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Neuer DGB-Bezirksvorsitzender wirbt für eine gerechte Gesellschaft

Der DGB-Ortsvorsitzende Michael Pöllath und Beisitzer Ingo Arlt (r.) begrüßen den neuen Bezirksvorsitzenden Mehrdad Payandeh in der Waschkaue in Barsinghausen

Barsinghausen.

Rund 70 Gäste fanden sich am Sonntagvormittag zur traditionellen Neujahrsbegegnung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Barsinghausen in der Waschkaue ein. In seiner Rede sprach sich Mehrdad Payandeh, neu gewählter Vorsitzender des DGB Bezirkes Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, für gerechtete Löhne aus. Zum Beispiel im Bereich der Schlachthöfe in Niedersachsen.

Mit weichen Standortfaktoren, wie die öffentliche Daseinsvorsorge könnten auch Kommunen die Wettbewerbsfähigkeit stärken. „Für die Betriebe werden die Standorte attraktiver und auch für Fachkräfte zählen diese weichen Faktoren“, machte er deutlich. Unter dem Zeichen der „schwarzen Null“ in der Politik seien diese Faktoren vernachlässigt worden und auch zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden. „Die öffentliche Aufgabe ist nicht, Geld zu sammeln, sondern zu investieren, damit sich Betriebe ansiedeln“, betonte er und warb für eine pragmatische, vernünftige Politik, in der sich die Sozialpartner und die Politik an einen Tisch setzen.  „Die Früchte dieser Politik werden wir alle genießen“, so Mehrdad Payandeh. Zum Schluss seiner Rede rief er zur Beteiligung an einer toleranten, lebendigen Demokratie auf. „Fremdenfeindliche Sprüche brauchen eine Antwort und kein stilles Ignorieren. Wir müssen die tolerante Gesellschaft verteidigen, indem wir uns auch querstellen“, sagte er. Rechtspopulisten seien nur eine kleine Gruppe, die aber laut sei und den politischen Alltag präge. Dabei gäbe es anderes, was wichtiger ist und andere „wahre Helden“, wie die Menschen, die sich für Geflüchtete engagierten. Er hob hervor, dass die Gesellschaft für alle da sein müsse. „Wir dürfen die Menschen, die hier geboren sind und die sich abgehängt fühlen, nicht zurücklassen, sondern für alle eine solide, soziale Basis schaffen. So eine Gesellschaft wäre gerecht und auch innovativ“, sagte er.

Vor Mehrdad Payandeh berichtete Uwe Pfersich, der Betriebsratsvorsitzende von Federal Mogul über die aktuellen Entwicklungen im Betrieb. Seit Januar wachse aufgrund der guten Auftragslage von 20 Prozent plus auch wieder die Belegschaft auf jetzt 223 Beschäftigte. Im Gespräch sei teils 18 Schichten in der Woche statt 14 Schichten. Davor wurde seit Anfang 2017 – nach halbjährigen Verhandlungen mit dem Arbeitsgeber - die Zahl der Betriebsangehörigen durch einen Sozialplan und einen Interessensausgleich von 268 auf 208 Personen reduziert. „Wir konnten dabei betriebsbedingte Kündigungen verhindern. Darauf sind wir stolz“, sagte Uwe Pfersich. Leider sei vor drei Jahren die Ausbildungswerkstatt im Betrieb eingestellt worden. Doch es gäbe Hoffnung, auch angesichts der guten Arbeitsmarktlage, dass es wieder eine Ausbildung bei Federal Mogul geben kann.

Der örtliche DGB-Vorsitzende Michael Pöllath stellte in seiner Begrüßung die Arbeit des Ortsvereins vor. So wird die Maifeier jährlich ausgerichtet, es findet ein politischer Spätschoppen zusammen mit den Naturfreunden statt oder ein dreitätiger Bildungsurlaub durchgeführt. Mit der Neujahrsbegegnung wolle der DGB Barsinghausen auch einen Raum schaffen, um sich gemütlich auszutauschen. Diese Gelegenheit nahmen viele Gäste auch ausgiebig wahr.