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Zehn neue Betreuungsplätze: In Egestorf gibt es jetzt eine Zwergen-WG

Egestorf/Barsinghausen.

Was in anderen Kommunen eher kritisch beäugt wird, gilt in Barsinghausen schon lange als Erfolgsrezept: die Einrichtung von Großtagespflegestellen neben Kitas, Krippen und Horten in der Kinderbetreuung. Zur Eröffnung der neuen „Zwergen-WG“ in Egestorf hat deshalb auch der stellvertretende Bürgermeister Max Matthiesen in der Wennigser Straße 51 vorbeigeschaut.

Um eine Großtagespflege, also ein Angebot für acht bis zehn Kinder - in der Regel im Krippenalter - anzubieten, braucht es zwei qualifizierte Tagespflegepersonen, geeignete Räumlichkeiten, ein Konzept und eine Pflegeerlaubnis für erst einmal fünf Jahre. Bei der Egestorfer Zwerge- WG ist das alles gegeben: Die beiden selbstständigen Leiterinnen Claudia Casper-Müller und Bettina Williams sind ausgebildete Erzieherinnen, verpflichtend für Tagespflegepersonen wären ein 300-stündiger Qualifizierungskurs, wünschenswert aus Sicht des niedersächsischen Kultusministeriums 560 Stunden.

Die Zwergen WG im Erdgeschoss eines Wohnhauses ist die achte Einrichtung dieser Art in Barsinghausen. Sie wirkt wie eine Kita im Kleinformat: Die Räume sind hell und freundlich, der Rückzugs- und Toberaum in warmem Rot gehalten. Im Garten stehen eine Rutsche und weitere Spielgeräte. In der Küche wurde zur Eröffnung eifrig gebacken.“Hier werden die Kinder in liebevoll gestalteten Räumen betreut, die Persönlichkeit gefördert, das Kind steht im Mittelpunk,“ freut sich Max Matthiesen. Der stellvertretende Bürgermeister muss sich wie alle Erwachsenen bücken, um die Spielfläche durch den Eingangsbogen zu betreten.

20.000 Euro haben die Betreiberinnen der Zwergen WG als Baukostenzuschuss erhalten, das ist die Maximalsumme, ein Viertel der materiellen Betriebsaufwendungen werden erstattet. „Tagespflege arbeitet bedarfsgerecht und sehr individuell. Diese Form der Kinderbetreuung ist eher familiär, für die Kleineren oder zur Überbrückung von Randzeiten, denn die Öffnungszeiten sind ausgedehnt“, beschreibt Mariela Chiarelli die Besonderheiten. Sie und ihre Kollegin Nicole Tünnermann-Heine begleiten und beraten Tagespflegepersonen bei der Stadt Barsinghausen.

„Wir haben 156 Plätze in der Tagespflege,“ berichtet Erster Stadtrat Thomas Wolf,„das sind mehr als sechs Kitagruppen“. Wolf geht davon aus, dass bis zum nächsten Kindergartenjahr tatsächlich dreihundert neue Plätze in ganz unterschiedlichen Betreuungsformen entstehen und dass dann auch erst einmal der Bedarf in Barsinghausen gedeckt ist.