Barsinghausen.
Endlich ist es geschafft und das neue Hundehaus steht. Viele Besucher nutzen das schöne Wetter, um am Samstag zum Tag der offenen Tür des Tierheims in Barsinghausen zu kommen.
Mit vier Zwingern bietet das neue Hundehaus mehr Platz als das Alte. Die Zwinger lassen sich verbinden, sodass Platz für vier bis sechs Hunde ist. Damit die Hunde sich sozialisieren können, es sind schließlich Rudeltiere, wird auch noch das Außengelände erweitert. Noch ist der Zaun zu niedrig. Einige Kleinigkeiten fehlen noch, aber das Hundehaus ist bezugsfertig. 120.000 Euro hat es gekostet. Die Stadt Barsinghausen hat sich mit 20.000 Euro, Gehrden mit 5.000 Euro und der Tierschutzbund ebenfalls mit 20.000 Euro beteiligt. Den Restbetrag musste das Tierheim, welches sich durch Spenden finanziert, aus eigenen Mitteln und Rücklagen selbst aufbringen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben, um die Kosten niedrig zu halten, viel eigene Arbeit in das Projekt gesteckt. Nach 120m² Fliesenlegen, hatten einige einen Muskelkater, den sie nicht im Tierheim lassen konnten. Doch die Arbeit hat sich gelohnt.
Zwei Hunde sind derzeitig im Tierheim untergebracht. Judith Kastens kümmert sich um die Tiere und ist begeistert von den Hunden: „Die haben eine Geschichte, aber wir knuddeln die jeden Tag. Auch wenn sie miteinander im Gehege sind klappt das wunderbar. Tiere aus dem Tierheim sind nicht schlecht. Es ist vielleicht ein bisschen so wie bei Second Hand Klamotten. Die hatte auch schon mal wer anders, aber gut sind die trotzdem noch.“
Etwa 30 Katzen wohnen im Tierheim. Im Katzenhaus krabbeln Katzenbabys übereinander, um an den Fressnapf zu kommen. Gabriele Fauken, 2. Vorsitzende, freut sich über die Entwicklung in der Bevölkerung. Immer mehr Katzen, die sie aufnehmen, sind bereits kastriert worden, das war nicht immer so.
Im Kleintierheim, gebaut 2012, erklärt Sandra Beiße den vielen Besuchern die Räume: „Es ist vielleicht auch Scham von manchen Menschen, dass sie die Hasen und Meerschweinchen aussetzen, anstatt sie einfach uns zu bringen.“ Manche Hasen konnten vor dem Schlachter gerettet werden und hoppeln nun durch ihr neues Zuhause.
Das Tiere nicht nur Spaß machen, sondern auch teuer werden können, erzählt der 1. Vorsitzende Ernst Wildhagen, als er in die kleine Tierarztpraxis schaut. „Früher wurde da nicht viel gemacht. Zehn Deutsche Mark und die Katze wurde einfach eingeschläfert. Fertig. Heute können und werden alle Tiere behandelt. Für 700 Euro ein Bein amputiert, oder 1000 Euro für einen Kieferabszess beim Kaninchen. Das ist toll, weil die Tiere danach glücklich weiterleben“, freut sich Wildhagen. Für das Tierheim bedeutet das aber auch Tierarztkosten von 40.000 Euro im Jahr.
Es kommen weiter Besucher in das Tierheim und bedienen sich am Buffet. Einige holen sich Rat bei der Hundetrainerin.
Vor dem Tierheim stehen Georg Capellmann und Anna- Kathrin Peters vom DRK. Die Hundestaffel des DRK sucht auch immer nach talentierten Hunden, um sie bei Rettungsarbeiten einzusetzen. Stimmen die Charaktereigenschaften des Hundes, spricht nichts gegen einen Hund aus dem Tierheim.