Kirchdorf/Barsinghausen.
Es ist kurz nach neun und es klingelt bei der Astrid-Lindgren-Kita an der Landstraße in Kirchdorf. Kindergartenleiterin Sigrid Pottschien drückt auf den Schalter und lässt ein junges Paar mit Tochter auf dem Arm herein. Diana und Christoph Lux sind heute "Eltern on Tour", sie nutzen das Angebot der Stadt Barsinghausen, sich einmal im Jahr verschiedene Betreuungseinrichtungen anzuschauen.
"Wir wohnen in Hohenbostel und kennen auch schon ein paar größere Kindergärten," sagt die Mutter der eineinhalbjährigen Theresa. "Aber wir wollen uns einen Überblick verschaffen, bevor wir uns entscheiden." So lässt sich die kleine Familie erst einmal durch den Krippenbereich führen, danach durch die Räume für die älteren Kinder.
"Wir haben zur Zeit 68 Kindergarten- und 15 Kitakinder," erklärt Leiterin Sigrid Pottschien. "Hier gibt es ein offenes Konzept, die Kindergartenkinder können jeden Morgen wählen, was sie machen wollen. Und wenn die Krippenkinder größer sind, schnuppern sie auch schon mal in den Kindergartenbereich hinein." Pottschien erzählt von Waldwochen im Frühjahr und der guten Zusammenarbeit mit der benachbarten Grundschule.
Derweil lassen sich die Kinder im Haus nicht durch den Besuch stören, sie spielen oder treffen sich im Nebenraum zum gemeinsamen Frühstück. Heute ist Obst- und Gemüstetag. "Für die Kinder ist dieser Besuchstag ganz entspannt," sagt Antje Baumgarten, Fachbereichsleiterin Kinderbetreuung bei der Stadt Barsinghausen. Er entlaste die Einrichtungen, die auf diese Weise einmal statt mehrmals im Jahr ihre Tür für einen Einblick in den Kita-Alltag öffnen. "Der Tag hat Wirkung gezeigt, wir wissen, dass sich einige Eltern tatsächlich nach der Tour entscheiden."
Aber haben sie dann auch eine Chance, dass ihr Wunsch in Erfüllung geht? Barsinghausens Erster Stadtrat Thomas Wolf ist ganz optimistisch: "Mit dem Kita-Nothilfeplan können wir die Wünsche der Eltern stärker berücksichtigen." Immerhin will die Stadt Barsinghausen 260 zusätzliche Plätze bis Frühjahr 2020 schaffen.