Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

regiobus fährt ab März auch elektrisch

Regionspräsident Steffen Krach, regiobus Geschäftsführerin Elke Maria van Zadel, regiobus Geschäftsführerin Denise Hain, Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz. Foto: Florian Arp.

Region. regiobus startet in ein neues Zeitalter. Ab März wird die bisher hauptsächlich dieselbetriebene Busflotte erstmalig durch 15 Vollstromer verjüngt. Die rein elektrisch betriebenen Busse des Herstellers Daimler (Evobus) fahren ab März und mit 100 Prozent Ökostrom im regulären Linienbetrieb zwischen Wunstorf und Hannover sowie Gehrden und Hannover..

Steffen Krach erklärt „Ab sofort fahren unsere Busse auch im Umland mit elektrischen Antrieben, das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende. Möglich war das nur durch Fördermittel des Bundes, daher geht mein Dank auch dorthin. Unserem Ziel, bis 2030 einen klimaneutralen ÖPNV in der Region Hannover zu etablieren, kommen wir mit der Elektrifizierung bei regiobus ein gutes Stück näher.“

„Verkehrswende bedeutet nicht nur eine Erhöhung des Verkehrsangebots, sondern auch Investitionen in emissionsfreie und komfortable Fahrzeuge. Der Fokus lag bislang darauf, den Stadtbus-Verkehr in Hannover zu elektrifizieren. Dank ausgereifter Technologien und größerer Reichweiten gelingt uns dies nun auch für das Umland von Hannover.“ freut sich Ulf-Birger Franz. Elke van Zadel erläutert,  „Dank der Förderung durch das Bundesumweltministerium freuen wir uns, mit regiobus elektrisch auf Kurs zu gehen. Unsere Vision – null Emission; dieser Slogan gilt ab sofort nicht nur für die ÜSTRA sondern auch bei regiobus. Mit den neuen E-Bussen, die zunächst auf den sprintH Linien 500 und 700 zum Einsatz kommen werden, genießen unsere Fahrgäste vollen Komfort, geräuscharme Busse und emissionsfreie Mobilität.“  „Unser Werkstatt- und Fahrpersonal steht in den Startlöchern für den Einsatz der E-Busflotte bei der regiobus. Alle Techniker*innen und rund 100 Fahrer*innen am Standort Wunstorf erhielten durch ein Expertenteam des Herstellers grundlegende Schulungen und Einweisungen in die neuen Fahrzeuge, damit im Einsatz alles reibungslos funktioniert.“ stellt Denise Hain fest. regiobus Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Toboldt meint dazu, „Der nun beginnende Weg in die E-Mobilität der regiobus ist sorgfältig und gut vorbereitet worden.  Allein durch die Umstellung von Diesel auf Strom erreichen wir mit den 15 E-Bussen eine Einsparung von 1,43 Tonnen CO2 im Jahr und leisten einen immensen Beitrag zu einer gesünderen Luft in der gesamten Region Hannover.“

Seit 2020 beschafft regiobus ausschließlich sog. Mild-Hybridbusse; parallel wurden diverse emissionsarme Antriebstechniken (u.a. wasserstoffbetriebene Busse) für die längeren Überlandstrecken der Kommunen getestet. Mit der technischen Weiterentwicklung der Batteriekapazitäten fiel auch bei der regiobus die Entscheidung für den Einstieg in die E-Mobilität. Mit Hilfe der 2020 bewilligten Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt (BMUK) konnten 15 E-Busse bestellt werden. Die Gesamtkosten für die Stromer betragen rund 10,5 Millionen Euro. Das BMUK leistete eine Zuzahlung von 80% der Mehrkosten, die das Unternehmen durch die Investition in die E-Busse, im Vergleich zur Anschaffung herkömmlicher Dieselbusse, aufbringen musste. Die Investitionssumme für den Aufbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur liegt bei rund 7 Millionen Euro. Hier ermöglichte das BMUK der regiobus einen Zuschuss von 40 % der Kosten.

 Die 15 “Stromer“ des Typs Evobus haben es in sich. Mit einem Stückpreis von rund 700.000 Euro überzeugen sie mit einer Reichweite von durchschnittlich 150 bis maximal 200 km. Die Ladung der Evobusse erfolgt zu 100% mit regenerativ erzeugtem Strom über Starkstromstecker oder Pantographen. Das 5-er Batteriepaket mit je 64,5kWh Leistung (zusammen 322,5 kWh) ist im Heckraum der Busse untergebracht. Von außen sind die E-Busse im regiobus bzw. sprintH Design gestaltet, da sie für den Einsatz auf den sprintH Linien 500 und 700 zwischen Hannover-Gehrden, bzw. Hannover-Wunstorf vorgesehen sind. Im Inneren der E-Busse bietet sich Fahrgästen neben 36 komfortablen Sitz- und 42 Stehplätzen im mittleren Einstieg ein großer Mehrzweckbereich mit zwei Rollstuhlplätzen und mobilen Klappsitzen. Doppelmonitore mit Fahrgastfernsehen und Haltestellenübersicht informieren während der Fahrt über Neuigkeiten und die Fahrtroute. Für die digitale Unterhaltung sorgen Ladebuchsen und das gratis W-LAN. Das Thema Sicherheit ist bereits werkseitig berücksichtigt. So besitzen alle E-Busse ein Spiegelersatzsystem nahe des Fahrpersonals anstelle des Außenspiegels. Das wetterunabhängige Kamerasystem filmt den Außenbereich und liefert dem Fahrpersonal ununterbrochen den Rundumblick auf die innenliegenden Monitore. Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgt zudem ein Soundsystem, dass das fehlende Busgeräusch imitiert. Mit dem Einsatz der neuen E-Busse reduziert regiobus bereits einen beachtlichen Ausstoß an Emissionen.  Durch den Austausch der 15 dieselbetriebenen Busse gelangen jährlich rund 550.000 Liter weniger Treibstoff und dadurch 1,43 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Teilt man die Fahrstrecke der beiden sprintH Linien auf das Stadtgebiet (44%) und das Umland (56%) auf, liegt die CO2-Einsparung innerstädtisch bei 629 Tonnen und für das Umland bei über 800 Tonnen pro Jahr. Auch die Feinstaubbelastung sinkt in der Stadt um ca. 28 kg pro Jahr und im Umland um 36 kg. Auch bei der Dienstwagenflotte: der regiobus wird bereits seit 2019 sukzessive in E-PKW investiert. Hier sind bereits 20 PKW elektrisch unterwegs.

Die Einrichtung der Ladetechnik auf dem Betriebshof in Wunstorf wird derzeit fertig gestellt. Es handelt sich dabei um eine Übergangslösung, die bis zur Inbetriebnahme des neu geplanten Betriebshofs in Weetzen als Ladeinfrastruktur dient. Für die 15 E-Busse stehen innerhalb einer Bushalle auf drei Fahrspuren Starkstromanschlüsse zum Aufladen der Evobusse bereit. Zeitgleich können somit 12 E-Busse in der Halle mit Strom versorgt werden. Hinzu kommen weitere drei Ladepunkte an der Außenseite der Bushalle.

 Der Aufbau einer weiteren Ladeinfrastruktur in Form von 7 Pantographen am ZOB Hannover ist in Planung, um langfristig einen zentralen Ladepunkt für alle E-Busse, deren Ziel der ZOB ist, mit dem notwendigen Ladevolumen vorzuhalten. „Hier arbeiten wir an einer gemeinsam nutzbaren Infrastruktur für ÜSTRA und regiobus, erweitern damit die Lademöglichkeiten für die Busse beider Unternehmen und werden damit erheblich flexibler“, erklärt Geschäftsführerin Elke van Zadel. „Perspektivisch wird die Elektrifizierung der Busflotte von regiobus jährlich um fünf weitere E-Busse voranschreiten“, so van Zadel. Mit dem geplanten Betriebshofneubau in Weetzen sollen die bisherigen Standorte in Wunstorf und Eldagsen aufgehoben und die Lademöglichkeiten auf dem neuen Betriebshof und am ZOB in Hannover genutzt werden.