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Kinderbetreuung: "Jetzt geht es um Qualität"

Foto: pixabay - FeeLoona

Barsinghausen.

Die aktuelle Betreuungssituation in den Kindergärten bereitet Anwohner der Bördedörfer große Sorgen. "Es ist kein Geheimnis, dass es im kommenden Kindergartenjahr nicht genügend Plätze im Ganztag geben wird", erklärte Miriam Allweins im Namen einer Gruppe von Eltern. Zwar soll derzeit an der Situation gearbeitet werden, doch insbesondere in Winninghausen, Wichtringhausen und Hohenbostel sollen die Eltern aufgrund fehlender Ganztagsplätze unzufrieden sein. "Wir sind als Anwohner der Bördedörfer ohnehin darauf angewiesen, unsere Kinder im Stadtgebiet oder deren Umdörfern betreuen zu lassen. Aber auch aus anderen Dörfern sind viele unzufrieden", kritisierte Allweins.

Erster Stadtrat Thomas Wolf bestätigte, dass nicht in allen Ortschaften Barsinghausens das gleiche Angebot bereit gehalten wird. "Es stimmt, dass in Wichtringhausen beispielsweise eine Betreuung bis 13 Uhr, für die altersübergreifende Gruppe bis 14 Uhr, angeboten wird." Für Wolf, der seit einem Jahr für die Stadt Barsinghausen arbeitet, sei der Ausbau der Betreuung "eine der wichtigsten Aufgaben" seit Beginn seiner Amtszeit. "In 2017 haben wir aufgrund des Mangels das Programm InKiB, also Initiative für Kinderbetreuung in Barsinghausen, gestartet. Dabei ging es vorrangig darum, genügend Betreuungsplätze im gesamten Stadtgebiet anbieten zu können, egal wo", so Wolf. Ihm sei es zunächst wichtig, den gesetzlichen Anspruch erfüllen zu können. "Ich weiß, dass das kein attraktives Angebot für Eltern ist." Im nächsten Schritt soll es nun um die Qualität des Angebotes gehen.

"Wir wollen in ganz Barsinghausen eine Elternbefragung durchführen. So bekommen wir einen Überblick, was die Eltern in welchen Ortschaften benötigen", führte Wolf weiter aus. Neben Fragen zum Bedarf und dem Ort, sollen die Eltern auch zu den Öffnungszeiten, besonderen Angebote wie Sprachangebote oder zum Essen Aussagen treffen. "Wenn wir wissen, was gewünscht wird, wissen wir genau, was gebraucht wird. Dann werde ich das Thema in den Rat bringen."

Thomas Wolf betonte, dass die Situation "sich nicht von heute auf morgen verändern wird". Allerdings will der Erste Stadtrat die Betreuungssituation auf den Bördedörfern nicht abwarten: Dort soll mit dem kirchlichen Träger ein Gespräch geführt werden, ob die Einrichtung einer Ganztagsgruppe kurzfristig möglich ist. "Daran arbeiten wird derzeit", betonte Wolf.
"Meine Zielmarke ist es, den Bestand von 1.200 Betreuungsplätzen in allen Einrichtungen abdecken zu können. Das bedeutet, wir brauchen im Kindergartenbereich bis zu fünf Gruppen mehr, im Krippenbereich 40 weitere Plätze."