, sagte Owens. Wenn es passt, kommt wieder die Begründung seitens der Stadt, man müsse das Haushaltkonsolidierungskonzept unbedingt einhalten. Dabei müssten dann aber auch die Abrisskosten der Kapelle in Höhe von Euro 33.000 berücksichtigt werden, so Owens.

Es sei allen Unterzeichnenden ein Anliegen, das Gebäude für alle Barsinghäuser - egal welcher Konfession oder keiner - zu den gleichen Bedingungen als funktionierende Friedhofskapelle zu erhalten, informiert Owens weiter.

„Vielleicht können die baulichen Veränderungen zurückgebaut und damit die Gemeinnützigkeit wieder hergestellt werden, um den Trägerverein zu gründen. Das wäre die beste Lösung“, ist sich Owens sicher. Sie will weiter Unterschriften bis zur Bauausschusssitzung am 23. August in der KGS Goetheschule auf der das Thema behandelt werden soll, sammeln.