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Stein auf Stein - Freier Ausbildungsplatz im Baugewerbe

Bei der Firma Voss-Bau informierten sich die Ausbildungspaten und CDU-Landtagskandidat über die Situation im Ausbildungsbereich.

Barsinghausen.

15 Ausbildungspaten betreuen derzeit 20 Schüler und unterstützen sie bei ihrem Weg in die Berufswelt. Um den Kontakt zu den Lehrbetrieben zu intensivieren, besuchen die Ausbildungspaten diese in Abständen. Bei einem Treffen mit Karl-Heinz Neddermeier, Geschäftsführer von Voss-Bau, zeigte sich besonders der Nachwuchsmangel. „Wir würden gerne mehr junge Menschen ausbilden, aber wir haben nur eine Bewerbung bekommen“, berichtete Neddermeier. Noch könnten sich Kurzentschlossene für eine sofort startende Ausbildung bewerben. „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. Außerdem gehört die Ausbildung im Baugewerbe zu den bestbezahlten“, betonte er.

Der 18-jährige Kevin Kaukemüller aus Barsinghausen hatte sich bei Voss-Bau beworben. Der ehemalige Schüler der Bert-Brecht-Förderschule hat Glück mit seinem Ausbildungsbetrieb. „Wir schulen unsere Mitarbeiter immer wieder, denn das Lernen ist nie zu Ende“, sagte Neddermeier. Und so wird auch Kevin, der seine Ausbildung am 1. September begonnen hat, jederzeit Unterstützung bekommen, wenn er sie benötigt.

„Wir Ausbildungspaten müssten die Jugendlichen länger begleiten und sie bei Bedarf auch während der Ausbildung unterstützen“, sagte Ausbildungspatin Monika Scheibe. Bisher ende die Begleitung durch die ehrenamtlichen Paten meist, wenn der Jugendliche einen Ausbildungsplatz hat. Ausbildungspatin Jennifer Gäfke geht bereits weiter. Sie begleitet eine Jugendliche, die inzwischen ihre Lehrer zur Frisörin begonnen hat. „Wir lernen gemeinsam die Theorie“, berichtete sie.

Schwierig ist laut den Ausbildungspaten oft, die Jugendlichen zu motivieren und ihnen klar zu machen, welche Chancen sie in der Berufswelt haben. „Wir sind zwar in engem Kontakt mit den weiterführenden Schulen in Barsinghausen, aber es ist ja für die Schüler keine Pflicht, mit uns zusammen zu arbeiten“, so Monika Scheibe.

Karl-Heinz Neddermeier ist ratlos. „Inzwischen gibt es Kontakte zu sämtlichen Einrichtungen, wir machen Werbung für die Ausbildung im Baugewerbe und bieten Praktika an, damit die Jugendlichen den Beruf kennenlernen können“, sagte er. Gerne würde er auch Geflüchtete einstellen. „Doch die Sprachbarriere ist die größte Schwierigkeit“, sagte er. Dieses Problem sieht auch der CDU-Landtagskandidat Max Matthiesen. „Damit die Menschen hier wirklich ankommen, müssen sie schnell die Sprache lernen“, betonte er. Erfreulicherweise gebe es mit dem Projekt „Gemeinsam für Barsinghausen“ für viele Ehrenamtliche in der Stadt die lange geforderte Hilfestellung und Unterstützung. Hauptamtliche Fachkräfte werden die vielen Angebote der ehrenamtlichen Helfer koordinieren, begleitend unterstützen und vernetzen. Das Projekt wird vom Land mit 70.000 Euro aus dem Programm „Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement“ gefördert, weitere 24.000 Euro kommen vom DRK Soziale Dienste, dem Träger des Projektes, dazu. „Es ist wichtig, dass die Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit von hauptberuflichen Fachkräften unterstützt werden“, sagte Matthiesen.

Die ehrenamtlichen Ausbildungspaten wollen ihr Angebot künftig auch in Wennigsen und Rodenberg anbieten. „Erste Kontakte zu den Schulen sind bereits geknüpft“, sagte Jennifer Gäfke.